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Gewerbler im Burgquartier sind in Sorge

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Seit drei Jahren ist die Zähringerbrücke in der Freiburger Altstadt gesperrt, das Burgquartier damit vom Transitverkehr entlastet. Am Mittwochabend zeigten drei Mitglieder des Freiburger Gemeinderats der Bevölkerung, wie sie das Quartier umgestalten und aufwerten wollen. Dabei geht der Gemeinderat in Etappen vor. Zunächst soll der Bereich um die Kathedrale von Parkplätzen befreit und der Ulmenplatz erneuert werden; insgesamt 73 Parkplätze verschwinden dort. «Wir heben keine Parkplätze auf, sondern verschieben sie», sagte CSP-Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs. Die Autos sollen künftig an der Bernstrasse abgestellt werden, auf der anderen Seite der Zähringerbrücke.

Dies stösst bei den Anwohnern und vor allem beim Gewerbe auf Skepsis. Muriel Hauser, die Präsidentin von Gas­tro Freiburg, führt im Burgquartier das Restaurant Got­hard. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Gäste über die Poyabrücke fahren, an der Bernstrasse parkieren und dann noch über die Zähringerbrücke spazieren, um zu mir ins Restaurant zu kommen.» Der Gemeinderat habe versprochen, die Parkplätze im Quartier zu halten. «Die Bernstrasse gehört aber nicht zum Burgquartier.»

Mobilitätsdirektor Nobs sagte, der Gemeinderat gehe davon aus, dass er später eine bessere Lösung für diese ersten 73 Parkplätze finden werde. «Wir hoffen, dass die Verlagerung an die Bernstrasse vorübergehend ist.» In der nächsten Etappe der Umgestaltung könnten neue Möglichkeiten entstehen; das sei aber noch Gegenstand von Verhandlungen und Studien.

«Wir alle lieben dieses Quartier»

Muriel Hauser sagte, sie verstehe, dass das Viertel aufgewertet werden solle. «Das Projekt vergisst aber, dass das Quartier leben soll, und dass es das Gewerbe ist, welches das Leben ins Quartier bringt.» Die Anwesenden applaudierten. Syndic Thierry Steiert (SP) antwortete: «Wir haben etwas gemeinsam: Wir alle lieben dieses Quartier.» Er stelle aber immer wieder fest, dass an den Wochenenden das Parkhaus Des Alpes halb leer stehe, während Autos im Burgquartier nach Parkplätzen suchten. «Wir können doch verlangen, dass die Leute diese wenigen Schritte vom Parkhaus ins Quartier gehen.» Diese Aussage störte einen Gewerbler: «Es gibt ja nicht einmal ein Schild im Burgquartier, das auf das Parkhaus hinweist.» Zudem hätten Frauen Angst, dort zu parkieren. «Das wissen Sie seit langem und tun nichts», sagte er.

Muriel Hauser sprach die Zeit der Baustellen an. Ihr gehört auch die Brasserie Le Beau­site im Beauregardquartier, wo der Strassenbelag erneuert wird. Das Restaurant mache Verlust, seit die Strasse gesperrt sei (Kasten oben). «Machen Sie nicht denselben Fehler im Burgquartier», sagte sie dem Gemeinderat. «Mit den Baustellen töten Sie das Gewerbe.» Steiert sagte, die Stadt tue alles, um die Baustellenzeit möglichst verträglich zu gestalten. «Und nach den ein bis zwei schwierigen Jahren haben wir im Quartier einen Mehrwert für Jahrzehnte.» Gegen Schluss meldete sich der ehemalige Dompropst Claude Ducarroz zu Wort. «Wir haben heute über vieles gesprochen, aber nicht über die Kathedrale.» Diese erhalte durch das Projekt viel mehr Raum. «Dieses Meisterwerk wird verschönert – eine wertvolle und schöne Aufgabe.» Auch er erhielt Applaus.

Baustellen

Beausite-Besitzerin prüft Klage

Seit die Strassenarbeiten im Freiburger Beauregardquartier im April begonnen haben, geht der Umsatz in der Brasserie Beausite zurück. Jetzt im September sei es mit 70 Prozent weniger Umsatz besonders schlimm, sagt die Besitzerin und Präsidentin von Gastro Freiburg, Muriel Hauser. Sie habe bereits 40 Prozent des Personals entlassen müssen und zahle dennoch jeden Monat vom Ersparten drauf, damit sie überleben könne. Sie kritisiert, dass die Baustelle gerade jetzt, in der umsatzstarken Herbstzeit, den Zugang zur Brasserie und zu den Parkplätzen besonders stark verunmögliche. Sie wolle nun mit ihrem Rechtsschutz abklären, ob sie gegen die Stadt vorgehen könne.

ak

 

Zum Projekt

36 Millionen für das Burgquartier

In drei Etappen soll das Burgquartier in der Stadt Freiburg aufgewertet werden. Das Projekt der italienischen Architekten Fusaro-Montagnini wird auf gut 36 Millionen Franken geschätzt. Das Vorhaben ist in mehrere Etappen unterteilt. Die erste Etappe soll knapp 17 Millionen Franken kosten. Zunächst sollen die Umgebung rund um die Kathedrale und die Treppen von der Zähringerbrücke hinunter ins Auquartier neu gestaltet werden. Zudem wird der Ulmenplatz (Place des Ormeaux) vor dem Café des Arcades autofrei. Die Parkplätze werden auf die andere Seite der Zähringerbrücke, an die Bernstrasse, verlagert. Der Ausbau des Grenette-Parkings erfolgt erst in einer späteren Etappe.

njb

 

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