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Gibt es sexuelle Belästigung an Schulen?

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Sexuelle Belästigung ist laut dem Büro für die Gleichberechtigung von Frau und Mann Freiburg ein allgegenwärtiges Thema. Warum es auch ein Thema an der Berufsfachschule ist, erklärt Christophe Nydegger, Dienstchef des Amts für Berufsbildung Freiburg.

Sexuelle Belästigung ist ein allgegenwärtiges Thema in der Freizeit, am Arbeitsplatz und vor allem an Schulen, sagt das Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen (GFB) des Kantons Freiburg. Sobald sich die betroffene Person, egal welcher Geschlechtszugehörigkeit, unwohl oder belästigt fühlt, kann das schon als sexuelle Belästigung gelten. Eine Person kann sich zum Beispiel durch Worte, Gesten oder Taten belästigt fühlen.

Ob es sich bei einem beobachteten Verhalten um einen harmlosen Flirt oder um einen Fall von sexueller Belästigung handelt, gibt es laut GFB eine einfache Regel. Ausschlaggebend ist nicht die Absicht der belästigenden Person, sondern wie ihr Verhalten von der betroffenen Person wahrgenommen wird. Es hängt davon ab, ob diese das Verhalten als erwünscht oder unerwünscht empfindet. Die wohl bekanntesten Beispiele sind unerwünschter Körperkontakt und anzügliche Bemerkungen.

Sexuelle Belästigungen können unter gleichaltrigen Lernenden auftreten, es kann aber auch Lernende und ihre Lehrpersonen betreffen. Wichtig ist, dass auf unerwünschtes, aufdringliches Verhalten reagiert wird, sagt das GFB.

Aufgrund der Gegenwärtigkeit und Wichtigkeit des Themas gibt Christophe Nydegger, Dienstchef des Amts für Berufsbildung, den Zisch-Reportern Auskunft über sexuelle Belästigung an Berufsfachschulen und wie bei einem Vorfall vorgegangen wird.

Christophe Nydegger, welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema sexuelle Belästigung an Schulen gemacht?

An der Gewerblichen und Industriellen Berufsfachschule (GIBS) Freiburg gab es bisher kaum Fälle. Im Februar 2021 gab es eine Zeit lang einen Hashtag #Balancetonprof auf Instagram, bei dem Schüler einiger Schulen Bemerkungen über Lehrpersonen gemacht haben, die kein gutes Licht auf einige Schulen geworfen haben. Es gab auch verschiedene Bemerkungen an einer Berufsfachschule, bei welcher danach Untersuchungen durchgeführt wurden.

Soweit ich weiss, treten Fälle intern in den Lehrbetrieben eher selten auf, es gelangt aber auch nicht alles immer zu mir.

Christophe Nydegger
Dienstchef des Amts für Berufsbildung

Wie gehen Sie bei einem solchen Fall vor? Schalten Sie auch die Polizei ein?

Die Polizei muss bei sexueller Gewalt unbedingt informiert werden. Das Amt für Berufsbildung ist jedoch nicht befugt, die Polizei einzuschalten. Das muss die betroffene Person tun. Bei einer Vergewaltigung wird die Polizei allerdings automatisch eingeschaltet. Wenn Lehrpersonen gegenüber Schülern anstössige Bemerkungen machen, wie grobe Witze, kann dies eine schriftliche Verwarnung geben.

Kann man vorbeugende Massnahmen treffen, damit es nicht so weit kommt?

Ja, zum Beispiel mit verschiedenen Weiterbildungen, die ersichtlich machen, wo die Grenzen zwischen richtig und falsch sind. Es ist eigentlich ein gesellschaftliches Problem. An den Berufsfachschulen des Kantons gibt es 657 Lehrpersonen und rund 100 weitere Personen in der Verwaltung. Es kann nicht jede Person beaufsichtigt werden, deswegen sind Weiterbildungen sehr wichtig.

Christophe Nydegger, Dienstchef des Amts für Berufsbildung, gibt den fünf Zisch-Reportern Auskunft über sexuelle Belästigung an der Berufsfachschule und was in solchen Fällen getan wird. 
Charles Ellena/a

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie mit dem Thema konfrontiert werden?

Zum Glück gibt es sehr wenige Fälle, aber ich fühle mich schlecht dabei. Ich sehe es so, dass Erwachsene dies einfach nicht tun dürfen. Es muss sensibler damit umgegangen werden. Ich nehme die Probleme manchmal auch mit ins Privatleben, weil es mich persönlich beschäftigt.

Gibt es an der GIBS Freiburg spezielle Verhaltensvorschriften hinsichtlich sexueller Belästigung an Schulen?

Die Berufsfachschulen besitzen ein Schulreglement. Es ist aber eher eine Sache des richtigen Verhaltens. Es ist normal, dass man einen guten Kontakt mit anderen Personen pflegt, deswegen ist nicht gleich alles problematisch. Es gehört aber zum Beruf, dass die Lehrpersonen aufmerksam sind. Es gibt jedoch keine speziellen Regeln, die sie aufstellen dürfen.

Gibt es an anderen Schulen auch Fälle von sexueller Belästigung?

Im Fall der Aktion #balancetonprof waren auch andere Bildungsbereiche betroffen. Diese Schulen unterstehen jedoch nicht meinem Dienstbereich.

Sexuelle Belästigung

Social Media Umfrage «Sexuelle Belästigung an Schulen»

Eine Umfrage der Autoren auf sozialen Medien zum Thema sexuelle Belästigung an Schulen hat Folgendes ergeben:

Teilgenommen haben 101 Personen, davon waren 49 Männer und 52 Frauen. Von diesen 101 Personen haben 19 Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht. Von den 19 haben 13 angegeben, dass sie selbst beteiligt gewesen sind, und bei den restlichen sechs Personen waren es Freunde. Es waren zehn Frauen und neun Männer, die sexuell belästigt wurden. Das Alter der betroffenen Personen bewegt sich zwischen 13 und 25 Jahren. Bei den meisten handelte es sich um Berührungen. Die Belästigung ging meistens von anderen Schülern und Männern aus und fand in der Schule statt. Die meisten haben nichts dagegen unternommen. Die Personen, die belästigt haben, wurden nie zur Rechenschaft gezogen. zisch

Zisch

Sie lesen heute eine Sonderseite mit Zeitungsbeiträgen von Freiburger Berufsschülerinnen und Berufsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Berufsfachschule» stehen rund 137 Jugendliche und junge Erwachsene aus zwölf Klassen der Freiburger Berufsfachschule als Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, drei Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.

Heute: Sexuelle Belästigung an Schulen: Fünf Zisch-Reporter gehen der Frage nach, was als sexuelle Belästigung gilt, ob sie auch an Schulen Thema ist und was in einem solchen Fall getan wird. agr

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