Im Mittelpunkt der Gemeindeversammlung von Giffers hat am Freitagabend die Ernennung von Ruedi Vonlanthen zum Ehrenbürger gestanden. Er wurde für sein langjähriges Engagement in Politik und Gesellschaft geehrt.
«Die unzähligen Aktivitäten und Engagements von Ruedi Vonlanthen zugunsten der Gemeinde Giffers und der Allgemeinheit sowohl auf politischer als auch auf Vereinsebene sind für uns unbezahlbar und wertvoll, so dass seine Ernennung zum Ehrenbürger mehr als gerechtfertigt ist», sagte Ammann Othmar Neuhaus am Freitagabend an der Gemeindeversammlung vor 40 stimmfähigen Bürgerinnen und Bürgern.
Er zählte die umfangreiche Funktionen und Ämter auf, die das Engagement des Geehrten widerspiegelt: Gemeinderat von 1986 bis 2011, Ammann von 1991 bis 2011, Grossrat von 1996 bis 2021, Präsident des Grossen Rates im Jahre 2004 und somit höchster Freiburger, aber auch als Ehrenpräsident oder Ehrenmitglied verschiedener Vereine von Giffers-Tentlingen wie der Schützen, des Cäcilienvereins, des Fussballclubs, der Musikgesellschaft, der Sportschützen oder als Initiator des Genossenschaft für Alterswohnungen.
Ruedi Vonlanthen war auch Präsident der Freiburger Schützen oder des Tourismusverbandes des Senseoberlandes. Der Ammann sagte:
Er hat Spuren hinterlassen und war strategisch immer einen Schritt voraus.
«Wurstchees» im Gemeinderat
Ruedi Vonlanthen habe stets mit einer provokativen Prise und einem kernigen Spruch interveniert. «Und er führte die Gemeinderatssitzungen zweisprachig, deutsch und englisch», erzählt er eine Anekdote. Als Ruedi Vonlanthen den Begriff «worst case» verwendete, verstanden seine Ratsmitgliedern nur «Wurstchees».
Appell an die Jugend
Unter grossen Applaus nahm der neue Ehrenbürger die Urkunde und die Geschenke entgegennehmen, begleitet von Gratulationen von FDP-Staatsrat Didier Castella per Video oder von Franz Schneider von der FDP Sense. Bewegt und gerührt nahm Ruedi Vonlanthen diese Ehre entgegen, die er aber auch weiter gab:
Meine Familie hat mir stets den Rücken gestärkt.
Sein Wunsch war es, «dass sich wieder vermehrt speziell Junge für die Politik engagieren und das Vereinsleben aufleben lassen».
Geehrt wurde ebenfalls Josef Philipona als neuer «Ehrengemeindekassier», der dieses Amt von 1994 bis 2022 ausübte.
Finanzkommission warnt
Das Budget 2023 der Erfolgsrechnung, das vom Finanzchef Othmar Neuhaus kommentiert wurde, sieht bei einem Aufwand und Ertrag von rund 8,8 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 1100 Franken vor. Dieser Überschuss sei aber nur dank der buchhalterischen Aufwertung der Vermögensreserven von 350‘000 Franken zustande gekommen. Diese Tatsache bereitete auch Willy Carrel von der Finanzkommission einige Sorgen, der deshalb eine Warnung aussprach, zumal künftig viele Investitionen anstehen. Sorgen hatte er zudem wegen der steigenden Kosten des Pflegeheims Ärgera. Er betonte:
Wir müssen die Erfolgsrechnung wieder ins Lot bringen.
Das Budget 2023 der Erfolgs- und der Investitionsrechnung wurden einstimmig genehmigt.
Ja zum Mehrzweckverband
Nicht einstimmig, sondern mit 32 zu 1 Stimmen bei 7 Enthaltungen befürwortete die Versammlung den Beitritt von Giffers zum Mehrzweckverband Sense, nachdem der Ammann diesen neuen Gemeindeverband und dessen Vorteile vorgestellt hatte. Weil nicht alles klar sei, so der Tenor in der Diskussion, haben nicht alle Anwesenden die Hand für ein Ja erhoben.
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