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Glanzlichter der Alltagsfotografie

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Henri Cartier-Bresson, Brassaï, Lisette Model, William Klein, Robert Frank und viele mehr: Die Liste der Fotografen, deren Bilder bis Ende Juni im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg ausgestellt sind, liest sich wie ein Who’s who der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung «Blicke, Passanten» ist eine Schau des Albertina Museums in Wien, die dort 2007 zu sehen war. Das Freiburger Museum zeigt rund 100 Fotografien daraus, knapp die Hälfte der Originalausstellung.

Der richtige Augenblick

Das Museum für Kunst und Geschichte habe eine lange Fotografie-Tradition und zeige alle paar Jahre eine Fotoausstellung von nationaler oder gar internationaler Bedeutung, erklärte Direktorin Verena Villiger am Dienstag vor den Medien. Das Museum unterhalte schon länger Kontakte zu Monika Faber, der Kuratorin der Ausstellung in Wien, die bis vor kurzem die Fotosammlung der Albertina leitete.

Diese Sammlung, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht und rund 100 000 Aufnahmen umfasst, ist eine der bedeutendsten der Welt. Allerdings hat das Albertina Museum erst 1999 die Fotoabteilung unter der Leitung von Monika Faber gegründet und seither gezielt eine Sammlung jüngerer Fotografie aufgebaut. Deren Schwerpunkt liegt auf der sogenannten Street Photography seit den 1930er-Jahren.

Entsprechend macht die Street Photography auch den grössten Teil der Freiburger Ausstellung aus. Stephan Gasser, verantwortlich für die Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte, erklärt, was es damit auf sich hat: «Street Photography sind Momentaufnahmen im öffentlichen Raum, auf der Strasse, im Café oder im Theater. Es geht darum, den richtigen Augenblick, die Atmosphäre eines Ortes einzufangen.» Fotografen der Street Photography seien eine Art «Dokumentalisten des normalen Lebens».

Wie viele Facetten dieses «normale Leben» haben kann, wird in der Ausstellung rasch klar: Da finden sich die dynamischen, nur scheinbar zufälligen Strassen-Schnappschüsse eines Garry Winogrand neben den Einblicken in die mondäne Welt der Schönen und Reichen, wie der Zürcher Fotograf Jakob Tuggener sie festgehalten hat, oder den berühmten Bildern Brassaïs aus dem Prostituiertenmilieu.

 In sechs thematische Sektionen gegliedert, führt die Ausstellung von der ersten Generation der Street-Fotografen bis zu jüngeren Spielarten wie bei Bogdan Dziworski. Von dem 1941 geborenen polnischen Fotografen sind achtzehn Bilder aus der Serie «My View–Polish Impressions in Photography» zu sehen. Mit Motiven aus dem polnischen Landleben interpretiert Dziworski darindie Schnappschussästhetik Cartier-Bressons neu.

Mit mehreren Fotografien ist auch die Serie «The Americans» vertreten, mit welcher der schweizerisch-amerikanische Fotograf Robert Frank berühmt wurde. Die Serie entstand zwischen 1954 und 1957 mit Unterstützung der Guggenheim-Stiftung. Frank warf damit einen kritischen Blick hinter die Kulissen des amerikanischen Traums. 1958 erschien die Arbeit in Buchform in Paris, 1959 in New York. In Amerika erregten die Bilder einigen Protest, wurden aber auch zur Inspiration für junge Fotografen. Zu Franks Generation zählt auch der Amerikaner Saul Leiter. Mit Jahrgang 1923 ist er nur ein Jahr älter als Frank; beide arbeiteten zur gleichen Zeit in New York. Im Gegensatz zu Frank interessierte sich Leiter weniger für die kalten, nüchternen Seiten der Grossstadt als für deren Poesie. Um diese wiederzugeben, setzte er als einer der Ersten die Farbfotografie ein, die bei ihm oft an Malerei erinnert.

Vielfältige Sammlung

Die Ausstellung wirft schliesslich auch einen Blick über die Grenzen der Street Photography hinaus, etwa mit Fotos zum Themenbereich Natur und Zivilisation oder mit Bildern aus der Serie «The Solitude of Ravens» des Japaners Masahisa Fukase. Diese Beispiele sollten die Vielfalt der Sammlung der Albertina illustrieren, so Verena Villiger. «‹Blicke, Passanten› ist eine Ausstellung zur Street Photography, aber vor allem ist es eine Ausstellung der schönsten und wichtigsten Werke aus einer einmaligen Sammlung.»

Museum für Kunst und Geschichte,Murtengasse 12, Freiburg. Vernissage: Do., 21. März, 18.30 Uhr. Bis zum 30. Juni. Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr.

Rahmenprogramm

Tipps für den Besuch im Museum

Führungen auf Deutsch:Do., 4. 4. und 16. 5., 18.30 Uhr; So., 30. 6., 15 Uhr.

Thematische Führung«Cartier-Bresson»: Do., 25. 4., 18.30 Uhr (Französisch).

Spezialführungmit der Fotografin Primula Bosshard: Do., 6. Juni, 18.30 Uhr.cs

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