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Glauben ist alles!

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Gastkolumne

Autor: Christian Bielmann

Glauben ist alles!

Eines ist sicher – und zwar, dass im Sport eben gerade nichts sicher ist. Viele Spieler versuchen aber durch Rituale doch noch eine innere Sicherheit und Stabilität zu bekommen. Sport ist ein Tagesgeschäft, in dem man sich täglich immer neu beweisen muss. Einmal top, einmal Flop. Es gibt keine Erfolgsgarantie. Einige Leistungsfaktoren kann man sicherlich selber kontrollieren, so zum Beispiel die Ernährung, das Training und den seriösen Lebenswandel. Andererseits gibt es aber unzählige Bereiche, auf welche man wenig bis gar keinen Einfluss hat. Dies beispielsweise bei Verletzungen, der Tagesform oder ganz einfach der kleinen Portion Glück, die man braucht, um ein Spiel für sich zu entscheiden. Glück oder besser gesagt Zufall spielt im Sport eine massgebende Rolle. So haben wir in den Playoffs mit dem EHC Visp sicher Partien mit etwas Glück gewonnen.

Nun gibt es einige Spieler, welche diese grosse Unsicherheit nicht wirklich stört, andere aber versuchen, wie vorhin erwähnt mit Ritualen doch noch eine emotionale Sicherheit zu erreichen. Und da habe ich persönlich schon allerhand erlebt. Ich sage Ihnen, in der Garderobe geht es oft zu und her wie in einer Irrenanstalt. Da gab es einmal einen Spieler, der vor einem Spiel versehentlich mit Toilettenpapier an seiner Hose von der Toilette zurück in die Garderobe kam. Während dieses Spiels schoss besagter Spieler zwei Tore. Inzwischen geht er vor jedem Spiel auf die Toilette und hängt sich Toilettenpapier an die Hose, in der Hoffnung, wieder zwei Tore zu schiessen. Ich kenne auch Spieler, die vor jedem Match dreimal um ihr Auto laufen müssen. Sonst haben sie das Gefühl, nicht bereit zu sein. Einmal hatte ich sogar einen Goalie in meiner Mannschaft, der vor jedem Spiel seinen Atem so lange anhielt, bis er beinahe in Ohnmacht fiel, und sich anschliessend fünfmal mit voller Wucht auf die Beinschoner schlug. Letzthin traf ich ihn wieder und fragte ihn, weshalb er dies tat. Er erzählte mir, dass er in eine Art transzendenten Zustand fiel, als er seinen Atem anhielt, und dass er diesen Zustand brauchte, um gut zu spielen. Aber ich kann Sie beruhigen, es sind natürlich nicht alle Eishockeyspieler durchgeknallt. Einige brauchen nur einen warmen Kaffee und sind total glücklich und bereit, Eishockey zu spielen.

Wenn ich schon dabei bin, von Erlebnissen aus der Garderobe zu berichten, kann ich Ihnen Folgendes nicht vorenthalten. Letzthin musste sich ein Spieler fitspritzen lassen. Da aber unser Teamarzt die Auswärtsreisen nicht mitmacht, musste kein anderer als der Materialchef dem Spieler die Spritze verpassen. Der Arzt hatte einfach vor der Abfahrt mit einem normalen wasserfesten Stift die Stelle auf dem Körper (Fussgelenk) des Spielers markiert, wo die Spritze hinsollte, und gab sie dem Materialchef mit. Unser lieber Materialchef hatte jedoch noch nie zuvor eine Spritze in der Hand, geschweige denn irgendwelche medizinische Erfahrung. Keiner kann mehr behaupten, dass Eishockeyspieler früher noch harte und zähe Männer waren und heute zu Weicheiern geworden sind. Klar spielte man früher ohne Helm und Zahnschutz, aber heute spritzen wir uns selber gegenseitig irgendwelche Schmerzmittel in den Körper.

Der Freiburger Christian Bielmann spielt beim EHC Visp in der National League B Eishockey. Er schreibt regelmässig Gast- kolumnen in den FN.

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