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Gleich doppelt verloren

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 Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen, hatten sich die Berner nach ihrem Sieg am Mittwoch im Schweizer Cup-Final gegen Kloten gesagt und als Konsequenz das Training vom Donnerstag kurzfristig abgesagt. Begünstigt wurde derlei Luxus unmittelbar vor der Schlussgeraden der Qualifikationsrunde durch die Tabellenführung des SCB. Nachdem sich die Berner vor Jahresfrist noch in derselben ungemütlichen Position befunden hatten, wie sie jetzt Gottéron innehat, präsentiert sich die Equipe von Trainer Guy Boucher nunmehr als gut geölte Maschine, die jeden Gegner in dieser Liga überrollen kann. Getrübt wird der blaue Berner Himmel höchstens von kleinen Wölkchen, wie etwa die Verletzung des Düdingers Christophe Bertschy, die Gerüchte um die möglichen Abgänge Ende Saison der starken Ausländer Marc-André Gragnani und Bud Holloway sowie die trotz des Höhenfluges dahindarbende Stimmung in der Halle, wie die Fangruppe «Szene Bern» gestern per Flyer anprangerte und deshalb Besserung forderte.

Hoffnungsvoller Beginn

 Tristan Scherwey, der zweite Freiburger in den Diensten des SCB, bemängelte im Matchprogramm seinerseits, dass zuletzt Spiele gegen sich im Strichkampf befindende Teams (Kloten, Ambri) verloren gingen. Diese hätten im Gegensatz zu Bern jeweils alles aus sich herausgeholt. Gerade in einem Derby dürfe Gleiches nicht mehr passieren. Scherwey beliess es nicht bei hohlen Phrasen und nagelte nach Sekunden den ohnehin schon von Rückenproblemen geplagten Timo Helbling krachend an die Bande. Die Freiburger liessen sich deswegen den Schneid (vorerst) nicht abkaufen. Besser noch, bis zur 19. Minute lief das vierte Derby der Saison für die Gäste. Nachdem Anthony Huguenin im Powerplay die Scheibe als hinterster Mann verloren hatte und Martin Plüss nur noch regelwidrig stoppen konnte, parierte Benjamin Conz den Penalty des SCB-Captains. Gottéron hatte in der Folge sogar ein wenig mehr Spielanteile und ging 62 Sekunden vor der ersten Pause durch John Fritsche, der 2015 offenbar das Toreschiessen für sich entdeckt hat (3. Saisontreffer), in Führung.

Fehlerhaft wie Granak

 Die Freude währte allerdings nur kurz. Nur 37 Sekunden später glich Holloway aus. Ursprung war ein unnötiger Puckverlust Marc-Antoine Pouliots.

Dieser schnelle Ausgleich sollte wegweisend gewesen sein. Das Momentum wechselte so innert weniger Augenblicke ins Lager der Gastgeber, die es ausgezeichnet verstehen, aus den Fehlern des Gegners Profit zu ziehen. Ein solcher unterlief den Freiburgern kurz nach Beginn des Mittelabschnitts. Obwohl während der Nationalmannschaftspause die Defensive klar im Fokus der Arbeit von Trainer Gerd Zenhäusern gestanden hatte, konnte Alain Berger mutterseelenallein im Slot zum 2:1 für Bern einschiessen. Und bei Spielmitte behauptete sich der künftige Freiburger Michaël Loichat–wahrlich kein Schwergewicht–vor Conz und stocherte das Hartgummi zum vorentscheidenden dritten Berner Tor über die Linie. Beobachter in unmittelbarer Nähe war wie bereits bei den Gegentreffern zuvor Dominik Granak. Kurzum, es war nicht der Abend des slowakischen Verteidigers, der diesmal nichts zur defensiven Stabilität beitragen konnte. Ohne eine solche ist gegen dieses sattelfeste Bern selbstredend wenig auszurichten.

Rückstand wächst an

 Einer allfälligen Aufholjagd Gottérons nahm Holloway mit seinem zweiten Tor (43.) früh den Wind aus den Segeln, zumal offensiv nicht nur im ungenügenden Überzahlspiel nur wenig ging.

Im Angriff präsentierten sich die Freiburger reichlich uninspiriert, stellvertretend hierfür sei Julien Sprunger genannt, der mitunter aus bester Position unüblich harmlos blieb. Und so richteten sich die Blicke der Gäste, die sich fragen müssen, ob sie wirklich – wie es Scherwey für seine Farben proklamiert hatte–das Letzte aus sich herausgeholt haben, spätestens im letzten Drittel vermehrt zum Videowürfel unter der Hallendecke und dem Totomat, verbunden mit der Hoffnung, dass sich der Abstand zum achtplatzierten Biel nicht vergrössern möge. Weil die Seeländer jedoch im Strichkampf in Kloten punkteten (2:1 im Penaltyschiessen), zerschlug sich auch diese Erwartung. Fünf Spiele bleiben den Freiburgern noch, um die Hypothek von fünf Zählern auf Biel wettzumachen.

 Heute im Heimspiel gegen den EVZ (19.45 Uhr) ist Gottéron mehr denn je unter Siegeszwang. Will Freiburg die minime Chance auf eine Playoff-Teilnahme bis zum Schluss wahren, sind neun Punkte in den drei verbleibenden Heimspielen Pflicht.

Telegramm

Bern – Gottéron 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)

17 131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Mollard/Stricker, Abegglen/Wüst.Tore:19. (18:58) John Fritsche (Monnet) 0:1. 20. (19:35) Holloway (Scherwey, Martin Plüss) 1:1. 24. Alain Berger (Scherwey, Philippe Furrer) 2:1. 31. Loichat (Pascal Berger, Reichert) 3:1. 43. Holloway (Ritchie) 4:1.

Strafen:5mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Freiburg.

Bern:Bührer; Jobin, Furrer; Beat Gerber, Blum; Krueger, Gragnani; Kreis, Randegger; Alain Berger, Martin Plüss, Scherwey; Holloway, Ritchie, Moser; Kobasew, Gardner, Ruefenacht; Pascal Berger, Reichert, Loichat.

Freiburg-Gottéron:Benjamin Conz; Helbling, Marc Abplanalp; Ngoy, Schilt; Kamerzin, Granak; Huguenin; Mauldin, Pouliot, Vauclair; Hasani, Dubé, Mottet; Sprunger, Bykow, Brügger; Fritsche, Sprukts, Monnet.

Bemerkungen:Bern ohne Bertschy (verletzt), Joensuu und Cloutier (beide überzählige Ausländer), Freiburg ohne Kwiatkowski, Ness und Benjamin Plüss (beide verletzt). – Martin Plüss scheitert mit Penalty an Benjamin Conz (3.).–Schüsse: 27:24.

Die FN-Besten:Holloway, Fritsche

Der heutige Gegner

Die Fakten zum EV Zug

• Die Zuger weisen mit einer Erfolgsquote von 23 Prozent in der Fremde das beste Powerplay der Liga auf.

• Zugs Kanadier Pierre-Marc Bouchard ist nach Rappis Niklas Persson der effizienteste NLA-Spieler. 18 Prozent seiner Schüsse finden den Weg ins gegnerische Tor.

• Der ehemalige Freiburger Josh Holden ist nach seinem Stockschlag gegen Klotens Tommi Santala heute und für die nächsten vier Partien des EVZ gesperrt.

• Im Saisonvergleich zwischen Zug und Gottéron steht es 2:1 (allesamt Heimsiege).fs

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