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«Gleich zwei Handicaps wettgemacht»

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«Ich bin sehr glücklich über dieses Resultat und über die Differenz zwischen Didier Castella und Valérie Piller Carrard», sagte der Parteipräsident der kantonalen FDP, Sébastien Dorthe, gestern im Gespräch mit den FN. «Die Unterstützung für Castella im bürgerlichen Lager war sehr gross.» Der FDP-Kandidat sei als Mann aus dem Greyerzbezirk gleich mit zwei Handicaps in den Wahlkampf gestiegen, habe sie aber dank seiner integrativen Art wettmachen können.

Castella habe auch von einer «Demotivation bei der Linken» profitieren können, so Dorthe weiter. Es wäre aus seiner Sicht möglich, dass Sylvie Bonvin-Sansonnens in dieser Konstellation beim zweiten Wahlgang ein besseres Ergebnis als die SP-Kandidatin hätte erreichen können. Der entscheidende Erfolgsfaktor war aus Dorthes Sicht aber tatsächlich die «Persönlichkeit von Castella», ebenso die Tatsache, dass die Differenzen zwischen FDP und SVP doch kleiner gewesen seien als diejenigen im links-grünen Lager. Für die nächsten Gesamterneuerungswahlen von 2021 zeigte sich der FDP-Präsident zuversichtlich. «Wir haben exzellente Zukunftsperspektiven», sagte er. «Und ich hoffe, dass die SVP mit guten Persönlichkeiten antreten wird.» Was die Geschlechterfrage betrifft, versprach Dorthe, dass die FDP bei den nächsten nationalen Wahlen 2019 mit starken Frauen antreten werde.

SVP-Präsident Ruedi Schläfli – selbst Kandidat im ersten Wahlgang – räumte ein: «Natürlich bin ich etwas traurig, heute nicht mehr antreten zu dürfen.» Jetzt sei dieser Wahlkampf aber Vergangenheit, und es gelte, in die Zukunft zu blicken. Er freue sich jedenfalls sehr darauf, sich wieder voll und ganz auf sein Amt als Parteipräsident konzentrieren zu können. Wie es mit der bürgerlichen Allianz im Hinblick auf die Wahlen von 2021 weitergehen soll, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Schläfli weiter. «Wir werden zunächst das Resultat dieser Wahl analysieren», sagte er. Auch die Frage, ob er selbst wieder antreten werde, sei gegenwärtig noch vollkommen offen. «Das wird in den nächsten Wochen und Monaten geklärt.» Es sei klar, dass Castella auch mit einer beträchtlichen Unterstützung seitens der SVP-Wähler gewählt wurde. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht», so Schläfli. Überrascht über den Wahlausgang sei er nicht. Er hätte aber nicht erwartet, dass die Differenz zwischen den beiden Kandidierenden in der Endaus­marchung so gross sein würde. «Die Stimmung war innerhalb des links-grünen Lagers allerdings seit dem Anfang dieses Wahlkampfs sehr aggressiv, und das war bei uns nie der Fall», so Schläfli. «Didier Cas­tella und ich hatten immer ein gutes Verhältnis miteinander.» Dass Sylvie Bonvin-Sansonnens ein besseres Resultat als Valérie Piller Carrard erreicht hätte, steht für Schläfli ausser Zweifel.

Auch CVP-Präsident André Schoenenweid zeigte sich nicht überrascht über das Resultat, wohl aber über das Ausmass von Castellas Sieg. «Dass die Bevölkerung die Kompetenz höher gewichtet als die Geschlechterfrage, war schon nach dem ersten Wahlgang absehbar», sagte er. Klar sei aus seiner Sicht, dass die grosse Mehrheit der CVP-Wähler, die im ersten Wahlgang noch die grüne Kandidatin unterstützt hatten, im zweiten ihre Stimme Castella gaben.

«Ein freisinniger Kandidat alleine kann keine 32 000 Stimmen erreichen», betonte der Präsident der Christdemokraten. Den Ausschlag hätten aber Castellas Charakter und seine Professionalität gegeben. «Es war aus Sicht der CVP klar, dass unsere Partei keinen dritten sozialdemokratischen Sitz im Staatsrat will», so Schoenenweid weiter. Nun habe sich zwar die Zusammensetzung der Kantonsregierung verändert. Aber der CVP komme mit drei Sitzen gegenüber je zwei FDP- und SP-Sitzen immer noch die «zentrale Scharnierfunktion» zu. «Das bedeutet für uns auch eine starke Verantwortung, wenn es darum geht, den Kanton vorwärtszubringen», so der Parteipräsident. Auf alle Fälle sei an diesem 25. März klar geworden, dass sich die Bevölkerung einen in sich kollegialeren und solidarischeren Staatsrat wünsche. Die Wahlbeteiligung sei zugegebenermassen ziemlich tief, was aber für einen zweiten Wahlgang einer Ersatzwahl nicht wirklich eine Überraschung darstelle.

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