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Gleichbehandlung für Airbnb gefordert

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Von Airbnb sind keine Angaben darüber erhältlich, wie verbreitet der Marktplatz für Buchung und Vermietung von Unterkünften in den einzelnen Regionen ist. Also haben die Freiburger Hoteliers das Heft selber in die Hand genommen und Mitarbeiter angewiesen, vor allem während der Nachtschichten das Angebot von Airbnb im Kanton Freiburg zu erfassen.

Herausgekommen ist ein 565 Seiten dicker Bericht: eine Seite pro Airbnb-Unterkunft. An der Generalversammlung des Freiburger Hotelier-Verbands in Pont-la-Ville hat Präsident Raymond Surchat gestern erstmals die Resultate aus dem Bericht vorgestellt.

Fast um ein Viertel gewachsen

Zu Beginn der Erhebung im Dezember 2017 fanden sich 460 Freiburger Unterkünfte im Angebot. Ende März 2019 sind es 565 Unterkünfte, was einer Steigerung von 22,8 Prozent entspricht. Es wurden 11 300 Ankünfte bei Airbnb registriert, und die mittlere Aufenthaltsdauer betrug 3,1 Nächte, «doppelt so lang im Schnitt wie bei Hotelübernachtungen», so Surchat. Hochgerechnet ist das rund ein Zehntel der 414 000 Hotelübernachtungen im letzten Jahr (siehe Kasten).

Wie der Präsident sagte, dürfe ein Anbieter bis zu fünf Besucher ohne Patent beherbergen. 101 Freiburger Airbnb-Unterkünfte können aber 6 bis 20  Gäste aufnehmen. Und Surchat zeigte auf, dass Airbnb immer mehr als kommerzielles Geschäftsmodell genutzt wird. Drei Personen bieten mehr als vier Unterkünfte an, eine Person gar 19 Unterkünfte.

«Wir sind nicht dagegen, dass es das Online-Angebot gibt. Wir müssen mit der Zeit gehen», sagte Surchat auf Anfrage der FN. «Aber es braucht Chancengleichheit unter den verschiedenen Angeboten. Wir verlangen, dass sich auch Airbnb-Anbieter registrieren und ihre Umsätze deklarieren und dass für sie dieselben Verpflichtungen und Kontrollen gelten wie für die Hotels.»

Vereinbarung für Kurtaxen?

Wie Surchat an der Versammlung sagte, stellten sich verschiedene Fragen rund um Airbnb: Sind den Betreibern oder Angestellten die Minimallöhne garantiert? Deklarieren sie ihre Umsätze? Zahlen sie Aufenthalts- und Kurtaxen? Entsprechen die grösseren Unterkünfte den Normen bezüglich Sicherheit, Brandschutz und Hygiene?

Pierre-Alain Morard, Direktor des Freiburger Tourismusverbands, sagte: «Wir setzen uns dafür ein, dass die Spielregeln eingehalten werden. Wir sind daran, mit Airbnb eine Vereinbarung auszuarbeiten, um Kurtaxen einzukassieren.»

Auch der Präsident der Westschweizer Hoteliers, Philippe Thuner, ging auf die Online-Konkurrenz ein. «Wir probieren, Airbnb in jedem Kanton auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen.»

Im Kanton Freiburg fand ein solcher Vorstoss letzten August statt, als die Grossräte Johanna Gapany (FDP, Bulle) und Ber­trand Morel (CVP, Lentigny) eine Motion einreichten und einen gesetzlichen Rahmen forderten. Die Motion verlangt etwa die Erhebung der direkten Bundessteuer auf der Vermietung einer privaten Unterkunft, Aufenthalts- und Kurtaxen, Überprüfung der Zonennutzung, eine obligatorische Meldung bei der Fremdenpolizei und Anpassungen beim Gesetz über die öffentlichen Gaststätten.

Patent I gefordert

Hotelier-Präsident Raymond Surchat verlangt insbesondere, dass Anbieter von mehr als fünf Betten zwingend ein Patent I für die Parahotellerie besitzen. Er überreichte der Grossrätin Johanna Gapany an der gestrigen Versammlung den Bericht der Hoteliers für die Debatte über die Motion. Die Antwort des Staatsrats zur Motion steht noch aus.

Kritik an Vision 2030

Anlässlich der Generalversammlung ging Surchat auf die Vision 2030 für den Freiburger Tourismus ein. Darin werden für den Kanton 1000 zusätzliche Betten in der Hotellerie gefordert. Fast die Hälfte davon werde bereits durch Airbnb angeboten, sagte er. Der Präsident ist zwar auch der Meinung, dass im oberen Preissegment ein Bettenmangel herrsche, ansonsten gebe es im Kanton jedoch ein Überangebot. Der Hotelier-Verband hat dazu eine Umfrage bei seinen Mitgliedern gemacht. Aus den Antworten von zehn Hotels geht hervor, dass die durchschnittliche Belegung nur 56,5  Prozent beträgt. Pro Jahr seien die Hotels während 51 Tagen ausgebucht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrage 1,42 Tage. Die Mehrheit der Gäste seien Geschäftsleute, so Surchat. «Die vorgesehene Entwicklungsstrategie zielt an den wahren Bedürfnissen vorbei und gefährdet die bestehende Hotelstruktur im Kanton.»

Hotellerie

3,3 Prozent mehr Übernachtungen

Die Freiburger Hotellerie blickt auf ein positives Jahr 2018 zurück. Insgesamt wurden im Kanton Freiburg 414 534 Hotelübernachtungen verzeichnet, was einer Steigerung von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zunahme ist vor allem in den Städten feststellbar. Dieser Trend sollte sich in den nächsten Jahren fortsetzen, da in Freiburg, Murten und Bulle weitere Betriebe eröffnen. Insgesamt gab es im Kanton 1,68 Millionen Übernachtungen, wobei sich neue Unterkunftsformen in der Parahotellerie stärker bemerkbar machen, teilt der Freiburger Tourismusverband mit. Bei den Zweitwohnungen und Mobilhomes fand ein Rückgang statt, dafür gab es mehr Kurzzeitmieter auf Campingplätzen.

uh

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