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Gleichstellung im öffentlichen Raum

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Gleichstellung ist in der heutigen Gesellschaft ein wichtiges Thema und wirft in verschiedensten Bereichen immer wieder Fragen auf, so zum Beispiel auch in der Raumplanung und Gestaltung von öffentlichen Plätzen. Um eine breitere Öffentlichkeit für diese Problematik zu sensibilisieren, lud das Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen des Staats Freiburg vorgestern ins Alte Bürgerspital Freiburg zu einer Konferenz. Dabei hielt Yves Raibaud, Geograf und Fachmann für Gendergeografie von der Universität Bordeaux, ein Referat, das dem Thema «Gleichstellung und städtischer Raum» gewidmet war.

«Auf fast allen Pausenplätzen ist ein Fussballfeld zen­tral», erläuterte Raibaud. «Die Mädchen bleiben dann eher in der Peripherie des Platzes.»

Fussballfelder trennen

Gleichzeitig sei es auf Fussballplätzen oft wichtig, als männlich und dominant zu gelten. In den zehn Jahren, in denen die Kinder die obligatorische Schule besuchen, präge dieses Bild die Mädchen stark. Sie würden schon früh dazu tendieren, eher Spiele zu spielen, die wenig Platz brauchen, und meiden den Fussballplatz. «Eine Studie in einer Schule ohne Fussballfeld, dafür mit einer grossen Kiste verschiedenster nichtgeschlechtsspezifischer Spielsachen zeigt, dass es dort eher gemischte Gruppen gibt», so der Fachmann, der seit über 15  Jahren verschiedenste ­Studien zu diesem Thema geleitet hat.

Der zentrale Fussballplatz in den Schulen trägt laut Raibaud also stark dazu bei, Mädchen und Jungen voneinander abzutrennen.

Budget begünstigt Männer

Zudem begünstige ein grosser Teil des Budgets zur Förderung von Freizeitaktivitäten die Männer. Ein Grund dafür sei die Tatsache, dass kaum Frauen in die Raumplanung von Städten involviert seien und sie bei Diskussionen seiner Erfahrung nach nur einen Bruchteil der Redezeit beanspruchen würden.

Als Lösung schlägt der Experte vor, bestimmte Budgets für weibliche Aktivitäten festzulegen und das Selbstbewusstsein der Mädchen zu stärken – etwa mit bestimmten gemischten Tagen in Skaterparks oder auf Fussballfeldern. Gleichzeitig müsse auch den jungen Männern beigebracht werden, eine Mischung der Geschlechter zu ­akzeptieren.

«Freiburg hat Glück»

Im zweiten Teil des Abends ergriff Staatsrat Jean-François Steiert (SP) das Wort. Er betonte die Wichtigkeit der Gleichstellung – nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen den verschiedenen Altersgruppen und von Menschen mit Handicap –, die bei der Raumplanung berücksichtigt werden muss. «Freiburg hat in dieser Hinsicht Glück, da wir als fast einzige Schweizer Stadt eine Stadtarchitektin haben», so Steiert.

Genau diese, Nicole Surchat Vial, konnte einige konkrete Beispiele von Projekten in Freiburg aufzeigen, bei denen die Gleichstellung berücksichtigt wird. Es ging vor allem um die bessere Beleuchtung von dunklen Plätzen, wie zum Beispiel den Arkaden bei der Kathedrale oder dem Bereich hinter dem Einkaufszentrum Fribourg Centre. Auch bei der Neugestaltung der Schule Vignet­taz habe man darauf geachtet, keinen zentralen Fussballplatz, sondern einen offenen Bereich mit verschiedenen geschlechtsneutralen Elementen zu schaffen.

«Oft macht es viel Arbeit, einfache Lösungen zu finden», sagte Surchat Vial im Gespräch. Sie arbeite schon seit rund 30  Jahren in diesem Bereich und sei froh, dass mehr über das Thema der Gleichstellung diskutiert wird. An Raibauds Ausführungen gefielen ihr vor allem die Zahlen und Statistiken. «Wir hatten bis jetzt nie handfeste Beweise und haben die Unterschiede eher intuitiv festgestellt», sagte sie.

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