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Gottéron-CEO John Gobbi: «Mein Job ist, nie zufrieden zu sein»

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Seit einem Jahr ist John Gobbi der CEO von Gottéron. Sich täglich verbessern, so lautet das Credo des 41-jährigen Tessiners. Die Herausforderungen für den ehemaligen Verteidiger sind vielfältig: «Es warten viele Herausforderungen – das mag ich.»

Am 1. Oktober 2021 trat John Gobbi offiziell die Nachfolge von Raphaël Berger als Gottéron-CEO an. Der frühere Eishockey-Profi (939 Nationalliga-Spiele für Ambri-Piotta, Servette, die ZSC Lions und den Lausanne HC) war vor seinem Amtsantritt in Freiburg Finanz- und Verwaltungsdirektor sowie Generaldirektor der Nachwuchsabteilung im LHC. Im Gespräch mit den FN zieht Gobbi nach seinem ersten Jahr als Gottérons starken Mann eine Zwischenbilanz, erklärt, wie er das Werkzeug BCF-Arena noch besser nutzen will und weshalb er sich als Leventiner in Freiburg fast wie zu Hause fühlt.

John Gobbi, wie sehr macht der verpatzte Saisonstart von Gottéron dem CEO zu schaffen?

Ich habe alle Partien gesehen, die Spielbasis ist vorhanden. Deshalb bin ich positiv gestimmt. Wir haben viele gute Spiele gezeigt. Ich war in Genf vor Ort, das war knapp. Und ich erinnere daran, dass wir letzte Saison eine ziemlich ähnliche Situation hatten. Obwohl der Trainerstaff und der Kern der Mannschaft geblieben sind, braucht es ein wenig Zeit, zumal wir doch vier neue Ausländer haben. In einer Saison gibt es immer Höhen und Tiefen. Wichtig ist, dass eine Spielbasis vorhanden ist.

Stichwort Ausländer: Mit Marcus Sörensen fehlt einer verletzungsbedingt. Weshalb hat man nicht einen Ersatz geholt?

Die Finanzen spielen immer eine Rolle. Entscheidend ist aber, dass Verletzungen zu einer Saison gehören. Daraus ergibt sich für die anderen Spieler die Chance, eine Leaderfunktion einzunehmen. Natürlich muss Sörensen einer unserer besten Spieler sein, aber wie gesagt, Verletzungen passieren eben. Ich bin der gleichen Meinung wie Christian (Trainer Dubé – Red.), dass man Vertrauen in die Mannschaft haben muss. Zudem stellt sich die Frage, was es dem Team bringt, wenn man einen Ausländer für ein paar Wochen engagiert, ehe er wieder weg ist. Die Mannschaft ist wichtiger, in solchen Situationen wird der Charakter geformt.

Zurück zur Einstiegsfrage: Wie entscheidend sind die Resultate für Sie als CEO eines Sportclubs?

Natürlich sind die Resultate auf dem Eis wichtig. Nicht weniger bedeutend sind aber die Kontinuität im Verein und die finanziellen Resultate. Läuft es sportlich längerfristig nicht gut, leiden früher oder später die Finanzen. Deshalb arbeiten wir an allen Fronten hart, um uns zu verbessern, sei es im sportlichen Bereich, dem Nachwuchs, in der Gastronomie, beim Ticketing oder dem Marketing. Klar ist aber, dass alles leichter fällt, wenn der Erfolg auf dem Eis da ist.

Der Erfolg war zuletzt mit den Playoff-Halbfinals da. Die Begeisterung der Leute ist gross, in den ersten fünf Heimspielen betrug die Auslastung des Stadions knapp 96 Prozent, was in der National League der Bestwert ist.

Das ist einfach fantastisch. Mit 7500 verkauften Saisonabos und den 600 Partnern im Sponsoring haben wir einen unglaublichen Erfolg. Die Leidenschaft der Fans ist riesig. Im Playoff-Viertelfinal gegen Lausanne waren viele Emotionen dabei, gegen die ZSC Lions war es dann ein Auf und Ab. Die Leute wollen ins Stadion. Ich bin sehr zufrieden.

Vom sportlichen Erfolg einmal abgesehen, was kann die Club-Führung dazu beisteuern, dass diese Begeisterung anhält?

Es gibt immer Möglichkeiten zur Optimierung, beispielsweise in der Gastronomie oder bei der Gastfreundschaft. Die Zuschauer kommen nicht nur, um etwas zu essen und zu trinken, sie wollen auch herzlich empfangen werden und etwas geboten kriegen. Ausserdem ist der Nachwuchsbereich unsere Zukunft, wir wollen mit Unterstützung der Stadt und des Kantons weiter in unsere Jungen investieren. Das ist wichtig für uns und unsere Fans.

Die BCF-Arena bietet Gottéron viele Vermarktungsmöglichkeiten.
Charles Ellena/

Bei Ihrem Amtsantritt haben Sie erklärt, dass das Werkzeug BCF-Arena noch besser genutzt werden müsse. Inwiefern konnten Sie das schon umsetzen?

Entweder entwickelt man sich weiter, oder man stagniert. Wir alle müssen wachsen und uns verbessern. Ich stehe jeden Morgen auf mit dem Ziel, ein besserer Mitarbeiter, ein besserer Mann, ein besserer Vater, ein besserer Freund und ein besserer Sohn zu werden. Auch der Club muss das Ziel haben, sich jeden Tag weiter zu entwickeln. Das gilt für die Sportabteilung genau gleich wie für die anderen Bereiche. Wir können uns immer steigern.

Wo holen Sie sich die Inspiration für Innovationen?

Da gibt es diverse Möglichkeiten. Ich war zuletzt für die European Hockey Federation in Schweden und habe in diesem Zusammenhang mit Club-Verantwortlichen aus anderen Ländern gesprochen. Ich gehe aber auch in die anderen Stadien in der Schweiz, auch in anderen Sportarten. Dabei kann man immer dazulernen. Nicht weniger wichtig ist der Austausch mit unseren Kunden. Wir haben pro Spiel 1300 Gäste in unseren Restaurants. Ich höre zu und nehme die Anliegen unserer Kunden ernst, damit wir uns verbessern können.

Freiburg erhielt den Zuschlag als Austragungsort für die Eishockey-WM 2026, letzte Woche wurde bekannt, dass in der BCF-Arena im Dezember die Euro-Hockey-Tour und im Februar 2023 Art on Ice Halt machen werden. Wie wichtig sind solche Anlässe für den Verein?

Die WM ist ein unglaubliches Projekt für den Club, die Stadt, den Kanton und die ganze Westschweiz. Es ist eine grosse Ehre, dass die Wahl auf uns fiel. Wir schauen aber bereits weiter und wollen etwas für die nächsten sieben Jahre aufbauen, über die WM hinaus, das nachhaltige Auswirkungen mit sich bringen soll. Kurzfristig wollen wir zunächst für die Spiele der Euro-Hockey-Tour die Arena vollkriegen. Vier Teams der Top 8 der Welt werden zu Gast sein. Wir werden in Freiburg das beste Eishockey seit der WM sehen. Damit wollen wir auch Leute erreichen, die vielleicht nicht wegen Gottéron ins Stadion kommen. Art on Ice ist ein anderes grosses Projekt und ebenfalls ein Gamechanger. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.

Inwiefern sind diese Events für den Club auch eine Einnahmequelle?

Der Verein partizipiert in erster Linie über die Gastronomie, die wir sicherstellen.

Haben Sie bereits weitere Anlässe im Auge?

Wir sind in Besprechungen, konkret ist aber noch nichts. Priorität bleibt für uns aber Gottéron mit seinem Nachwuchs und neu den Gottéron Ladies, dann die WM, die Euro-Hockey-Tour und anderes. Wenn etwas Zusätzliches kommt, nehmen wir das aber gerne.

Profite sind für den Club umso wichtiger, weil er noch die Covid-Kredite zurückzahlen muss …

Diese Kredite wollen wir so schnell wie möglich zurückbezahlen. Erste Schritte sind getan. Eine erste Tranche der 3,337 Millionen Franken wurde bereit zurückerstattet. Unser Ziel ist, die Kredite innerhalb von drei Jahren zu tilgen, ansonsten muss laut Bedingungen 20 Prozent der Lohnsumme eingespart werden. Wir hatten zuletzt ein sportlich und finanziell gutes Jahr. Wir brauchen aber noch ein, zwei weitere solche Jahre. Wir arbeiten jeden Tag daran, damit wir die Kredite abtragen können.

Die Covid-Kredite sollen laut Gottéron-CEO John Gobbi so schnell wie möglich zurückbezahlt werden.
Alain Wicht

Einerseits sind da die Kredite, andererseits möchte man in die Mannschaft investieren. Wie gehen Sie mit diesem Clinch um?

Wir hätten natürlich beides gerne. Läuft es auf dem Eis, kann man vielleicht auch die Kredite schneller zurückbezahlen. Es ist nicht einfach, da wir ein Budget zu respektieren haben. Christian macht diesbezüglich einen super Job.

Dubé ist bekannt für seinen starken Charakter. Wie ist die Zusammenarbeit mit ihm?

Bei Gottéron bilden Christian, Gerd Zenhäusern, Sandy Jeannin und all die anderen ein Team. Wir stehen oft in Kontakt, es läuft gut. Christian ist ein Winnertyp und sehr offen. Ich will auch immer gewinnen, also passt das schon mal gut (lacht). Christian verlangt viel von sich und der Mannschaft und weiss, was es braucht, um erfolgreich zu sein.

Böse Stimmen behaupten, dass Dubé als Sportdirektor und Trainer zu viel Macht im Club vereint …

Gottéron ist speziell. Jeder Verein hat andere Strukturen. Wir haben mit Gerd Zenhäusern, Sandy Jeannin, David Aebischer und Pavel Rosa einen guten Staff mit viel Eishockey-Know-how. Wir tauschen uns oft aus. Für uns funktioniert diese Konstellation.

Sie sind nun seit einem Jahr Gottéron-CEO. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisher Erreichten?

Mein Job ist, nie zufrieden zu sein. Es gibt, wie bereits erwähnt, immer Verbesserungsmöglichkeiten. Ich bin glücklich über das Vertrauen, das der Verwaltungsrat in mich hat. Ich habe hier sehr gute Strukturen vorgefunden, mein Vorgänger Raphaël Berger hat zusammen mit dem Verwaltungsrat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Und ich habe die sc hönste Arena der Schweiz, womöglich gar europaweit zur Verfügung. Es warten viele Herausforderungen und Projekte auf uns – das mag ich. Die wollen wir als Gottéron-Familie zusammen meistern.


Der Tessiner John Gobbi fühlt sich in Freiburg also zu Hause?

Die Mentalität der Tessiner ist fast dieselbe wie hier. Die Menschen, die Fans, die Medien, alle sind sehr freundlich und offen. Ich bin auch gegenüber Kritik offen und brauche das unmittelbare Feedback. Das nehme ich dankend an und analysiere es. Die Kultur in Freiburg gefällt mir. Ich komme aus dem kleinen Ambri-Piotta. Letztlich geht es um die Menschen. Wir sind nur eine kurze Zeit auf dieser Erde. Das Wichtigste ist die Verbindung mit den Menschen, sei es privat oder im Job. In beidem bin ich sehr glücklich.

Vorschau: Von Salzburg direkt nach Davos

Nach dem 1:0-Sieg vom Mittwoch gegen RB Salzburg in der Champions League und dem daraus resultierenden Gruppensieg reisten die Freiburger am Donnerstag mit dem Reisecar direkt weiter nach Davos. Nach einer Nacht in den Bündner Bergen trifft Gottéron am Freitagabend auf den HCD. Trainer Christian Dubé dürfte bis auf eine Torhüter-Rochade – Reto Berra für Connor Hughes – mit der gleichen Aufstellung wie in Salzburg antreten.

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