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Gottéron hat ausgeträumt

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Um 22:17 war es amtlich. Gottéron hat auch im 75. Clubjahr den ersten Meistertitel verpasst. Die Berner Stürmer stürzten sich auf Torhüter Marco Bührer, die SCB-Fans sangen abwechselnd «Oh, wie ist das schön» und «Meischter, Schwizer Meischter». Auf Freiburger Seite bedankten sich die Zuschauer zwar mit lauten Sprechchören und der Banderole «Merci pour cette magnifique saison» bei der Mannschaft, die Spieler selbst sassen jedoch allesamt ziemlich bedröppelt und mit leeren Blicken auf der Bank. Einzig Maxim Suschinsky bewegte sich – aber nur, um den mit den Tränen ringenden Kilian Mottet zu trösten.

Darüber, dass sie Spiel sechs der Serie gewinnen würden, liessen die Berner gestern nie Zweifel aufkommen. Aufgepeitscht von über 17 000 euphorisierten Zuschauern dominierte das Heimteam von Beginn weg das Spiel. Es entsprach durchaus dem Spielverlauf, dass Martin Plüss in der 11. Minute Bern in Führung schoss. Er reagierte auf einen Abpraller von Benjamin Conz schneller als der Freiburger Verteidiger Michael Ngoy und erzielte das wegweisende erste Tor. Dieses erste Tor, das bereits in den ersten fünf Finalspielen jeweils entscheidend war. Immer hat in dieser Serie diejenige Mannschaft gewonnen, die den ersten Treffer erzielt hat.

Bern mit mehr Offensivpower

Der SCB blieb gestern auch nach dem 1:0 spielbestimmend. Die Berner, bei denen im Sturm Joël Vermin und Tristan Scherwey zurückkehrten, hatten diesmal deutlich mehr Offensivpower zu bieten als die Freiburger. Die Gäste brachten die Berner Defensive dermassen nie in Verlegenheit, dass der SCB die Partie beendete, ohne eine einzige Strafe kassiert zu haben. Dass Gottéron weitgehend ideenlos auftrat, hatte auch damit zu tun, dass den Freiburgern die kreativen Spielmacher ausgingen. Christian Dubé, der bereits während der ganzen Finalserie sichtlich handicapiert spielte, blieb gestern auf der Tribüne. Am Ende des Startdrittels schied mit Andrei Bykow auch Freiburgs zweiter Topcenter verletzt aus.

Es war deshalb mehr als eine Vorentscheidung, als Travis Roche in der 28. Minute das 2:0 schoss. Vorangegangen war dem Treffer eine schöne Einzelleistung Scherweys, der seinen absoluten Siegeswillen unter Beweis stellte, indem er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln in Richtung Tor drängte. Es war eine Szene, die durchaus ein bisschen symptomatisch für die ganze Serie ist. Unter dem Strich war Bern einen Tick geradliniger und abgeklärter. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dann lieferte diesen in der 33. Minute Alain Berger, als er mit einem satten Hocheck-Schuss Conz zum dritten Mal bezwang.

Kossmann hat keine Helden gefunden

Bei Freiburg tat sich gestern indes keiner hervor, der sich erfolgreich gegen die Niederlage stemmte. Trainer Hans Kossmann hatte vor der Partie Helden gesucht, gefunden hat er keine. Daran änderte auch nichts, dass Kossmann bei seinem Timeout in der 29. Minute vor lauter Groll während seiner Schimpftiraden fast seine Spieltafel zerschmetterte. Bei Freiburg schien der Tank gestern insbesondere im mentalen Bereich schlicht leer zu sein. Benjamin Plüss, mit vier Toren in dieser Serie noch am ehesten so etwas wie der Held der Freiburger, zog ebenfalls einen schwachen Abend ein und stand bei den ersten drei Berner Treffern stets auf dem Eis. Simon Gamaches Tor eineinhalb Minuten vor Schluss kam deutlich zu spät und wurde postwendend durch Ryan Gardners 4:1 ins leere Tor beantwortet. Nur wenig später traf Pascal Berger gar ein weiteres Mal ins verwaiste Freiburger Gehäuse.

Mit dem Berner Erfolg hat erstmals in diesen Playoffs die Logik nicht obsiegt. Die besten vier Teams der Qualifikation hatten sich für die Halbfinals qualifiziert, die besten zwei für den Final. Nun aber hat der Qualifikationszweite im Final die Oberhand behalten. Andererseits ist es wohl auch töricht, die Begriffe Gottéron, Logik und Meistertitel überhaupt irgendwie in einen Zusammenhang bringen zu wollen …

Telegramm

Bern – Gottéron 5:1 (1:0, 2:0, 2:1)

PostFinance-Arena.–17131 Zuschauer (ausverkauft).–SR Reiber/Stricker, Arm/Küng.Tore:11. Martin Plüss (Bednar, Jobin) 1:0. 28. Roche (Scherwey, Alain Berger) 2:0. 33. Alain Berger (Gardner, Collenberg) 3:0. 59. (58:22) Gamache (Abplanalp, Jeannin) 3:1 (ohne Torhüter). 59. (58:48) Gardner 4:1 (ins leere Tor). 60. (59:22) Pascal Berger (Bednar) 5:1 (ins leere Tor).Strafen:keine gegen Bern, 1-mal 2 Minuten gegen Gottéron.Schlussstand (best of 7):4:2.

Bern:Bührer; Roche, Beat Gerber; Collenberg, Philippe Furrer; Jobin, Kinrade; Flurin Randegger; Vermin, Ritchie, Pascal Berger; Bednar, Martin Plüss, Rüthemann; Loichat, Gardner, Rubin; Alain Berger, Bertschy, Scherwey; Neuenschwander.

Gottéron:Conz; Kwiatkowski, Abplanalp; Ngoy, Birbaum; Loeffel, Schilt; Schäublin; Gamache, Mauldin, Knoepfli; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; Suschinsky, Jeannin, Hasani; Cadieux, Botter, Tristan Vauclair; Mottet.

Bemerkungen:Bern ohne Höhener, Hänni (beide verletzt), Campbell, Sykora, Heldstab und Kreis (alle überzählig), Gottéron ohne Heins, Lukas Gerber (beide verletzt), Dubé (krank), Brügger, Lauper und Merola (alle überzählig). Pfostenschuss Kwiatkowski (17.). Bykow verletzt ausgeschieden (18.). Timeout Gottéron (29.). Gottéron von 58:10 bis 58:22, von 58:30 bis 58:48 und ab 59:02 ohne Torhüter.

Die FN-Besten:Martin Plüss und Conz.

 

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