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Gottéron hat die besseren Argumente

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Torhüter

 Vor der Saison hätte wohl so ziemlich jeder Experte in einem Teamvergleich zwischen Ambri und Freiburg gesagt, dass die Vorteile auf der Torhüterposition aufseiten Gottérons liegen. Doch nachdem das Torhüter-Duo der Tessiner eine überragende Qualifikation gespielt hat, muss dieses Urteil revidiert werden. Nolan Schaefer und Sandro Zurkirchen haben sich gegenseitig zu Höchstleistungen getrieben. Mit 93,82 und 93,19 Prozent belegen sie in der NLA die Ränge eins und zwei. Am Ende der Qualifikation setzte Trainer Serge Pelletier jeweils auf Zurkirchen, auch deshalb, weil es zwischen ihm und Schaefer während den Vertragsverhandlungen zum Zerwürfnis kam (mittlerweile steht fest, dass Schaefer Ambri nach der Saison verlassen wird).

Zum Nachteil könnte für den 24-Jährigen Zurkirchen werden, dass er kaum über Playoff-Erfahrung verfügt. In den letzten Jahren war er beim EV Zug nicht über die Rolle des Ersatztorhüters hinausgekommen. In seiner Karriere bestritt er lediglich drei Playoff-Partien. Es wird deshalb interessant zu beobachten sein, wie er mit dem zusätzlichen Druck umgeht.

 Obwohl er mit 22 noch jünger ist als Zurkirchen, verfügt Gottéron-Torhüter Benjamin Conz über deutlich mehr Playoff-Erfahrung. Es ist deshalb davon auszugehen, dass er sich im Vergleich zur Qualifikation steigern wird. Denn mit 91,68 ist seine Abwehrquote bisher nicht überragend. Conz zeigte sich in der Qualifikation zu wenig konstant und zu fehleranfällig. Kann er sich nicht steigern, droht Ambri auf dieser Position deshalb leichte Vorteile zu haben.

 

 Das sagt Gottéron-Trainer Hans Kossmann: «Beide Teams haben gute Goalies. Ambri hatte die gesamte Saison zwei Goalies auf Top-Level. Zurkirchen wird wohl die Serie beginnen, aber ich habe das Gefühl, dass wir im Verlauf der Serie noch beide Ambri-Torhüter sehen werden. Benjamin Conz hat oft genug bewiesen, dass er ein wertvoller Torhüter ist. Wie das Team vor ihm hat er in dieser Saison nicht immer seine beste Leistung abrufen können, aber ich bin überzeugt, dass er sich steigern wird.»

 

 Verteidigung

 Die Zahlen sprechen klar für Ambri. In den 50 Qualifikationsspielen haben die Leventiner satte 24 Tore weniger kassiert als Freiburg. Mit 123 Gegentreffern weisen sie den fünftbesten Wert der Liga auf, Gottéron mit 147 lediglich den neuntbesten. Wichtigste Akteure in der Ambri-Verteidigung sind die beiden Ausländer Maxim Noreau und der 195-Zentimeter-Hüne Markus Nordlund. Das Duo erhält–wenn denn Ambri mit zwei ausländischen Verteidigern spielt–viel Eiszeit und weist mit +6 beziehungsweise +7 die besten Plus-Minus-Werte der Ambri-Verteidiger auf. In Sachen Schweizer Verteidiger setzt Ambri auf No-Names, die einen ebenso unspektakulären wie soliden Job erledigen. Zu den bekanntesten Namen gehören noch Sami El Assaoui und Reto Kobach.

 Da hat Freiburg auch auf Schweizer Seite mit Namen wie Timo Helbling oder Michael Ngoy eigentlich die klingenderen Namen. Doch davon, einen soliden Job zu machen, war die Freiburger Defensive in dieser Saison oft weit entfernt. Natürlich hat das einerseits damit zu tun, dass die Stürmer mitunter ihre Defensivarbeit vernachlässigten, aber auch schlicht damit, dass die Verteidiger zu wenig sicher standen. Ist die Verteidigung also die Achillesferse der Freiburger, die dem Gegner Hoffnung verleiht? «Gegen uns ist Gottéron defensiv immer gut gestanden», wendet Ambri-Trainer Serge Pelletier ein. Tatsächlich haben die Freiburger in dieser Saison in den vier Direktduellen zweimal zu null gespielt. «Dass sie in einigen anderen Spielen viele Gegentore kassiert haben, hat wohl mit Konzentrationslücken zu tun. Mal sehen, wie das in den Playoffs aussehen wird.»

Auch wenn Trainer Hans Kossmann zunächst nur auf einen ausländischen Verteidiger setzt, ist es aus Freiburger Sicht wichtig, mit Milan Jurcina einen zweiten ausländischen Verteidiger in der Hinterhand zu haben, der zusätzliche Stabilität in die Defensive bringen kann. So oder so ist davon auszugehen, dass sich Gottéron solider präsentieren wird als über weite Strecken der Saison und so in Sachen Defensive mindestens ebenbürtig ist.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Ambri hat eine sehr solide Defensive, mit zwei Ausländern, die gefährlich sind. Daneben haben sie sicher nicht die bekanntesten Namen. Aber man muss sie ernst nehmen, sie haben eine ausgeglichene Defensive. Auch wir haben Verteidiger mit Talent; ich war zuletzt zufrieden mit ihren Leistungen. Bei fünf gegen fünf haben wir keine Tore erhalten, das ist immer ein Zeichen, dass die Verteidiger gut spielen.»

 

 Sturm

 Im Sturm hat Gottéron sicherlich mehr zu bieten als Ambri. Sind alle Mann anwesend, haben die Freiburger einen ausserordentlich guten NLA-Sturm und können drei Linien bilden, die allesamt das Spiel entscheiden können. Über eine solche Breite verfügt Ambri nicht. Für die Leventiner ist wichtig, dass die Ausländer treffen, zum Beispiel der starke Topskorer Alexandre Giroux. In Sachen Schweizer setzen die Tessiner auch bei den Stürmern in erster Linie auf Arbeiter mit grossem Kämpferherz, wie zum Beispiel Inti Pestoni, Daniel Steiner oder Haudegen Marc Reichert, die zu den besten Skorern der Mannschaft gehören.

In Sachen Talent haben die Freiburger im Sturm allerdings ein klares Plus. Obwohl mit Thibaut Monnet, Andrei Bykow und Julien Sprunger drei der wichtigsten Stürmer in der Qualifikation nicht wunschgemäss auf Touren kamen, schossen die Freiburger 25 Tore mehr als Ambri. Mit 151 Treffern wies Gottéron den drittbesten Wert der Liga auf, obwohl viele Stürmer noch Luft nach oben haben. Das zeigt, welches Potenzial in Freiburgs Offensive steckt. In diesem Bereich muss Gottéron deshalb in dieser Serie für den Unterschied sorgen.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Beide Teams haben gefährliche Stürmer. Wir haben sicher ein bisschen das tiefere Kader, aber auch Ambri hat einige torgefährliche Leute. Beide Teams verfügen in meinen Augen über einen für die NLA überdurchschnittlich guten Sturm.»

 

 Spezialsituationen

 In den Playoffs werden die Spiele normalerweise enger, es fallen weniger Tore. Oft entscheiden deshalb die sogenannten Special Situations über Sieg und Niederlage. Sowohl in Über- als auch in Unterzahl waren die beiden Kontrahenten in dieser Saison Mittelmass. Gottéron gestaltete 17,5 Prozent aller Powerplays erfolgreich, Ambri, dessen Überzahlspiel mit Blue-liner Maxim Noreau steht und fällt, 15,9. Das sind bloss der fünftbeste und der neuntbeste Wert. In einer Kategorie belegen die Freiburger im Powerplay jedoch den unrühmlichen Spitzenplatz. Gottéron hat nämlich in Überzahl gleich zehn Gegentore kassiert. Zum Vergleich: Bei Ambri war es gerade einmal die Hälfte. Kloten hat gar nur einen einzigen Shorthander kassiert.

In Unterzahl weisen die beiden Mannschaften ähnliche Werte auf. Gottéron hat 85,2 Prozent aller Boxplays erfolgreich überstanden (und dabei zwei Shorthander erzielt), Ambri 84,7 (fünf Shorthander).

 

 Das sagt Hans Kossmann:«Ambri hatte Anfang Saison ein sehr starkes Powerplay und hat in dieser Phase gezeigt, dass es in Überzahl gefährlich sein kann. Mit Williams, Noreau, Giroux oder auch einem Steiner vor dem Tor haben sie gute Powerplayspieler, die nur kleine Lücken brauchen, um Tore zu schiessen. Das wird deshalb eine grosse Aufgabe für unser Boxplay. Wir selbst haben im Überzahlspiel Steigerungspotenzial. Ich hoffe, dass wir da mehr Stabilität reinbringen. Die vielen Gegentore in Überzahl sind dadurch zu erklären, dass es Phasen gab, in denen wir nur mit einem Verteidiger agierten und die Stürmer etwas nonchalant die Defensivarbeit vernachlässigten. Zuletzt habe ich das aber nicht mehr so oft gesehen. Ich hoffe, dass das so bleibt, denn Ambri hat im Boxplay einige gefährliche Konterspieler.»

 

 Trainer

 Das Trainerduell erhält dadurch Brisanz, dass Freiburgs Hans Kossmann gegen seinen Vorgänger Serge Pelletier coacht. Pelletier verfügt sicher über mehr Erfahrung. Er ist ein guter Motivator und hat in Freiburg 2008 und 2009 mit den Viertelfinalsiegen gegen die favorisierten Bern und Zürich gezeigt, dass er als Aussenseiter einen Favoriten stürzen kann. Ob er deshalb Angst vor Serge Pelletier habe, wollte ein Boulevardjournalist gestern von Hans Kossmann wissen. «Vor wem?», antwortete Freiburgs Trainer schmunzelnd. Und fügte hinzu. «Jeder hat seine Exploits. Oft ist die Basis eines Exploits der Goalie. Das war 2008 und 2009 bei Gottéron mit Sébastien Caron nicht anders», so Kossmann. «Aber natürlich ist Pelletier ein guter Trainer. In der Schweiz gibt es ohnehin keine schlechten Trainer mehr.»

Aber Angst haben muss Kossmann vor Pelletier sicherlich nicht. Der Kanadier hat in den Playoffs der letzten Jahre bewiesen, dass er es in Sachen Coaching auch mit erfahreneren Trainern problemlos aufnehmen kann.

 

 Fazit

 Bei Ambri ist in dieser Saison alles aufgegangen. Mit vielen No-Names im Kader haben die Tessiner in sämtlichen Mannschaftsteilen eine bemerkenswerte Stabilität an den Tag gelegt. Doch Gottéron hat schlicht das bessere Kader und verfügt insbesondere in der Offensive über mehr Tiefe. Wenn das Team von Hans Kossmann Normalform erreicht, wird es die sicherlich leidenschaftlich kämpfenden Leventiner besiegen. Dass es auch als klarer Favorit im Viertelfinal nicht einfach ist, haben die Freiburger in den letztjährigen Playoffs zu spüren bekommen, als sie Biel nur mit Mühe 4:3 besiegten. Dennoch ist eines klar: Gottéron hält in dieser Serie alle Trümpfe in der eigenen Hand.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Wir treffen auf einen Gegner, bei dem in dieser Saison alles zusammengepasst hat und der frei aufspielen kann. Der Druck lastet sicher auf uns. Aber ich habe ein gutes Gefühl. Die Playoffs sind das, worauf meine Spieler schon lange gewartet haben. Die Mannschaft ist bereit, und ich bin überzeugt, dass wir einen Gang höher schalten können. Ich erwarte eine ganz andere Serie als letztes Jahr gegen Biel, da Ambri offensiver ausgerichtet ist und nicht zu fünft an der eigenen blauen Linie stehen wird.»

 

Statistik

Vorteile für Freiburg

Freiburg (2.) – Ambri-Piotta (7.). Resultate in der Qualifikation:

3:2 n.P. (a), 3:4 (h), 2:0 (a), 3:0 (h); 3:1 Siege (8:4 Punkte).

Bisherige Playoff-Duelle:1991 (Viertelfinal): 3:2. 1992 (Halbfinal): 3:2. 1993 (Halbfinal): 3:1.

 

Voraussichtliche Aufstellung:Conz; Kwiatkowski, Ngoy; Birbaum, Helbling; Schilt, Kamerzin; Huguenin; Mottet, Dubé, Hagman; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Pouliot, Monnet; Vauclair, Ness, Fritsche.

 

Aufstellung: Miettinen und Jurcina überzählig

Z um Auftakt der Serie setzt Gottéron-Trainer Hans Kossmann heute (20.15 Uhr) im St. Leonhard in Sachen Ausländer auf drei Stürmer und einen Verteidiger. «Wir fangen so an, wie wir fast die gesamte Saison hindurch gespielt haben, und schauen dann von Spiel zu Spiel», sagt Kossmann. Überzählig sind heute Stürmer Antti Miettinen (Fin) sowie Verteidiger Milan Jurcina (Slk). Von den Schweizer Spielern dürfte entweder Adrien Lauper oder Sandro Brügger überzählig sein. Fehlen werden zudem Marc Abplanalp und Adam Hasani, die verletzt sind und gestern nicht mit dem Team, sondern individuell trainierten.

 

Voraussichtliche Aufstellung: Conz; Kwiatkowski, Ngoy; Birbaum, Helbling; Schilt, Kamerzin; Huguenin; Mottet, Dubé, Hagman; Sprunger, Bykow, Plüss; Mauldin, Pouliot, Monnet; Vauclair, Ness, Fritsche.

 

 

 

 

 

 

 

 

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