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Gottéron ist auferstanden

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41 Tage hatte Gottéron vor dem 4:1-Heimerfolg am Freitag gegen Lausanne auf einen Sieg warten müssen. Nun haben die Freiburger gegen die Waadtländer innert 24 Stunden gleich zwei Siege gefeiert. Und, um bei den Zahlen zu bleiben: Das 5:3 vom Samstag in Lausanne war Freiburgs erster Auswärtssieg seit dem 3:1-Erfolg am 13. November in Biel. Neunmal in Folge war Gottéron seither auf fremdem Eis als Verlierer vom Eis gegangen.

Wieder homogen

Doch es sind nicht nur die Zahlen, die den Schluss nahelegen, dass Gottéron am Wochenende auferstanden ist. Es ist insbesondere die Art und Weise der Auftritte: Die Freiburger erinnerten wieder an die verschworene Truppe, die zu Saisonbeginn für Furore gesorgt hatte. Beim verdienten Auswärtssieg in der Patinoire de Malley wirkte das Team am Samstag erneut homogen, spielte leidenschaftlich und diszipliniert. Das strich auch Trainer Gerd Zenhäusern nach dem Spiel hervor: «Es war eine gute Teamleistung. Alle vier Linien haben solid und mit viel Disziplin gespielt. Besonders gefreut hat mich die Einheit, die wieder da ist – auf und neben dem Eis. Die Mannschaft lebt und ist zusammengeschweisst.»

Seit Wochen hat Gottéron Match für Match vergeblich versucht, aus dem Loch herauszufinden. Dass es nun endlich geklappt hat, das hat verschiedene Gründe: So scheint etwa der vergangene Woche miteinbezogene Mentalcoach ganze Arbeit geleistet zu haben. «Das war eine sehr gute Sache. Wir sind viel positiver ans Werk gegangen, haben uns immer auf den Moment konzentriert und liessen uns auch von Gegentoren nicht aus dem Konzept bringen», sagte Verteidiger Marc Abplanalp. Gerd Zenhäusern glaubt zudem, dass die Aussprache am vergangenen Montag dem Team gut getan hat. Zwar war es nicht die erste Krisensitzung in dieser Saison, «aber es sind diesmal offen gewisse Sachen ausgesprochen worden. Das hat zwar auch für Anspannung gesorgt, war aber wichtig.» Kommt hinzu, dass Zenhäusern das Spiel seiner Mannschaft leicht angepasst hat, indem er sie ein aggressiveres Forechecking betreiben liess. «In solch einer Situation ist es manchmal nötig, dass man die Spieler ein bisschen von der Leine lässt. Ein Forechecking mit zwei Spielern benötigt viel Laufarbeit und lässt keinen Raum für Zweifel. Ich bin glücklich darüber, wie wir es am Wochenende geschafft haben, wieder aggressiver zu spielen und gleichzeitig diszipliniert zu sein.»

Gardner-Block entscheidend

In Lausanne setzten dies die Freiburger von Beginn an um. Bereits in den ersten Minuten nahmen sie die Partie in die Hand und waren auch danach über weite Strecken spielbestimmend. Nach der frühen Führung hatten sie das Spiel meist im Griff. Erst als Lausannes Joël Genazzi drei Minuten vor Schluss aus dem Nichts sein Team auf 3:4 heranbrachte und die Waadtländer mit dem Mute der Verzweiflung anrannten, gerieten die Gäste noch einmal ins Wanken.

Bestens ins Bild der Auferstehung Gottérons passte, dass der Block um den in den letzten Wochen (zu Recht) oft kritisierten Ryan Gardner sowie den bis anhin ebenfalls enttäuschenden Greg Mauldin für die Differenz sorgte. Gardner schoss zwei Tore, Mauldin eines, zusammen mit dem im positiven Sinne überaus aggressiven Killian Mottet verliessen sie das Eis mit einer Plus-3-Bilanz. Ebenfalls sehr starke Leistungen zeigten die jungen Yannick Rathgeb und Martin Réway. Der Slowake Réway war omnipräsent und zeigte einmal mehr, dass seine Puckkontrolle in der Schweiz seinesgleichen sucht. Tritt der 20-jährige Center, der in 14 Spielen nunmehr 17 Punkte gesammelt hat, weiter so dominant auf wie am Wochenende, wird er für Gottéron in dieser Saison noch sehr wertvoll sein.Die nahe Zukunft sieht für Gottéron nach dem Sechs-Punkte-Wochenende wieder deutlich freundlicher aus. Die Freiburger verfügen wieder über ein kleines Polster auf die Mannschaften unter dem Strich und haben diese Woche mit den beiden Spielen gegen Schlusslicht Biel am Freitag im St. Leonhard sowie der Partie am Samstag bei den ebenfalls wenig überzeugenden Kloten Flyers gute Chancen, den Vorsprung weiter auszubauen.

Einziger Wermutstropfen ist, dass sie das ohne Topskorer Andrei Bykow werden tun müssen. Der Center zog sich am Freitag eine Gehirnerschütterung zu, als er nach einem fairen Check mit dem Kopf unglücklich auf das Eis prallte.

Rathgeb: «Gegenseitig die Fehler ausgebügelt»

Y annick Rathgeb gehörte in Lausanne mit einem Tor und einer Plus-2-Bilanz zu den besten Spielern Gottérons. Der junge Verteidiger sprach im Interview mit den FN über die Gründe für Freiburgs Auferstehung.

 

Nach zuvor elf Niederlagen gab es am Wochenende für Gottéron zwei Siege. Was hat das Team besser gemacht als in den Wochen zuvor?

Wir haben viel Energie ins Spiel gebracht und den Fokus auf die richtigen Dinge gelegt. Wir haben gespielt, um zu gewinnen, nicht, um nicht zu verlieren. Das ist ein grosser Unterschied.

 

Das hatten Sie sich bestimmt bereits früher vorgenommen. Warum hat es nun ausgerechnet an diesem Wochenende geklappt?

Wir haben während der Woche im mentalen Bereich sehr gut gearbeitet. Diese Arbeit stand wirklich im Zentrum, und das hat uns gut getan. Zudem hat der Mannschaft die Rückkehr von Beni Plüss sehr geholfen, er hat zusätzlich Leadership und Erfahrung ins Team gebracht.

 

Auffallend war in den Spielen gegen Lausanne, wie viele Schüsse von Freiburger Spielern geblockt wurden. Waren das die zusätzlichen fünf Prozent Einsatz, die in den letzten Wochen gefehlt hatten?

Es hat jedenfalls in den beiden Spielen den Unterschied ausgemacht. Jeder von uns hat sich für den anderen aufgeopfert, so bügelten wir immer wieder gegenseitig Fehler aus. Und wenn wir uns in einen Schuss werfen mussten, um eine gefährliche Aktion zu verhindern, warfen wir uns eben in den Schuss.

 

Ist das nun das Ende der Krise?

Das werden die nächsten Spiele zeigen. Wenn wir so weiterkämpfen wie am Wochenende, dann bestimmt. Wenn wir aber auch nur ein bisschen nachlassen, dann nicht, dann werden wir wieder verlieren. Denn das mag es in dieser ausgeglichenen Liga nicht leiden.

 

Mit Ihnen und Martin Réway gehörten in Lausanne zwei 20-Jährige zu den besten Spielern Gottérons. Ist es die jugendliche Unbekümmertheit, die Sie auch in schwierigen Zeiten gross aufspielen lässt?

Wir sind halt beides Spieler, die auch im Match immer wieder einmal etwas ausprobieren. Ganz nach dem Motto: High risk – high reward. In Lausanne ist das aufgegangen. Réway ist sowieso ein unglaublicher Spieler. Er bringt sehr viel Kreativität ins Spiel und ist beispielsweise im Powerplay Gold wert.

 

Die Defensive wirkte am Wochenende ebenfalls stabiler als auch schon. Welchen Anteil daran hatte der neue kanadische Verteidiger Keaton Ellerby?

Er spielt einen extrem soliden Part und hilft uns sicherlich weiter. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass – abgesehen vom 1:9 gegen Davos – in den letzten Wochen die Defensive das Hauptproblem war.

 

Immer noch nicht sehr effizient war in Lausanne das Freiburger Boxplay. Aus vier Zwei-Minuten-Strafen resultierten zwei Gegentore. Gottérons Unterzahlspiel wirkt immer sehr passiv, ist das gewollt?

Dass wir eng beisammen in der Box bleiben und nicht der Scheibe nachjagen, ist gewollt. Es hat so viele gute Spieler in der NLA. Wenn du da der Scheibe hinterherjagst, wirst du ausgespielt und kriegst ohnehin den Gegentreffer. fm

Telegramm

Lausanne – Gottéron 3:5 (1:2, 1:2, 1:1)

7600 Zuschauer.–SR Kurmann, Wehrli.Tore:7. Rathgeb (Mottet) 0:1. 9. Danielsson (Hytönen) 1:1. 11. Gardner (Reway/Ausschluss J. Fischer) 1:2. 31. Gardner (Ngoy, Mauldin) 1:3. 37. Froidevaux (Genazzi, Pesonen/Ausschluss Maret) 2:3. 39. Mauldin (Mottet, Gardner) 2:4. 58. Genazzi (Pesonen/Ausschluss Fritsche) 3:4. 60. (59:43) Caryl Neuenschwander (Sprunger) 3:5 (ins leere Tor).

Lausanne:Huet; J. Fischer, Genazzi; Trutmann, Stalder; Gobbi, Leeger; Danielsson, Hytönen, Kneubühler; Antonietti, Miéville, Pesonen; Walsky, Froidevaux, Déruns; Lardi, Savary, S. Fischer.

 

Gottéron:B. Conz; Rathgeb, Ngoy; Ellerby, Schilt; Maret, Abplanalp; Nodari; Sprunger, Réway, Plüss; Mauldin, Gardner, Mottet; Fritsche, Rivera, Vauclair; Neuenschwander, Schmutz, Salminen.

Bemerkungen:Lausanne ohne Herren, Augsburger, F. Conz und Rytz sowie Louhivaara (alle verletzt), Gottéron ohne Loichat, Pivron, Bykow, Pouliot und Picard (alle verletzt) sowie Kamerzin (krank).–12. Pfostenschuss Pesonen.–29. Timeout Lausanne, von 58:34 bis 59:43 ohne Torhüter.

 

Die FN-Besten:Genazzi, Gardner.

 

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