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Gottéron kann Playoff-Eishockey

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 Gottérons Trainer Gerd Zenhäusern war am Samstag nach dem Spiel die Zufriedenheit auf den ersten Blick anzusehen. Erstens war er zufrieden, dass der Viertelfinalgegner nicht Davos, sondern Genf heisst, Gottéron also quasi nur auf seinen kleinen und nicht auf seinen grossen Angstgegner trifft. Zweitens war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. «Es war eine gelungene Vorpremiere für die Playoffs», sagte Zenhäusern. Tatsächlich war das Spiel, bei dem es rein sportlich um kaum etwas ging, eines der intensivsten und am härtesten geführten der ganzen Saison. «Es war das Ziel, dass wir uns allmählich in den Playoff-Modus begeben. Das ist besser, als zum Playoff-Start zu versuchen den Schalter von einem Tag auf den anderen umzulegen», sagte Captain Julien Sprunger.

«Einander geschützt»

Zuversichtlich für die am Donnerstag beginnende Serie stimmt, dass Gottéron gegen die körperlich starken Berner vieles richtig machte, genau so spielte, wie man in ruppigen Partien, wie sie sich gegen Genf Mal für Mal ergeben werden, spielen muss. «Wir haben einander geschützt, haben körperlich dagegengehalten und dennoch keine blöden Strafen kassiert», so Zenhäusern. Die oft als zu weich verschrienen Freiburger scheuten die Zweikämpfe und Scharmützel keineswegs. Tristan Vauclair verprügelte in der 30. Minute den bedauernswerten Pascal Berger, der jeweils mit Gitter spielt, weil er wegen Problemen mit den Zähnen eigentlich tunlichst vermeiden sollte, dass sein Gesicht in Mitleidenschaft gezogen wird, nach Strich und Faden. Später hinderte einzig der Schiedsrichter den Gottéron-Verteidiger Michael Ngoy daran, den klar grösseren Timo Helbling zu einem Faustkampf herauszufordern. Die beiden letztjährigen Teamkollegen unterhielten sich selbst nach dem Spiel beim Händeschütteln immer noch dermassen angeregt – es dürfte kaum um die Planung gemeinsamer Sommerferien gegangen sein –, dass sich der Schiedsrichter noch einmal gezwungen sah, die beiden Streithähne voneinander zu trennen.

Ausländer als Leader

Dass Gottéron bei den samstäglichen Testosteronfestspielen mindestens auf Augenhöhe agierte und viele harte Checks austeilte, tat den Spielern sichtlich gut. «Für das Selbstvertrauen war das natürlich wichtig», sagte Sprunger. Erst recht, weil im Viertelfinal mit Genf nun das wohl böseste und härteste Team der Liga wartet. Es ist davon auszugehen, dass Zenhäusern in Sachen Ausländer deshalb dieselbe Strategie wählen wird, wie bei der Generalprobe gegen Bern. Will heissen: Der grundsolide Colby Genoway, der sowohl als Leader als auch in Unterzahl und Überzahl eine gute Figur abgab, wird im Sturm dem hochtalentierten, offensiv gefährlicheren, aber klein gewachsenen Martin Réway vorgezogen. Überhaupt dürften Genoway, Marc-Antoine Pouliot, Greg Mauldin und Alexandre Picard am Donnerstag allesamt auf dem Eis stehen. Die vier Ausländer spielten am Samstag überzeugend und schossen je ein Tor.

«Gute Chancen» im Viertelfinal

Das Quartett wird auch gegen Servette überzeugen müssen. Die Genfer haben in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie eine Playoff-Mannschaft sind. Sprungers Respekt ist gross: «Es ist ein sehr solides Team mit einem sehr guten Goalie und guten Ausländern. Vielleicht wird Genf manchmal immer noch ein wenig unterschätzt, weil es nicht über die ganz grossen Namen verfügt. Doch dafür hat jeder eine ganz klare Rolle.»

Obwohl er lieber auf Genf als auf Davos trifft, weiss auch Zenhäusern, dass eine schwierige Aufgabe auf sein Team wartet. «Playoff-Eishockey heisst, ja keine Fehler zu machen. Die Genfer machen das gut. Sie kreieren selbst wenig, provozieren durch ihr aggressives Forechecking aber Fehler beim Gegner.» Und dennoch ist er zuversichtlich. «Natürlich wird Genf kommen wie die Feuerwehr und provozieren. Doch wenn wir es schaffen, die Scheibe zu kontrollieren, solid und geduldig zu spielen und unsere Emotionen im Griff zu halten, dann haben wir gute Chancen, die Serie zu gewinnen. Denn Genf spielt immer auch mit viel Risiko. Wenn es läuft, ist das gut, aber es kann auch dem Gegner Chancen ermöglichen. Genau wie es uns Chancen in Überzahl ermöglichen wird, wenn Genf überaggressiv spielt», sagt Zenhäusern, aus dessen Stimme durchaus eine gewisse Vorfreude auf die Serie gegen Genf herauszuhören ist. Grundvoraussetzung, um auf eine Halbfinalqualifikation hoffen zu dürfen, sei aber, körperlich dagegenzuhalten und bereit zu sein, Checks auszuteilen und auch zu kassieren. «Genf glaubt, dass es über die physisch stärkere Mannschaft verfügt; es liegt an uns, zu zeigen, dass wir in diesem Bereich ebenfalls stark sind. Hart spielen und trotzdem etwas kreieren: Das muss unsere Devise sein», so Zenhäusern.

Zahlen sprechen klar für Genf

Die Statistik spricht gegen Gottéron. Nach zwei Siegen zu Saisonbeginn haben die Freiburger gegen Servette zuletzt viermal in Folge verloren. Auch in den beiden Playoffserien 2010 (3:4 im Viertelfinal) und 2008 (1:4 im Halbfinal) zog Gottéron gegen Genf den Kürzeren. «In dieser Saison haben uns in den Direktduellen Blackouts viele Punkte gekostet. Immer wieder haben wir innert Minuten mehrere Gegentreffer kassiert. Das gilt es nun zu vermeiden», so Zenhäusern. Zum Pluspunkt für die Freiburger könnte werden, dass sie fast komplett in die Serie starten. John Fritsche, der gegen Bern verletzungsbedingt fehlte, wird am Donnerstag ebenfalls einsatzbereit sein. So fehlt einzig Jérémie Kamerzin mit einer Gehirnerschütterung. Anders sieht es bei Servette aus.

Die Genfer haben in Sachen Verletzungen kein gutes Wochenende hinter sich. Stürmer Arnaud Jacquemet brach sich am Samstag in Lausanne das Jochbein und dürfte für die Serie ausfallen. Floran Douay und Eliot Antonietti beendeten die Partie im Waadtland ebenfalls nicht. Am Freitag gegen Freiburg fielen bereits Damien Riat und Jurai Simek verletzt aus. Die meisten dieser genannten Spieler dürften allerdings auf die Zähne beissen. Gemäss Sprunger hat Gottéron indes noch einen ganz anderen Trumpf im Ärmel: «Servette ist zweifellos der Favorit. Wir hingegen haben nichts zu verlieren und können völlig befreit aufspielen.»

Telegramm

Gottéron – Bern 5:3 (1:2, 2:0, 2:1)

6500 Zuschauer (ausverkauft).–SR Eichmann/Koch, Kovacs/Küng.Tore:2. Untersander (Ausschluss Vauclair) 0:1. 11. Rathgeb (Ngoy, Gardner) 1:1. 15. Bodenmann 1:2. 22. Pouliot (Mottet) 2:2. 39. Genoway (Neukom, Schilt) 3:2. 46. Rüfenacht (Kreis, Roy) 3:3. 48. Picard (Pouliot, Genoway/ Ausschlüsse Luca Hischier, Helbling) 4:3. 53. Mauldin (Picard, Pouliot/Ausschluss Moser) 5:3.Strafen:5-mal 2 plus 5 Minuten (Vauclair) plus Spieldauer (Vauclair) gegen Gottéron, 11-mal 2 plus 2-mal 10 Minuten (Helbling, Roy) gegen Bern.

 

Freiburg-Gottéron:Conz; Rathgeb, Ngoy; Schilt, Picard; Maret, Abplanalp; Glauser; Sprunger, Bykow, B. Plüss; Genoway, Gardner, Neukom; Mauldin, Pouliot, Mottet; Neuenschwander, Rivera, Vauclair; Schmutz.

 

Bern:Stepanek; Jobin, Untersander; Helbling, Gerber; Krueger, Kreis; F. Randegger; Bodenmann, Ebbett, Moser; Smith, Roy, Rüfenacht; Scherwey, M. Plüss, L. Hischier; A. Berger, P. Berger, G. Randegger; Reichert.

 

Bemerkungen:Gottéron ohne Kamerzin (verletzt), Réway, Ellerby, Camperchioli, Fritsche (alle überzählig), Bern ohne Conacher (überzählig), Kousa, Bergenheim, Blum, Bührer, Kobasew, Dubois, Ness (alle verletzt). 4. Lattenschuss von Pouliot und Pfostenschuss von Mauldin. 41. Jobin verletzt ausgeschieden.

 

Die FN-Besten:Rathgeb, Bodenmann.

 

 

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