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Gottéron läuft ins Verderben

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Auf dem Gelände der BernExpo herrscht zurzeit emsiges Treiben. Die Vorbereitungen für die Agrama 2016, der grössten Schweizer Fachmesse für Landtechnik, die kommende Woche ihre Tore öffnet, sind im vollen Gange. Derweil die für die Ausstellung zuständigen Arbeiter noch viel zu errichten haben, muss in der wenige Meter entfernten PostFinance-Arena nur noch die eine oder andere Schraube angezogen und das Feintuning vorangetrieben werden.

Der neue SCB-Trainer und vormalige finnische Nationalcoach Kari Jalonen hat in den wenigen Monaten seit seiner Ankunft in Bern ganze Arbeit geleistet. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten nahm der Schweizer Meister immer besser Fahrt auf und hat zuletzt sieben Spiele in Folge gewonnen. «Die Chinesische Mauer marschiert», titelte die Berner Zeitung deshalb am Montag nach dem Sieg vom Wochenende gegen Lugano und erinnerte damit an ein Zitat des Tessiner Trainers Doug Shedden, der 2009 vor einer Playoff-Serie mit dem EVZ gegen die Berner gesagt hatte: «Gegen den SCB zu spielen ist wie gegen die chinesische Armee Krieg zu führen. Immer wenn du denkst, jetzt ist es überstanden, rollt eine neue Welle heran.»

Berns Tempospiel

Gestern nun stand Gottéron dieser chinesischen Armee gegenüber. Freiburgs Coach Larry Huras, der die Berner 2010 zum Titel geführt hatte, hatte sich einen ambitionierten, womöglich gar verwegenen Schlachtplan zurechtgelegt. Er greife lieber selber an, als dass er angegriffen werde. Seine Mannschaft solle daher ihr Spiel durchsetzen und sich nicht in die Verteidigungsposition zurückziehen. In den ersten Minuten war aber genau das der Fall gewesen. Luca Hischier und Ryan Lasch hätten die Gastgeber bereits in den ersten 205 Sekunden mit zwei Toren in Führung schiessen können, doch Benjamin Conz hielt stark. Davon wachgerüttelt, versuchten die Freiburger die Taktik ihres Trainers umzusetzen. Doch zumeist dauerte das Umschalten von Verteidigung auf Angriff zu lange. Vielmehr war es der SCB, der so spielte, wie es Huras mit Nachdruck von seinem Team fordert. Mit schnellen Pässen tauchten die Berner immer wieder überfallartig und brandgefährlich vor Conz auf, während Gottéron – um im eingangs gezeichneten Bild zu bleiben – Berns Chinesische Mauer, Torhüter Leonardo Genoni, auch wegen technischer Mängel oder dem holprigen Eis kaum einmal ernsthaft prüfen konnte.

Ausgekontert

Zum Gameplan der Gäste gehört zudem ganz offensichtlich, höchst diszipliniert zu agieren, um bloss keine Emotionen aufkommen zu lassen und die Berner so einzulullen. Diese Rechnung ging lange Zeit auf, die erste Strafe gegen Gottéron führte dann aber zum nicht unverdienten 1:0: Simon Bodenmann traf (25.). Es dauerte aber nur gut eine Minute, bis Freiburg den psychologisch wichtigen Ausgleichstreffer erzielen konnte: Benjamin Neukom lenkte im Slot einen Schuss Marc Abplanalps erfolgreich in die Maschen ab. Die Chancen Got­té­rons auf den Auswärtscoup blieben so intakt. Im Schlussabschnitt nahm die Partie dann stimmungsmässig doch noch Fahrt auf, die Nervosität und die Intensität stiegen an. Weil beide Teams je eine Überzahlsituation ausnutzen konnten – zunächst traf Yannick Rathgeb für Gottéron, dann glich Thomas Rüfenacht aus –, sah es ganz so aus, als ob es zur Overtime kommen würde. Dann liess sich jedoch die Paradeformation um Roman Cervenka 114 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit unentschuldbar auskontern, und Berns Simon Moser liess sich nicht zweimal bitten, um am machtlosen Conz vorbei zum 3:2-Siegestreffer einzunetzen.

Für die Freiburger setzte es somit die nächste bittere Niederlage ab. Statt sich zumindest einen Zähler zu sichern, brachte man sich selbst um die Früchte der Arbeit und lief auf der Zielgeraden ins Verderben. Auch wenn die Punkte nicht in erster Linie beim formstarken SCB geholt werden müssen, so bleibt ein fader Nachgeschmack und die nüchterne Feststellung, dass Gottéron in der Tabelle nicht vom Fleck kommt. Gelingt nicht bald eine Siegesserie, rücken die Playoffs in weite Ferne.

Telegramm

Bern – Gottéron 3.2 (0:0, 1:1, 2:1)

16 097 Zuschauer. – SR Dipietro/Wiegand, Progin/Wüst. Tore: 25. (24:37) Bodenmann (Blum/Ausschluss Chavaillaz) 1:0. 26. (25:50) Neukom (Abplanalp) 1:1 (Eigentor Krueger). 44. Rathgeb (Cervenka/Ausschluss Gerber) 1:2. 48. Rüfenacht (Lasch, Noreau/Ausschluss Mottet) 2:2. 59. Moser (Rüfenacht) 3:2. Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Bern, 3-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron.

SC Bern: Genoni; Untersander, Blum; Noreau, Gerber; Krueger, Jobin; Kamerzin; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Hischier, Plüss, Scherwey; Lasch, Ebbett, Bodenmann; Berger, Reichert, Meyer.

Gottéron: Conz; Rathgeb, Leeger; Maret, Abplanalp; Stalder, Picard; Schilt, Chavaillaz; Sprunger, Cervenka, Birner; Neuenschwander, Bykow, Mottet; Neukom, Rivera, Schmutz; Fritsche, Gustafsson, Chiquet.

Bemerkungen: Bern ohne Macenauer (überzähliger Ausländer), Freiburg ohne Mauldin (krank), Ritola, und Kienzle. – Freiburg ab 58:51 ohne Goalie. – 59:48 Timeout Freiburg.

Die FN-Besten: Rüfenacht und Conz.

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