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Gottéron mit den besseren Nerven

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Gottéron mit den besseren Nerven

Ein wertvoller 5:4-Sieg für die Freiburger in Rapperswil

Gottérons Sieg im Rapperswiler Lido vor 4113 Fans könnte in der Playoff-Endabrechnung mehr als nur zwei Punkte wert sein. Nach einem verschlafenen Start (2:0-Rückstand) kehrten Freiburgs Ausländer Hentunen und Karlberg mit drei Toren das Spiel noch um. Ein umstrittener Penalty kurz vor Schluss brachte nochmals Hektik ins abwechslungsreiche Spiel.

Von KURT MING

Auch in der diesjährigen Eishockey-Meisterschaft ist scheinbar (fast) alles möglich. Schauplatz der letzten Got-téron-Story war am Samstagabend das St. Galler Lido-Stadion. 15 Minuten lang spielte Rapperswil mit Freiburg Katz und Maus und führte durch Treffer von Youngster Stefan Hürlimann (18) und NHL-Altstar Dixon Ward verdientermassen mit 2:0. Und nur dank einigen guten Paraden von Hüter Kohler fiel das Verdikt für die Gäste nicht noch brutaler aus. Kleines Detail am Rande: Den ersten Schuss musste Thomas Berger im Rappi-Goal erst nach einer Viertelstunde abwehren! «Wir waren mit dem Kopf wohl noch im Car statt auf dem Eis», entschuldigte sich Jukka Hentunen für diesen völlig verschlafenen Start seiner Mannschaft. Und auch für Geoffrey Vauclair, dessen Bruder Julien an diesem Wochenende bei den Ottawa Senators zum ersten NHL-Einsatz kam, war das erste Drittel in Rapperswil das schlechteste in der laufenden Saison. Aber bis zum ersten Seitenwechsel hatte Freiburg den Vorsprung der Rapperswiler aufgeholt. Aus drei Möglichkeiten erzielten Wirz, Hentunen und Schümperli gleich drei Tore; das nennt man eine hundertprozentige Chancenauswertung.

Erboster Rappi-Trainer Eloranta

Im zweiten Drittel fielen dann weniger Tore, nicht zuletzt deshalb, weil man nun endlich auch hinten besser stand. Rappi-Trainer Kari Eloranta konnte sich jedoch nach dem Match lange Zeit nicht erholen. Er wusste nicht, warum seine Boys nach einem solchen Start den Sieg nicht über die Runden brachten: «Nach dem 2:0 dachten wohl meine Spieler, der Match sei schon entschieden und liefen dem Gegner ins offene Messer. Freiburg wartete ja nur auf unsere Fehler in der Abwehr, und solche Geschenke darf man Karlberg und Hentunen nicht machen. Für mich ist mein Landsmann Hentunen so oder so der beste Spieler der Liga.» Das weiss wohl auch der finnische Naticoach Sumannen. Jukka Hentunen wartet nach seinen starken Leistungen in Freiburg jedenfalls auf dessen Anruf für den Schweden-Cup im kommenden November. Sein schwedischer Sturmpartner Mikael Karlberg, der mit seinem herrlich Hocheckschuss zum 5:3 den Sieg sicherstellte, ist von Hardy Nilsson für dieses Turnier schon eingeladen. So gesehen entschieden schliesslich am Samstag Freiburgs Söldner den Match, auch wenn beim Heimklub Roest (stark am Bully) und Ward ebenfalls gute Szenen hatten.

Ein Penalty gab viel zu reden

Nach dem 5:3 neun Minuten vor Schluss schien Gottéron seinem ersten Sieg nach vier Runden entgegenzusteuern. Für Aktion auf dem Eis sorgte zu diesem Zeitpunkt lediglich noch ein heisser Boxkampf zwischen Axel Heim und Raphäel Berger, ohne ersichtlichen Sieger. Jetzt trat jedoch Schiri Peter Kunz auf die Eisbühne. Nachdem er die beiden Streithähne zurecht frühzeitig unter die Dusche geschickt hatte, pfiff er 74 Sekunden vor Schluss einen Penalty für Rappi. Gianini habe das Tor absichtlich verschoben, meinte der Unparteiische. Nach dem Reglement völlig richtig, aber von einem absichtlichen Torverschieben war weit und breit nichts zu sehen. «In der Schweiz sorgen die Referees halt gerne für Spannung», schmunzelte Trainer Popichin, der ja in dieser Eishalle seine Trainerlaufbahn begonnen hatte (drei Jahre), nach dem Sieg seiner Truppe. Zum Glück änderte Roests Tor zum 5:4-Endstand nichts mehr an der Punkteverteilung. Goalie Sébastien Kohler konnte so im vierten Anlauf endlich seinen ersten Sieg in der NLA feiern.

Glück und Pech gleichen sich aus

Vor dem Spiel ärgerte sich Direktor Roland von Mentlen im Presseraum immer noch über den unnötigen Ausgleich vom Vorabend gegen Langnau. Aber «Blick-Spezie» Albert Fässler machte seinem Freund Roli Mut mit der Aussage, dass sich Glück und Pech in einer langen Saison immer wieder ausgleichen. Schon Stunden danach bekam diese alte Weisheit neuen Nährboden. Freiburg hatte
gegen Tabellennachbarn Rappi an diesem Abend auch jenes Glück, das ihm zuletzt des Öfteren gefehlt hatte. Das begann bei der mangelnden Chancenauswertung von Martikainen und Co. und hörte bei der schwachen Vorstellung des bisher starken Rappi-Keepers Thomas Berger auf. Dank der klaren Leistungssteigerung von Gottéron, bei dem der vierte Angriff (mit einer -1-Bilanz) nur ein Drittel lang zum Einsatz kam, konnte man dieses eminent wichtige Spiel gegen einen Tabellennachbarn gewinnen. Und so sagte Chef Roland von Menten am Schluss zu Recht: «Aus einem mageren Wochenende ist am Schluss noch ein fettes geworden.»

Rapperswil – HCF 4:5 (3:3, 0:1, 1:1)

Lido. 4113 Zuschauer. – SR: Kunz, Lombardi/Sommer.
SC Rapperswil/Jona: Thomas Berger; Martikainen, Capaul; Lüber, Geyer; Ste-phan, Michel Kamber; Schefer, Gmür; Sirén, Roest, Ward; Baumann, Bütler, Heim; Walser, Peltonen, Reuille; Hürlimann, Morger, Rizello.
HC Freiburg/Gottéron: Kohler; Rhodin, Raphaël Berger; Birbaum, Marquis; Bizzozero, Gianini; Hentunen, Karlberg, Wirz; Vauclair, Montandon, Howald; Maurer, Schümperli, Berthoud; Sprunger, Hildebrand, Sandro Abplanalp.
Tore: 6. Hürlimann (Rizello) 1:0, 13. Ward (Roest, Capaul) 2:0, 16. (15:49) Wirz (Karlberg, Marquis/Ausschluss Sirén, Abplanalp) 2:1, 17. (16:47) Hentunen (Rhodin/Ausschluss Sirén, Abplanalp) 2:2, 19. (18:13) Hürlimann (Morger) 3:2, 19. (18:47) Schümperli (Berthoud) 3:3, 37. Hentunen (Wirz) 3:4, 51. Karlberg (Ausschlüsse Heim, R. Berger) 3:5, 59. Roest (Penalty) 4:5.
Strafen: Rapperswil 7 x 2 Minuten plus 5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Heim); Gottéron 8 x 2 Minuten plus 5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (R. Berger).
Bemerkungen: Rapperswil ohne McTavish, Häberlin, A. Wegmüller (alle verletzt), Nüssli (Farmteam). Gottéron ohne Mona, Gerber, Plüss, Schneider (alle verletzt); Haldimann (krank). Timeout Rappi (58:46). Wahl zu den besten Spielern: Hürlimann und Hentunen.

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