Dass es in den letzten Jahren kaum ein Nachwuchsspieler in das Fanionteam von Gottéron geschafft hat und die Elite-A-Junioren meist in den hinteren Tabellenregionen anzutreffen sind, liegt grösstenteils an Versäumnissen, die vor einigen Jahren im Juniorenbereich von Freiburg, aber auch in jenen der anderen Vereine gemacht worden sind.
Nun endlich ist Gottéron gewillt, seine Leaderrolle in der kantonalen Nachwuchsförderung zu übernehmen–und die regionalen Clubs ziehen nach. «Gottéron ist bereit, den Lead zu übernehmen. Wir sind es, die dafür über die notwendigen Mittel verfügen», erklärt Daniel Waeber. Der Verwaltungsrat von Gottéron und Nachwuchs-Verantwortliche denkt nicht in erster Linie an die finanziellen Ressourcen, sondern vielmehr an Know-how und Manpower. «Wir sind es, welche im Juniorenbereich mit Profi-Trainern zusammenarbeiten.»
Permanenter Austausch
Seit dieser Saison ist ein neues kantonales Ausbildungskonzept installiert. In diesem wurde die Zusammenarbeit zwischen Gottéron, SenSee-Future, Marly, Bulle, La Glâne und dem HC La Veveyse konkretisiert. Jeder dieser Clubs verfügt über Teams auf verschiedenen Altersstufen. «Der Kanton Freiburg ist der einzige in der Westschweiz, welcher in sämtlichen Kategorien vertreten ist», hält Waeber fest. Die Struktur sieht vor, dass sie ihre Eigenständigkeit bewahren, aber im technischen Bereich auf den Support von Gottéron zählen können. «Unser Verantwortlicher Trainer für die Novizen, Olivier Roschi, ist Ansprechpartner für die Novizen-Trainer der anderen Clubs. Gleiches gilt etwa für Ruedi Raemy bei den Moskitos. So stehen die Vereine in ständigem Kontakt. Wurde früher einmal im Jahr selektioniert, sind jetzt Transfers von Junioren anhand ihrer Leistungen jederzeit möglich.»
Handbuch als roter Faden
Ausserdem haben die Nachwuchstrainer von Gottéron ein Handbuch zusammengestellt, das Fragen von der Ernährung bis hin zu Trainingsplänen beantwortet und den Clubs ausgehändigt wurde. «Damit wollen wir nicht erreichen, dass alle das gleiche Training wie wir durchführen. Vielmehr geht es darum, gewisse Schemas zu erarbeiten, welche es einem Junior einfacher machen, wenn er den Club wechselt.» Das Handbuch sei der rote Faden für die kantonale Nachwuchsausbildung.
Sämtliche involvierten Vereine stehen dieser intensiveren Zusammenarbeit positiv gegenüber. Bisher hat Gottéron aber nur einen Partnerschaftsvertrag mit SenSee-Future unterschrieben. Weitere sollen folgen, so Daniel Waeber. «Damit wollen wir sicherstellen, dass etwa bei einem plötzlichen Präsidentenwechsel nicht plötzlich alles wieder hinfällig wird. Diese Zusammenarbeit soll in den Statuten der Vereine verankert werden.»
Noch viel Arbeit
Daniel Waeber weiss aber, dass dies nur ein erster Schritt für eine nachhaltig erfolgreiche Nachwuchsförderung ist. «Was wir brauchen, ist ein kantonaler Ausbildungschef. Doch dafür benötigen wir mehr Geld.» 1,4 Millionen investiert Gottéron in den Nachwuchs. Bei Genf oder Bern sind es zwei Millionen. Zudem müsse endlich das Konzept «Sport und Schule», wie es anderswo gang und gäbe sei, auch im Kanton Freiburg realisiert werden.