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Gottéron verschenkt weiter Punkte

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Keine Tore in Genf und Lugano, je ein Tor in Ambri sowie gestern in Zürich – das ist Gottérons triste Offensivbilanz aus den letzten vier Auswärtsspielen. Wenn wie gestern im Hallenstadion auch noch defensive Aussetzer hinzukommen, ist schnell erklärt, warum die Freiburger momentan in fremden Stadien Niederlage um Niederlage kassieren.

Zürich keine Übermannschaft

Dabei wäre in Zürich durchaus etwas dringelegen. Selten waren in den letzten Jahren im Hallenstadion so leicht Punkte zu holen, wie es gestern der Fall gewesen wäre. Die Zürcher schickten zwar eine solide Equipe, aber keineswegs eine Übermannschaft aufs Eis. Den ersten Block etwa führte als Center der Schwede Victor Backman an, der normalerweise mit den GCK Lions in der NLB spielt und gestern zu seinem ersten NLA-Spiel kam.

Spektakulärer als die Aufstellung las sich bei den ZSC Lions die Verletztenliste. Mit Robert Nilsson, Roman Cervenka, Roman Wick, Drew Shore, Dave Sutter und Severin Blindenbacher fehlten dem Heimteam sechs Spieler, die jedes Team der Liga gerne in seine zwei ersten Linien integrieren würde.

Dass auch eine Topmannschaft wie Zürich trotz beeindruckender Breite im Kader solche Absenzen nicht einfach so wegstecken kann, zeigten die letzten Wochen. Vor dem Spiel gegen Freiburg hatte der ZSC dreimal in Folge mehr oder weniger sang- und klanglos verloren.

Grober Patzer nach 15 Sekunden

Doch die Freiburger erwiesen sich als grosszügige Gäste. Nur gerade 15 Sekunden waren gespielt, als Gottéron den Zürchern den Führungstreffer auf dem Silbertablett präsentierte. Am Ende einer insgesamt wenig stilsicheren Abwehraktion stand ein grober Fehler von Marc Abplanalp, dem der Puck unbedarft vom Stock sprang – genau vor die Beine des vor dem Tor stehenden Fredrik Pettersson, der mit einem Direktschuss sein Team mit dem ersten Abschluss des Spiels in Führung brachte.

Danach waren die Freiburger wie bereits am Samstag bei der Niederlage in Ambri keineswegs die schlechtere Mannschaft. Sie kontrollierten die Partie über weite Strecken, vor dem gegnerischen Tor fehlten aber erneut Killerinstinkt und Durchsetzungsvermögen. Mehr als Julien Sprungers Ausgleich in der 33. Minute in Überzahl brachte Gottéron nicht zustande. Auch weil ein Tor von Goldhelm Killian Mottet, der den Status des Tokskorers gestern wieder an Sprunger verlor, zu Beginn des zweiten Drittels nach einer Coaches Challenge von ZSC-Trainer Serge Aubin wegen Offsides annulliert wurde.

Entscheidender Shorthander

Die entscheidenden Szenen spielten sich dann am Ende des Mitteldrittels ab. Zunächst vergab Jacob Micflikier in der 37. Minute kläglich, als er alleine auf Niklas Schlegel losziehen konnte, den Puck aber weit übers Tor schoss.

Eine Minute später wurde Tim Ulmann, ein weiterer Spieler der GCK Lions, wegen eines Bandenckecks gegen Andrew Miller, der danach benommen das Eis verliess und nicht mehr zurückkehrte, unter die Dusche geschickt. Statt die fünfminütige Überzahl zum Führungstreffer zu nutzen, verteilte Gottéron allerdings das zweite grosse Geschenk des Abends: Ein nonchalanter Pass von Andrei Bykow führte zu einem Konter, an dessen Ende Verteidiger Kevin Klein den ZSC in Unterzahl in Führung schoss. «Diese Situation hat uns sehr frustriert und uns ein wenig den Zahn gezogen», sagte Gottéron-Stürmer Nathan Marchon nach dem Spiel.

Mit der Schlusssirene des Mitteldrittels kassierte der hyperaggressive und undiszip­linierte Jim Slater zudem für einen unnötigen Crosscheck noch eine Zweiminutenstrafe, womit er die Freiburger auch noch um den Vorteil brachte, mit einem Powerplay ins Schlussdrittel zu starten.

Schimpftirade von French

Richtige Grosschancen erspielte sich Gottéron in diesem letzten Abschnitt nicht mehr. Und als die Gäste den Torhüter rausnahmen, schoss Marco Miranda kurz vor Schluss das 3:1 ins leere Tor. «Wir haben uns wirklich selbst geschlagen. Es ist sehr enttäuschend. Wir waren erstens nicht effizient und haben zweitens Geschenke verteilt», sagte Marchon, unmittelbar nachdem er wie seine Teamkollegen lautstark und sogar durch die verschlossene Tür deutlich hörbar von Trainer Mark French zusammengestaucht worden war.

Angesichts der offensiven Harmlosigkeit dürfte sich French den Luxus nicht allzu oft erlauben, wie gestern mit Charles Bertrand den letztjährigen Torschützenkönig der finnischen Liga als überzähligen Ausländer auf der Tribüne zu lassen. Der französische Stürmer dürfte unabhängig von Millers Gesundheitszustand am Wochenende in den beiden Spielen gegen Biel zu seinen ersten Einsätzen für die Freiburger kommen. Denn Gottéron braucht am Freitag im St. Leonhard und am Samstag in der Tissot-Arena dringend Punkte.

Die gestrige Niederlage war bereits die fünfte aus den letzten sechs Spielen. Nach exakt der Hälfte der absolvierten Spiele befindet sich Gottéron immer tiefer im Strichkampf. Nach Verlustpunkten sind die Freiburger gestern sogar bereits aus den Playoffrängen gerutscht …

Telegramm

ZSC Lions – Gottéron 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)

8204 Zuschauer. – SR Oggier/Dipietro, Wüst/Kovacs. Tore: 1. (0:15) Pettersson (Suter) 1:0. 33. Sprunger (Slater, Bykow/Ausschluss Chris Baltisberger) 1:1. 39. Klein (Bodenmann/Ausschluss Ulmann!) 2:1. 60. (58:52) Miranda 3:1 (ins leere Tor). Strafen: 7-mal 2 plus 5 (Ulmann) plus 10 Minuten (Phil Baltisberber)) plus Spieldauer (Ulmann) gegen die ZSC Lions, 6-mal 2 plus 10 Minuten (Slater) gegen Gottéron.

ZSC Lions: Schlegel; Klein, Phil Baltisberger; Noreau, Geering; Karrer, Marti; Berni; Pettersson, Suter, Herzog; Bodenmann, Backman, Hollenstein; Chris Baltisberger, Prassl, Bachofner; Hinterkircher, Ulmann, Schäppi; Miranda.

Freiburg-Gottéron: Berra; Abplanalp, Stalder; Chavaillaz, Holos; Schneeberger, Schilt; Marco Forrer; Rossi, Bykow, Micflikier; Mottet, Slater, Marchon; Sprunger, Walser, Miller; Vauclair, Schmutz, Lhotak; Meunier.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Cervenka, Nilsson, Shore Sutter und Wick. Freiburg ohne Furrer, Sandro Forrer (alle verletzt) und Bertrand (überzähliger Ausländer). – 38. Miller verletzt ausgeschieden. – Timeout Freiburg (54.). – Freiburg von 58:24 bis 58:52 und ab 59:01 ohne Goalie.

Die FN-Besten: Klein und Mottet.

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