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Gottéron-Verteidiger Philippe Furrer im Interview: «Wir haben grosse Ziele und sind richtig giggerig»

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Philippe Furrer: «Das ‹Ich› muss verschwinden und komplett durch ein ‹Wir› ersetzt werden.»
Alain Wicht/a

Wie hat Gottéron den Playoff-Einzug gefeiert? Denkt jemand an die Champions League? Warum ist Zug so stark? Und was muss Gottéron tun, um in den Playoffs den grossen Coup zu schaffen? Verteidiger Philippe Furrer gibt im Interview die Antworten.

Philippe Furrer weiss, wie Playoffs gehen. Wenn Gottéron am 13. April in die Viertelfinals startet, werden es für den 35-Jährigen die 14. Playoffs seiner National-League-Karriere sein. 160 Playoff-Spiele hat der Berner in der höchsten Schweizer Spielklasse bereits bestritten. Zweimal wurde der Verteidiger mit dem SC Bern Meister. Bei seinen letzten Playoffs erreichte Furrer 2018 zudem mit Lugano den Final. «Seine Erfahrung ist wichtig. Philippes Wort hat auf und neben dem Eis Gewicht», sagt Trainer Christian Dubé.

Philippe Furrer, am Dienstagabend hat sich Gottéron frühzeitig für den Playoff-Viertelfinal qualifiziert? Wie hat die Mannschaft das gefeiert?

Wir hatten ein kurzes Festchen in der Garderobe, aber im ruhigen Rahmen. Es gab eine Ansprache des Coachs, ein, zwei Bierchen, ein kurzes Gejohle – und dann folgte schon das Auslaufen und wir gingen nach Hause. Am Donnerstag spielen wir ja bereits wieder.

Von Rang zwei bis sechs sind für Gottéron noch alle Klassierungen möglich. Wie wichtig sind die verbleibenden zwei Spiele in Zug und in Ambri? Anders gefragt: Wie wichtig ist der Schlussrang in der Tabelle?

Unterschätzen sollte man die Wichtigkeit der Platzierung nicht. Unser Ziel sind die Top 4, damit wir die Playoffs in unserer Arena beginnen können. Denn zu Hause sind wir doch sehr stark.

Mit dem zweiten oder dritten Schlussrang könnte Gottéron in den Playoffs erst im Final auf Dominator Zug treffen. Das wäre auch nicht schlecht, oder?

Das finde ich weniger entscheidend. Wenn man Meister werden will, muss man jedes Team schlagen. Da spielt es nicht so eine Rolle, wer wann kommt.

Die ersten vier Teams der Qualifikation sind nächste Saison in der Champions Hockey League mit dabei. War das je ein Thema innerhalb der Mannschaft?

Das war in der Garderobe zuletzt tatsächlich ein Thema. Die Champions League hat Vor- und Nachteile. Aber in der Vorbereitung ist es cool, ein bisschen wegzukommen. Das ist eine zusätzliche Motivation, wir würden uns gerne qualifizieren.

Noch ist sie nicht ganz zu Ende, aber wie würden Sie die Qualifikation Freiburgs in ein paar Worten umschreiben?

Solid vom Anfang bis zum Schluss – und das in einer ganz speziellen Saison, in der Anpassungsfähigkeit gefragt war.

Welches waren die Schlüssel für die erfolgreiche Qualifikation?

Die Spieler, der Staff, die Entwicklung, die wir alle durchgemacht haben. Was uns sicher sehr weitergebracht hat, war die Schlussphase in der letzten Saison. Da formten wir in den letzten zwölf Spielen etwas, wovon wir immer noch zehren und weiterhin zehren werden. Damals legten wir das Fundament dafür, dass wir zu dem Team wurden, das wir heute sind.

In Sachen Konstanz dürfte in dieser Saison geholfen haben, dass Gottéron im Oktober zwar als erstes Team der Liga in Quarantäne musste, danach aber durchspielen konnte.

Auf jeden Fall. So eine Auszeit ist extrem schwierig. Das hat man bei uns schon gesehen, als wir im März zehn Tage Pause hatten und danach mit einem schwachen Spiel gegen Zug zurückkehrten. Und das war ja keine Quarantäne, keiner war krank, wir konnten normal trainieren – und trotzdem hatten wir anschliessend Mühe. Unterbrüche sind mühsam, sie erschweren es, den Rhythmus beizubehalten und in den Flow zu kommen.

Was auffällt: Gottéron ist die Mannschaft, die klar die wenigsten Strafen kassiert hat. Wird das vom Trainerstaff explizit so verlangt?

Der Grund ist wahrscheinlich, dass ich in dieser Saison so wenig gespielt habe (lacht). Spass beiseite: Es ist natürlich immer ein Ziel, möglichst selten auf der Strafbank zu sein, dass wir aber die Mannschaft mit den wenigsten Strafen sind, war mir gar nicht bewusst.

Vieles lief bisher gut, was aber lief weniger gut und muss noch besser werden?

Wir hatten Entwicklungsprozesse, aber die verliefen alle recht konstant. Wir haben auch nie mehr als zwei Spiele in Folge verloren, das ist ein sehr gutes Zeichen. Jetzt geht es darum, noch unser Mindset zu perfektionieren, ganz klar auf ein Ziel zu fokussieren und dieses Ziel auch zu visualisieren. Wir arbeiten hart daran. Denn gegen Teams, die erfahren sind und wissen, wie man gewinnt, wird es sonst schwierig. Die haben sonst mental einen Vorteil, wir müssen dafür sorgen, mental auf Augenhöhe zu sein, um auch in den entscheidenden Momenten da zu sein.

Ist Gottéron in seiner Entwicklung denn schon so weit?

Wir sind auf dem Weg dahin. Es braucht sicher noch einen zusätzlichen Schritt, aber die Prozesse sind in die Wege geleitet. Wir haben nun noch fast zwei Wochen Zeit, um für diesen Spirit zu sorgen, aus dem man dann genug Energie ziehen kann, um bis zum Schluss durchzuziehen – damit man dann am Ende den Pott in den Händen halten kann.

Für Freiburg sind es die ersten Playoffs seit drei Jahren. Ist dieser Hunger zu spüren?

Extrem. Wir sind richtig heiss, haben grosse Ziele, sind zusammengewachsen und richtig «giggerig».

Wie schätzen Sie Gottérons Chancen ein?

Es ist alles möglich. Wir haben bewiesen, dass wir unglaubliche Spiele zeigen können, dass wir meist auch enge Spiele nach Hause bringen, dass wir auch mal gewinnen können, wenn wir nicht so brillieren. Das sind alles Stärken, die in den Playoffs helfen. Playoffs sind immer auch eine Frage des Momentums, wir werden uns nun zwei Wochen darauf vorbereiten und einstimmen, um gleich zum Start parat zu sein.

Wie macht man das konkret?

Es braucht ein gemeinsames Ziel. Es ist wichtig, dass die Energie aller Teammitglieder auf ein Ziel gelenkt wird, das «Ich» muss verschwinden und komplett durch ein «Wir» ersetzt werden. In den Trainings muss man darauf achten, dass die Einheiten kurz und intensiv sind. Und es muss ganz klar definiert werden, wer was zu tun hat, wer in der Mannschaft welche Rolle hat, und das muss bis am Ende konsequent durchgezogen werden. Ausserdem werden wir nun noch taktisch gut eingestellt – und sind dann definitiv bereit.

Als Nächstes folgt am Donnerstag aber zunächst einmal das zweitletzte Qualifikationsspiel bei Leader Zug. Der EVZ ist die einzige Mannschaft, gegen die Freiburg in dieser Saison noch nicht gewonnen hat. Was macht die Zuger so stark?

Zug ist taktisch extrem gut aufgestellt. Jeder weiss genau, was er zu tun hat. Was ich so höre, ist Dan Tangnes ein sehr guter Trainer. Er hat aber auch eine hungrige, schnelle, agile Mannschaft beisammen. Die Zuger haben mit Leonardo Genoni nach uns den zweitbesten Goalie der Liga (lacht). Und sie haben auch sonst ein Topkader, mit allen Facetten, die ein Team braucht. Raphael Diaz ist der beste Verteidiger der Liga, sie haben spielerisch starke Stürmer, verfügen durch Spieler wie Abdelkader aber auch über Power und Härte. Man merkt, dass in Zug in den letzten Jahren viel aufgebaut wurde.

Stalberg gibt Entwarnung

Das Training am Mittwochmorgen war für die Spieler von Gottéron freiwillig. Zu den wenigen Spielern, die auf dem Eis standen, gehörte Viktor Stalberg. Der Schwede, der zuletzt nicht spielte, weil er am Freitag von Lausannes Aurélien Marti gegen den Kopf gecheckt worden war, gab nach dem Training Entwarnung. Es sei vor allem eine Vorsichtsmassnahme, dass er derzeit nicht spiele. In Zug werde er heute Donnerstag sicher noch nicht im Einsatz stehen, für die Partie am Montag in Ambri schaue er dann noch mit den Ärzten, was das Beste sei. Wenn am 13. April die Playoffs losgehen, sei er aber sicher dabei.

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