Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gottéron wirft Playoff-Rettungsanker

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gottéron wirft Playoff-Rettungsanker

Die Freiburger gewannen in Kloten erneut – Mona gelang erster Saison-Shutout

Gottéron gewann am Samstagabend vor 3263 Zuschauern auch das zweite Saisonspiel im Klotener Schluefweg und hat damit den Abstand zum Playoff-Strich auf zwei Punkte verringert. Gianluca Mona mit seinem ersten Saison-Shutout war der Wegbereiter zum 4:0-Erfolg der Popichin-Truppe über ein Kloten, das im Moment nur noch ein müdes Abbild seiner erfolgreichen Meisterjahre ist.

Von KURT MING

Lange Jahre war das Eisstadion des vierfachen Schweizer Meisters EHC Kloten das schwarze Schaf für die Freiburger Eishockeyaner, heute sind es die Kloten Flyers. In den 90er-Jahren scheiterten hier Bykow und Co. zweimal am Zürcher Traditionsklub im Kampf um die höchste Krone im Schweizer Eishockey. Das alles sind Tempi passati. Am letzten Samstagabend sahen die wenigen Zuschauer im modernen Schluefweg das wohl schwächste Meisterschaftsspiel zwischen den beiden dienstältesten Mannschaften der NLA. Dies vor allem deshalb, weil Kloten im Moment nur noch ein Abschaum seiner besten Tage ist, und in dieser Verfassung sogar um den Ligaerhalt kämpfen wird. Nach der 5:2-Niederlage am 5. Oktober musste ja Klotens langjähriger Erfolgstrainer Jursinow dem Duo Hybler/Hollenstein Platz machen. Der Russe sass übrigens am Samstag mit seiner Frau auf der Tribüne, und sah seine ehemalige Mannschaft gegen ein gutes Freiburg in den Abgrund rennen. Vielleicht rettete dieser etwas unerwartete 4:0-Sieg seinem früheren Lehrling Popichin bei Freiburg zumindest vorläufig den Kopf. Und auch das schwer enttäuschte Klotener Trainerduo wird Klubboss Peter Bossert diesmal ebenfalls nicht auswechseln können. Denn auch den Zürchern fehlen die Geldmittel, um wie in Bern oder anderswo wöchentlich neue Gesichter ins Team zu holen. Und seit dem Abgang von Captain Marc Reichert zum SCB liegt die Last des Toreschiessen noch mehr auf den Schultern des besten Fliegers Kimmo Rintanen.

Mona:
Der weniger Schwache gewann

In der Saison 2003/2004 hatte Got-téron-Goalie Gianluca Mona in Basel seinen letzten Meisterschafts-Shutout gefeiert. Damals schlug Gottéron den nachmaligen Absteiger Basel im St.-Jakob-Stadion ebenfalls mit 4:0. Hoffentlich kein schlechtes Omen für die Flyers, die erstmals in dieser Saison zu Hause kein Tor zustande brachten. Auf der einen Seite freute sich der Tessinerkeeper, der in Freiburg an der Uni studiert, über diesen persönlichen Erfolg. Allzu viel dürfe man sich jedoch auf diesen Auswärtssieg nicht einbilden: «Wir waren heute Abend ganz einfach das weniger schlechte von zwei verunsicherten Teams. Was für uns im Moment zählt, sind die zwei Punkte. Trotz der vielen Niederlagen zuletzt, war die Moral im Team gut.» Auch Routinier Gil Montandon (39), der erstmals seit langem ohne «seinen» Flügel Howald stürmte, hat sich in den Zeiten beim SCB oder bei Gottéron schon mehr über Siege gefreut: «Es ist für mich unverständlich, dass wir immer erst auf dem Eis reagieren, wenn wir das Messer an der Gurgel haben. Kloten hat uns das Siegen wirklich nicht schwer gemacht und war bedeutend schwächer als Servette am Vorabend.»

Einen der jungen Spieler im Kader des Siegers liess dies alles recht kalt. U19-Natispieler Julien Sprunger freute sich zurecht über sein erstes Auswärtstor in der obersten Liga. Klasse wie er kurz beim Siegestor in der 52. Minute Goalie Tobias Stephan mit einem schönen Trick aussteigen liess: «Ich habe dies im Training immer wieder geübt. Jetzt hat es auch mal im Match geklappt.» Dieser Treffer war irgendwie symptomatisch für den ganzen Verlauf dieser Partie. Für einmal nützte der HCF seine Chancen viel kaltschnäuziger als der Gegner. Und dies war im Endeffekt nebst einer guten Denfensivleistung laut Trainer Popichin der Schlüssel zum Sieg.

Hybler: Wenn die Hände zittern

Auf den ersten Blick zeigt das 4:0 einen ziemlich klaren Spielverlauf auf. So wars allerdings nicht. Kloten hatte nicht nur mehr Spielanteile, sondern mindestens gleich viele Torchancen. Aber die Flyers hätten wohl noch bis in die frühen Sonntagmorgenstunden spielen können, ohne ins manchmal offene Tor zu treffen. Vor allem der seit zwei Wochen wieder genesene Steve Guolla brachte seine Chefs einige Male fast zur Weissglut. «Wenn die Hände zittern, gehen diese Pucks eben nicht rein,» nahm Klotentrainer Mirek Hybler seinen kanadischen Stürmer nach dem Spiel in Schutz. Die 2:0-Führung der Freiburger nach dem ersten Drittel war übrigens für den Tschechen an der Bande der Flieger schon die Vorentscheidung in diesem Spiel zweier Kellerkinder. Besser machte es auf der anderen Seite das nordische Duo Karlberg/Hentunen mit je einem Tor. Übrigens alle vier Treffer waren in Entstehung und Vollendung grosse Klasse, sehr zur Freude von Trainer Popichin, der für diesen Match der vorletzten Chance seine Sturmreihen neu formiert hatte.

Den Grundstein zum Sieg legte der Gast jedoch in der Abwehr. Der amerikanische NHL-Spieler Paul Martin kommt von Spiel zu Spiel mit dem europäischen Eishockey auf den grösseren Eisfeldern besser zurecht, und gibt zusammen mit diesem schönen Erfolg in Kloten dem Team Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Matchwinner Mona und Stürmer Montandon sehen die Playoff-Chancen ihrer Mannschaft jedoch immer noch recht realistisch: «Der Sieg in Kloten ist gut und verdient, aber in unserer Situation ein Muss. Wollen wir weiter nach vorne kommen, müssen wir jetzt auch das Heimspiel am Dienstag gegen Ambri gewinnen.» Die Chancen dazu scheinen nicht schlecht, denn die bisher positiv überraschende Leventiner Tormaschine ist zuletzt etwas ins Stocken geraten. Und vielleicht kann ja Direktor Roland von Mentlen, der diesen Prestigeerfolg an seiner alten Werkstätte sichtlich genoss, für diesen Heimmatch Tennisspielerin Patty Schnyder aufbieten. Der Besuch der Baselbieterin brachte den Drachen am Samstag im Schluefweg ja offensichtlich Glück.
Kloten – Gottéron 0:4 (0:2, 0:0, 0:2)

Schluefweg. – 3263 Zuschauer. – SR: Reiber, Abegglen/Simmen.
Kloten: Stephan; Pollock, Klöti; Guignard, Blindenbacher; Hofer, Helbling; Gossweiler, Seydoux; Guolla, Pittis, Lemm; Lindemann, Rintanen, Bärtschi; Rieder, Ehrensperger, Bühler; Kostovic, Brunold, Stancescu.
Freiburg/Gottéron: Mona; Rhodin, Berger; Marquis, Martin; Gerber, Studer; Birbaum; Hentunen, Karlberg, Wirz; Plüss, Montandon, Schneider; Sprunger, Vauclair, Howald; Berthoud, Schümperli, Sassi.
Tore: 6. Hentunen (Karlberg, Rhodin) 0:1. 9. Wirz (Studer, Marquis) 0:2. 52. Sprunger 0:3. 55. Karlberg (Hentunen, Wirz) 0:4.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Kloten, 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron.
Bemerkungen: Kloten ohne Peter und Schulthess, Freiburg ohne Lintner (alle verletzt) sowie ohne Haldimann (Elite-Junioren). 9. Timeout Kloten. Wahl zu den besten Spielern: Rintanen und Mona.

Meistgelesen

Mehr zum Thema