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Gottérons breiteres Kader als Plus

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Torhüter

 Ursprünglich hätten die Kloten Flyers mit dem Goalie-Tandem Lukas Meili (jetzt bei Biel) und Jonas Müller in die Saison starten sollen. Als sich jedoch Martin Gerber für eine Rückkehr in die Schweiz entschied, schlug Sportchef André Rötheli zu und sicherte sich die Dienste des bald 40-jährigen Routiniers. Der Stanley-Cup-Sieger (2006 mit den Carolina Hurricans) sowie WM-Silbermedaillengewinner bewies mit den Flyers, dass er noch immer zu den besten Goalies des Landes gehört. In der Qualifikation zeigte Gerber mit einer Fangquote von 92,5 Prozent insgesamt gute Leistungen, war aber für das eine oder andere unglückliche Gegentor verantwortlich. In der Viertelfinalserie gegen Davos steigerte sich Gerber gar auf eine Quote von 94,4 Prozent–wenn er denn spielte. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison kassierte der Torhüter eine Spieldauerstrafe. Zur Not verteidigt er seinen Torraum schon einmal mit der Kelle oder den Fäusten, was ihm bisher 68 Strafminuten eingebracht hat. Doch Kloten verfügt mit Müller über einen Back-up, der zur Not in die Bresche springen kann. Gegen den HCD kassierte der starke Ersatzmann in 91 Minuten nur gerade ein Gegentor.

Gottérons Benjamin Conz ist 18 Jahre jünger als sein Gegenüber Martin Gerber. Statistisch bewegen sie sich indes auf derselben Augenhöhe. Der Freiburger konnte seine Abwehrquote in den Playoffs steigern (von 91,7 auf 93,2 Prozent) und bewies in der Serie gegen Ambri klar aufsteigende Tendenz.

Deshalb hat auf der Goalieposition keines der beiden Teams einen signifikanten Vorteil. Anders sieht es im Falle von Blessuren der Stammtorhüter aus. Bei einem Ausfall von Gerber hätten die Flyers die Nase mit Müller gegenüber Gottérons Kevin Huber vorne.

 

 Das sagt Gottéron-Trainer Hans Kossmann: «Auf der Goalieposition ist die Ausgangslage ziemlich ausgeglichen. Gerber ist sehr routiniert, dafür haben wir einen aufstrebenden, jungen Goalie. Die Tagesform der beiden Torhüter wird jeweils entscheidend sein. Fakt ist, dass es Gerber nicht gerne hat, wenn zu viele Spieler vor ihm stehen. Das wollen wir ausnutzen.»

 

 Verteidigung

 26 Tore weniger als Gottéron hat Kloten in der Qualifikation kassiert und in den drei letzten Partien der Viertelfinalserie gegen das offensiv talentierte Davos sogar nur gerade eines. Die Defensive ist ohne Zweifel das Prunkstück der Zürcher. Die Mischung stimmt. Die zwei Ausländer bringen Spielintelligenz (Micki DuPont) sowie Härte (Jim Vandermeer) in die Klotener Hintermannschaft. Dazu kommen mit Eric Blum und Patrick von Gunten zwei Schweizer Top-Verteidiger, die mit der Nationalmannschaft WM-Silber gewannen und sowohl offensiv als auch defensiv Akzente setzen können. Ergänzt wird dieses Quartett von soliden Defensivsoldaten wie Patrick Schelling oder Lukas Stoop. Einziger Wermutstropfen für die Flyers ist der verletzungsbedingte Ausfall von Félicien DuBois.

Auf Seiten der Freiburger war in den Playoff-Viertelfinals im Vergleich zur Regular Season eine klare Steigerung in der Abwehr zu erkennen. Die Konzentration stieg merklich, im Gegenzug sank die Fehlerquote. Im Duell mit den Flyers dürfte die Gotteron-Defensive jedoch stärker geprüft werden als gegen das wenig inspirierte Ambri. Mit Milan Jurcina und dem wiedergenesenen Marc Abplanalp hat Trainer Kossmann Alternativen in der Hinterhand, sollte Handlungsbedarf bestehen.

Trotzdem verfügt Kloten über die insgesamt leicht sattelfestere Defensive.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Die Flyers verfügen mit DuPont, Vandermeer, von Gunten und Blum über bewegliche Verteidiger mit einer guten Übersicht. Der Ausfall von DuBois dürfte sie aber schmerzen. Gegen Ambri haben meine Verteidiger aber ebenfalls konzentrierte Leistungen gezeigt. Wir haben praktisch nur Tore kassiert, als die Spiele bereits gelaufen waren. Und mit Jérémie Kamerzin haben wir einen guten Mann an der blauen Linie.»

Angriff

 

 In der Offensive ist Gottéron ausgeglichener besetzt als die Flyers. Dass die Freiburger über drei offensiv starke Linien verfügen, war klar, eine der positiven Überraschungen gegen Ambri war aber die nominell vierte Formation um Center Martin Ness, welche den Gegner stark unter Druck setzen konnte. Gerade rechtzeitig auf die Playoffs hin fand die Linie mit Julien Sprunger, Andrei Bykow und Benjamin Plüss zu alter Stärke zurück. Mit 5 Toren und 3 Assists ist Sprunger gar der Playoff-Topskorer. Zudem scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Triplette mit Christian Dubé, Niklas Hagman und Killian Mottet ihre zahlreichen Möglichkeiten vermehrt in Tore ummünzen können. Mit dem wiedergenesenen Adam Hasani hat Kossmann zudem einen wertvollen Joker.

Die Kloten Flyers schossen in der Qualifikation zwar nur vier Treffer weniger als Gottéron, dennoch haben die Zürcher insgesamt weniger Talent in ihren Angriffsreihen. Klassespieler wie Tommi Santala, Peter Mueller, Simon Bodenmann oder Matthias Bieber sind zwar durchaus vorhanden, Ausfälle können aber nur schwerlich kompensiert werden. Kloten-Trainer Felix Hollenstein hat deshalb zuweilen die Tendenz, seine besten Kräfte zu sehr zu forcieren. Auf lange Distanz in einer Serie könnte die Müdigkeit aufgrund dessen zu einem Faktor werden. Wichtig für die Zürcher ist die Rückkehr von Center Michael Liniger, der zuletzt verletzungshalber gefehlt hatte. Gleiches gilt für Topskorer Mueller. Der Amerikaner war gegen Davos zunächst kein Faktor, dann fiel er aus.

Trotzdem ist der Freiburger Sturm ausgeglichener und talentierter. Zudem haben einige Spieler wie Hagman oder Thibaut Monnet noch immer Steigerungspotenzial. Vorteil Gottéron.

 

 Das sagt Hans Kossmann:«Die Kloten Flyers haben sicher etwas weniger Tiefe im Kader als wir und bauen vorab auf drei Sturmreihen. Aber sie haben gute Stürmer. Santala leistet enorme Arbeit. Liniger kehrt in die zweite Linie zurück und Marcel Jenni ist 40 Jahre alt, zeigte aber gute Spiele. Jannick Steinmann der für den verletzten Liniger einsprang und nun in die vierte Linie zurückkehren wird, machte einen guten Job. Gut möglich, dass die hohe Belastung im Verlauf der Serie eine Rolle spielen wird.»

 

 Spezialsituationen

 Wichtiger denn je sind in den Playoffs das Power- und Boxplay. In beiden Sparten warten Gottéron und Kloten mit Topwerten auf. Die Freiburger trumpfen im Viertelfinal mit der unglaublichen Powerplay-Quote von 35 Prozent auf. Ein Grund für die starke Bilanz ist Jérémie Kamerzin, der an der blauen Linie eine echte Verstärkung ist. Aber auch die Flyers konnten gegen den HCD mit einem Mann mehr überzeugen. Nicht nur Santala und DuPont verstehen es ausgezeichnet, ein Powerplay aufzuziehen. Mit einer Erfolgsquote von 16,2 Prozent hatte Kloten das zweibeste Überzahlspiel der Viertelfinalisten.

Ein ähnliches Bild präsentiert sich in Unterzahl. Freiburg überstand starke 93 Prozent aller Boxplays ohne Gegentreffer und war damit besser als jedes andere Team. Die Erfolgsquote bei den Klotenern in Unterzahl liegt bei 85 Prozent, wurde im Verlauf der Serie gegen Davos aber immer besser.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Im Spiel 5-gegen-5 sind die Mannschaften ausgeglichen. Umso wichtiger sind die Spezialsituationen. Das Boxplay von Kloten ist sehr gut. Auch das Überzahlspiel der Flyers ist deutlich besser als jenes von Ambri in den Viertelfinals. Speziell in Unterzahl werden wir deshalb deutlich mehr gefordert werden.»

 

 Trainer

 Klotens Felix Hollenstein steht in seiner ersten Saison als Headcoach. Nachdem das Klotener Urgestein seinen Klub vergangene Saison nicht vor dem Gang in die Playouts retten konnte, nachdem er Tomas Tamfal abgelöst hatte, konnte er die Flyers in diesem Jahr stabilisieren und auf den dritten Rang nach der Qualifikation führen. Über Playoff-Erfahrung von der Bande aus verfügt der mehrfache Schweizer Meister nur als Assistent des früheren Flyers-Trainers Anders Eldebrink. Dennoch hat es bei seiner Premiere als Chef gereicht, um sich gegen Trainerfuchs Arno Del Curto und Davos durchzusetzen.

Kossmann seinerseits ist erfahrener. Er steht nunmehr zum dritten Mal als Trainer in einem Playoff-Halbfinal und weiss mit den speziellen Gegebenheiten umzugehen.

 

 Fazit

 Gottéron startet mit dem etwas besseren Angriff, Kloten dafür mit der ein wenig stärkeren Defensive in dieses auf dem Papier ziemlich ausgeglichene Duell. Für die Freiburger spricht aber zum einen der Heimvorteil–so setzten sich in den Viertelfinals die jeweils besser klassierten Mannschaften durch–sowie das breitere Kader. Bei Ausfällen kann Kossmann nicht nur auf den Ausländerpositionen (6 gegenüber 5 Söldner) besser reagieren. Gelingt es Gottéron, sich im Vergleich zur Viertelfinalserie gegen das inferiore Ambri weiter zu steigern, stehen die Chancen auf die zweite Finalteilnahme in Serie gewiss gut. Talent, Härte und die nötige Ausgeglichenheit sind jedenfalls vorhanden, um die Flyers in die Knie zu zwingen. Die Freiburger haben es in den eigenen Händen.

 

 Das sagt Hans Kossmann: «Wenn uns eine Steigerung gelingt und wir uns dem Niveau von Kloten anpassen können, bin ich zuversichtlich. Die Spieler sind konzentriert und haben grosse Lust, endlich in die Serie gegen die Flyers starten zu können. Während die Zürcher vergangene Saison in die Playouts gehen mussten, konnten wir wichtige Erfahrungen in den Playoffs sammeln. Ich bin überzeugt, dass meine Mannschaft viel gelernt hat und deshalb einen Vorteil hat. Wir wollen hart und diszipliniert arbeiten und kämpfen. Wie gesagt: Sind wir fähig, uns zu steigern, wird es gut.»

 

 

Statistik

Gottéron verlor zwei Finals gegen Kloten

Freiburg-Gottéron (2.) – Kloten Flyers (3.).Resultate in der Qualifikation:3:5 (h), 5:1 (a), 6:3 (h), 2:5 (a); 2:2 Siege (6:6 Punkte).Bisherige Playoff-Duelle:1993 (Final): 0:3. – 1994 (Final): 1:3. – 1998 (Viertelfinal): 4:3. – 2002 (Viertelfinal): 1:4.

Vorschau: Hans Kossmann vertraut weiter auf die eingespielte Mannschaft

I m ersten Spiel der Halbfinal-Serie zwischen Gottéron und Kloten dürfte Hans Kossmann heute Abend (20.15 Uhr im ausverkauften St. Leonhard) auf die gleiche Mannschaft vertrauen, welche die Serie im Viertelfinal gegen Ambri glatt mit 4:0 Siegen gewonnen hatte. Optionen für Wechsel hätte der Gottéron-Trainer zur Genüge, da bis auf den langzeitverletzten Sandy Jeannin alle Spieler an Bord sind. «Ich habe eine grosse Auswahl. Antti Miettinen etwa hat zuletzt gut trainiert», sagt Kossmann. Dennoch wird der Finne genauso wie Milan Jurcina heute überzählig sein. Auch Adam Hasani und Marc Abplanalp, die sich von ihren Verletzungen erholt haben, müssen wohl weiter auf ihre Chance warten.

Ähnliche Taktik

«Die Pause nach der Ambri-Serie hat uns gut getan. Unsere Herausforderung besteht nun darin, einen guten Start in den Halbfinal zu erwischen. Kloten hat sein letztes Spiel am Samstag bestritten. Bezüglich Rhythmus verfügen die Flyers über keinen grossen Vorteil», sagt Kossmann. Das Freiburger Team erwartet eine ausgeglichene Serie. «Immerhin sechs Zürcher holten mit der Schweiz WM-Silber. Das Potenzial ist da.» Taktisch würden die beiden Mannschaften ähnlich agieren. «Es werden Nuancen sein, die am Ende entscheiden.»

Auf Seiten von Kloten kann Trainer Felix Hollenstein wieder auf die Dienste von Center Michael Liniger zurückgreifen. Topskorer Peter Mueller hat ebenfalls wieder mit der Mannschaft trainiert und dürfte Josh Hennessy aus der Aufstellung verdrängen. Einziger gewichtiger Ausfall bei den Flyers ist Félicien DuBois. fs

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