Kommentar
In einer hochklassigen Serie eliminiert Gottéron den Titelverteidiger mit 4:1 Siegen und zieht damit verdientermassen erstmals seit 1994 wieder in den Playoff-Final ein. Das auf dem Papier klare Verdikt täuscht indes. Freiburg und Zürich lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, bei welchem in jeder Partie Nuancen für die Differenz sorgten. Entscheidend war letzten Endes, dass die Mannschaft von Trainer Hans Kossmann in diesem bis auf ganz wenige Ausnahmen fairen Halbfinal die effizientere Mannschaft war. Die Freiburger schossen jeweils die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Zudem hatten sie in Benjamin Conz den stärkeren Torhüter, die besseren Special-Teams sowie mit Andrei Bykow den dominierenden Spieler in dieser spielerisch ausgezeichneten Serie auf ihrer Seite. Und schliesslich war den Freiburgern auch das Glück des Tüchtigen hold, welches sie sich mit Engagement, Leidenschaft und Biss erarbeitet hatten.
Wer den Titelverteidiger im Halbfinal auf diese beeindruckende Art und Weise besiegt, braucht im Final selbstredend niemanden zu fürchten. Mit Christian Dubé wird zwar ein wichtiger Routinier seinen Beitrag nicht mehr leisten können, und es bleibt abzuwarten, wie sehr Bykow im weiteren Verlauf durch seine Blessur handicapiert ist, auf der anderen Seite ist aber bei gewissen Spielern durchaus noch Steigerungspotenzial vorhanden.
Der Hunger dieses intakten Teams, Gottéron den ersten Meistertitel der Club-Geschichte zu bescheren, ist jedenfalls riesig. Noch steht ein langer, beschwerlicher Weg bevor. Bleibt die Mannschaft aber derart fokussiert und lässt sie sich von der stetig steigenden Euphorie nicht anstecken, ist der ganz grosse Coup näher als je zuvor.