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Gottérons neue Erfolgsformel

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«Uns bietet sich eine ausgezeichnete Chance, sich dem Strich zu nähern», hatte Greg Mauldin am Samstag nach dem 5:3-Heimsieg gegen die SCL Tigers und mit Blick auf das Sonntagsspiel im Zürcher Hallenstadion gesagt. Dank dem 4:3-Sieg in der Overtime rückten die Freiburger tatsächlich bis auf drei Punkte an die im achten Rang klassierten Bieler heran. Der Rückstand hätte gar auf nur zwei Punkte schrumpfen können, hätte Gottéron gestern nicht eine 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben. «Wie wissen natürlich, dass wir ein 6-Punkte-Wochenende vergeben haben. Aber in unserer Situation ist jeder Zähler wichtig, deshalb sind wir dennoch sehr zufrieden», bilanzierte Trainer Larry Huras.

Offensive Kräfte vereint

Tags zuvor war Mauldin mit seinen beiden späten Toren zum 3:3 und 4:3 gegen Langnau dafür verantwortlich gewesen, dass Gottéron die dringend benötigten Punkte einheimsen konnte. Der US-Amerikaner war einer von vier ausländischen Stürmern im Got­té­ron-Dress gewesen – eine Premiere in dieser Saison. Der Entscheid von Huras, auf den kanadischen Verteidiger Alexandre Picard zu verzichten, zahlte sich aus. Denn dass sich die Freiburger gegen die Tigers lange Zeit schwergetan hatten, lag gewiss nicht am Fehlen Picards. Die drei Gegentreffer waren nicht das Abbild einer grundlegenden defensiven Instabilität, sondern vielmehr die Folge von individuellen Fehlern.

Viermal hatte die Führungsposition am Samstag hin und her gewechselt, am Ende konnte sich Gottéron in einer Partie, die unter keinen Umständen verloren werden durfte, als der letztlich logische Sieger feiern lassen. Logisch deshalb, weil Gottéron den Match über weite Strecken dominiert hatte und die Gäste primär von eklatanten Fehlern der Hausherren zwischenzeitlich profitiert hatten. So lagen die Freiburger etwa in der Schussstatistik des Mitteldrittels mit 16:6 klar vorne, die beiden Tore zur temporären 3:2-Führung erzielten indes die Tigers. Zunächst liess Torhüter Benjamin Conz einen haltbaren Schuss passieren, dann legte Verteidiger Yannick Rathgeb – der mit drei Skorerpunkten insbesondere offensive Akzente setzen konnte – in Unterzahl mit einem haarsträubenden Fehlpass für Rob Schremp auf.

Dass Gottéron im Schlussabschnitt die Wende noch herbeiführen konnte, lag mitunter auch am Coaching. So rückte der wiedergenesene Mattias Ritola auf Kosten des formschwachen Killian Mottet in die Formation mit Andrei Bykow und Julien Sprunger vor, um die offensiv gefährlichsten Kräfte in zwei Linien zu konzentrieren – mit Erfolg. Wie eingangs erwähnt profitierte zunächst Mauldin zweimal von der Spielübersicht Roman Cervenkas, ehe der Schwede den Sack mit seinem dritten Saisontreffer endgültig zumachen konnte: «Es ist eine wahre Freude, mit Bykow und Sprunger zu spielen, du musst dich nur frei stellen.»

Rathgeb skort und patzt

Gestern beim Auswärtsspiel in Zürich setzte der Kanadier auf dasselbe Ausländer-Quartett wie am Vortag und damit auch auf Mauldin, der in Erinnerung gerufen hatte, dass die Lions Gottéron traditionell liegen. Tatsächlich hatten die Freiburger den auswärtsstarken ZSC in dieser Saison zu Hause bereits zweimal (Meisterschaft und Cup-Achtelfinal) bezwungen. Dennoch blieb abzuwarten, wie sich die Verteidigung gegen die im Vergleich zu Langnau ungleich grössere offensive Schlagkraft aus der Affäre ziehen würde. Gefragt waren deshalb defensive Solidarität – gerade von den Stürmern – und eine Risikominimierung. Offensive Rushes, wie sie beispielsweise der starke Sebastien Schilt gegen die Tigers gezeigt hatte – so viel war klar –, würde es gegen ein Spitzenteam nicht leiden.

Eine Änderung gab es in der Aufstellung der Freiburger doch: Dennis Saikkonen spielte anstelle von Conz. Die nominelle Nummer 2 hatte in bisher vier Einsätzen von Beginn weg (davon einmal in der Meisterschaft) nie verloren. Saikkonen hielt sich gut, gegen die technischen Fertigkeiten von Zürichs Topskorer Roman Wick konnte er dann aber nichts ausrichten (23.). Ursprung des Gegentreffers war eine fehlerhafte Angriffsauslösung (Rathgeb) gewesen – etwas, das die Freiburger das ganze Wochenende über begleitete.

Nachdem Nelson Chiquet mit seinem ersten NLA-Tor postwendend ausgeglichen hatte, machte Rathgeb seinen Fehler mit einem Assist beim Powerplay-Treffer von Anton Gustafsson zum 2:1 wieder gut (31.). Nach weiteren Treffern von Cervenka, wiederum im Powerplay, und Wick, schoss Rathgeb erneut einen Bock. Bereits in Unterzahl, spedierte er die Scheibe ohne Not übers Plexi, was den Lions eine doppelte Überzahl bescherte. «Yannick ist erst 21-Jährig und muss noch lernen, seine Eiszeit besser zu managen. Weil ihm die Erfahrung fehlt, will er alles alleine machen», kritisierte Huras. «Letztlich ist mir ein Spieler, der nicht Angst hat, Fehler zu machen, aber lieber als einer, der schlottert. Wichtig ist, dass man den gleichen Fehler nicht zweimal begeht.» Zwar überstanden die Freiburger die doppelte Unterzahl, Pat­rick Geering gelang jedoch unmittelbar danach der späte Ausgleich (58.), weil Gottéron die Organisation plötzlich versagte.

Glücksbringer Saikkonen

In der fälligen Overtime waren die Lions dann näher am Sieg dran, doch Saikkonen wehrte sich bravourös. Schliesslich war es Michal Birner, der in den letzten Sekunden mit dem 4:3 den zweiten Sieg der Freiburger vom Wochenende ins Trockene brachte. «Es war eine geschlossene Teamleistung. Kleine Details entschieden zu unseren Gunsten. Dieses Wochenende wird unserem Selbstvertrauen guttun», hielt Saikkonen, der seine Ungeschlagenheit im Freiburger Tor wahrte und damit eine echte Alternative zu Conz wird, fest.

Huras seinerseits betonte, dass sein Team noch viel besser spielen könne. Ob die Formel mit vier Ausländern im Sturm langfristig erfolgreich ist, wollte er gestern nicht abschliessend beurteilen. «Was heute gut ist, muss morgen nicht zwingend auch noch richtig sein. Klar ist, dass sich einige Verteidiger doch deutlich steigern müssen.» Damit trifft der Kanadier sicherlich ins Schwarze. Für eine Rückkehr Picards spricht vorderhand dennoch kaum etwas. Einerseits lässt ein Sieg im Hallenstadion darauf schliessen, dass defensiv nicht allzu viel schiefgelaufen ist, andererseits rechtfertigten alle vier Stürmer ihre Nominierung.

Telegramme

ZSC Lions – Gottéron 3:4 n. V. (0:0, 1:2, 2:1)

10 331 Zuschauer. – SR Müller/Vinnerborg, Castelli/Kovacs. Tore: 23. (22:32) Wick (Thoresen) 1:0. 24. (23:02) Chiquet (Mottet) 1:1. 31. Gustafsson (Rathgeb, Cervenka/Ausschluss Marti) 1:2. 42. Cervenka (Sprunger/Ausschluss Seger) 1:3. 49. Wick (Rundblad, Sjögren) 2:3. 58. Geering (Nilsson, Suter) 3:3. 65. (64:50) Birner (Leeger) 3:4. Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen den ZSC, 4-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Siegenthaler; Rundblad, Geering; Seger, Guerra; Marti; Thoresen, Sjögren, Wick; Herzog, Suter, Nilsson; Pestoni, Schäppi, Kenins; Bärtschi, Trachsler, Chris Baltisberger; Künzle.

Freiburg-Gottéron: Saikkonen; Schilt, Stalder; Maret, Abplanalp; Rathgeb, Leeger; Chavaillaz; Mauldin, Cervenka, Birner; Neuenschwander, Gustafsson, Neukom; Sprunger, Bykow, Ritola; Chiquet, Schmutz, Mottet.

Bemerkungen: ZSC ohne Cunti (überzählig) und Shannon (verletzt), Freiburg ohne Fritsche, Kienzle (beide verletzt), Rivera (krank) und Picard (überzähliger Ausländer).

Die FN-Besten: Wick und Saikkonen.

Gottéron – SCL Tigers 5:3 (2:1, 0:2, 3:0)

St. Leonhard. – 5961 Zuschauer. – SR: Prugger/Wehrli, Borga/Fluri. Tore: 11. Koistinen (Shinnimin) 0:1. 14. Bykow 1:1. 19. Rathgeb (Cervenka, Birner/Ausschlüsse Weisskopf, Seydoux) 2:1. 30. Schirjajew (Shinnimin) 2:2. 40. (39:26) Schremp (Ausschluss Ritola) 2:3. 51. Mauldin (Cervenka, Rathgeb) 3:3. 53. Mauldin (Cervenka, Rathgeb) 4:3. 55. Ritola (Bykow, Mauldin) 5:3. Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 3-mal 2 Minuten gegen den SCL.

Freiburg-Gottéron: Conz; Rathgeb, Leeger; Schilt, Stalder; Maret, Abplanalp; Chavaillaz; Mauldin, Cervenka, Birner; Sprunger, Bykow, Mottet; Neuenschwander, Ritola, Neukom; Schmutz, Gustafsson, Chiquet; Marchon.

SCL Tigers: Ciaccio; Seydoux, Koistinen; Zryd, Randegger; Weisskopf, Currit; Elo, Schremp, Nils Berger; Lindemann, Albrecht, Nüssli; Kuonen, Shinnimin, Schirjajew; Roland Gerber, Adrian Gerber, Moggi; Wyss.

Bemerkungen: Gottéron ohne Fritsche, Kienzle (beide verletzt), Rivera (krank) und Picard (überzähliger Ausländer), SCL ohne Haas, Stettler, Müller, Pascal Berger (alle verletzt) und DiDomenico (überzähliger Ausländer). – Pfostenschuss Schilt (24.).

Die FN-Besten: Mauldin und Shinnimin.

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