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Grangeneuve eröffnet die erste zweisprachige Klasse für Landwirte

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«Wer etwas wagt, muss auch etwas zurückerhalten.» Dies sagt Alexandre Horner, Leiter des Bildungszentrums für Naturberufe in Grangeneuve, und meint damit die künftigen Schüler der neuen zweisprachigen Klasse für die Ausbildung zum Landwirt mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Erstmals wird ab dem Schuljahr 2017/18 eine komplett zweisprachige Klasse gebildet; die Hälfte der Lektionen wird auf Deutsch, die andere Hälfte auf Französisch unterrichtet. Und wer diesen Zusatz­aufwand auf sich nimmt, der darf gemäss Horner eine «Spezialbehandlung» erwarten: eine kleine Klasse von acht bis zehn Schülern. Normalerweise hat eine Klasse in Grangeneuve bis zu 24 Schüler.

Erstmals in der Schweiz

Wie das Landwirtschaftliche Institut gestern bekannt gab, bietet Grangeneuve als erste landwirtschaftliche Schule in der Schweiz einen solchen Lehrgang in den zwei offiziellen Sprachen des Kantons. Horner präzisiert, dass die zweisprachige Klasse erst im dritten Lehrjahr geführt wird. Das macht dort Sinn, weil die angehenden Landwirte im ersten und zweiten Jahr nur einen Tag pro Woche Unterricht haben, im dritten Jahr jedoch von Oktober bis April jeden Tag.

Wie es in einer Medienmitteilung heisst, werden sich zweisprachige Lehrkräfte um die Klasse kümmern, so dass diese auch Fragen von Lernenden in beiden Sprachen beantworten können. Bei den Prüfungen ist vorgesehen, dass die Schüler in ihrer Muttersprache antworten können, zudem ist bei Bedarf ein Stützkurs in der Partnersprache geplant.

Wie Alexandre Horner gegenüber den FN sagte, sind die Anstrengungen von Grange­neuve für eine zweisprachige Landwirtschaftsausbildung nicht neu. Bereits vor rund zehn Jahren stand bei der damals vierjährigen Ausbildung eine Passerelle im Angebot: Bestimmte Kurse konnten in der Partnersprache besucht werden.

Vor zwei Jahren aktivierte Grange­neuve den Passerelle-Versuch wieder, so Horner. Doch der Erfolg war nicht so wie gewünscht: «Die Auszubildenden verlassen ihre Klasse nur ungern.»

So kam es zum Projekt mit einer zweisprachigen Klasse, die bis zum Abschluss zusammenbleibt. «Wir hoffen, dass sich hier eine Solidarität mit einem guten Klassengeist entwickelt», so Alexandre Horner. Er stellt sich vor, dass die Schüler dieser Klasse einander gegenseitig in ihrer Muttersprache unterstützen.

Gemäss Horner ist die Idee zur zweisprachigen Klasse in der Direktion des Landwirtschaftlichen Instituts entstanden, und sie stiess bei der Landwirtschaftsdirektion und ihrer Vorgesetzten, Staatsrätin Marie Garnier (Grüne), auf grosses Interesse. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Klasse keine zusätzlichen Kosten verursachen sollte. Horner sagt, dass insgesamt rund 100 Stellenprozente zusätzlich notwendig werden, dass die vorhandenen Lehrkräfte dieses Zusatzpensum aber unter sich aufteilen. «Die Lehrkräfte wollen dieses Angebot», so Horner. «Wenn wir eine zweisprachige Klasse schaffen, so macht es das Ganze etwas komplizierter, dafür ist es aber auch eine Bereicherung für Grangeneuve.» Die Ausbildungsstätte werde so über die Kantonsgrenzen hinaus noch attraktiver.

Gemäss dem Leiter des Bildungszentrums eröffne eine zweisprachige Ausbildung den Absolventen neue Horizonte. Beispielsweise könnten sie ihre Ausbildung an einer Hochschule fortsetzen, oder sie würden für Unternehmen und Produzentenorganisationen sehr interessant. Wer später auf einem Bauernhof arbeitet, profitere von Kontakten und einem Netzwerk mit anderen Mentalitäten über die Sprachgrenze hinweg, so Horner.

Zahlen und Fakten

Eine Ausbildung ist bereits zweisprachig

Zurzeit absolvieren rund 270 Schülerinnen und Schüler die Ausbildung zum Landwirt in Grangeneuve. Gemäss dem Ausbildungsleiter Alexandre Horner dürften mit der zweisprachigen Klasse rund zehn Schüler hinzukommen. Die Kapazität für eine zusätzliche Klasse sei da, Platz finde man immer. Für Grangeneuve selber ist diese zweisprachige Klasse aber kein Novum. Bereits seit rund 20 Jahren werde die Höhere Fachschule für Lebensmitteltechnologie in einer zweisprachigen Klasse geführt, so Horner.

uh

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