Noch weisser als weiss gewünscht
«Bleaching ist sehr beliebt», sagt der Freiburger Zahnarzt Gregory Pergola. «Denn perfekte Zähne sind ein gesellschaftliches Statussymbol, und manchmal muss man da der Natur etwas nachhelfen.» Die Zahnaufhellung verdankt ihre Wirkung dem Wasserstoffperoxid – dem gleichen Stoff, der auch für wasserstoffblonde Haare verwendet wird. Eine Bleachingsession bei Pergola dauert zwei Stunden und kostet 500 Franken. Wer viel Kaffee trinkt oder Zigaretten raucht, muss die Prozedur alle zwei Jahre wiederholen. Für alle anderen Patienten beträgt die Halbwertszeit eines Bleachings in der Regel fünf Jahre.
«Die Krankenkasse beteiligt sich nicht an den Kosten eines Bleachings», stellt der Zahnarzt klar. «Auch bei einer Zusatzversicherung nicht.» Denn es handle sich um eine rein kosmetische Massnahme.
Weiss ist allerdings nicht gleich weiss. Es gibt unzählige verschiedene Grautöne, mit höherem Grau- oder höherem Gelbanteil. Das führende Produkt, das weltweit verwendet werde, heisse «Vita classical», die Farbnuancen seien genormt. «Die Zähne müssen allerdings auch zur Person passen», so Pergola. Es sei wenig sinnvoll, wenn eine 80-Jährige mit den Zähnen einer 20-Jährigen leben wolle. Es gebe aber auch Farbtöne, die gemäss empirischen Studien in der Natur so gar nicht vor kommen. Bleaching für unter 18-Jährige hält der Zahnarzt übrigens nicht für sinnvoll – selbst wenn die Eltern damit einverstanden seien. Denn die Zähne seien in aller Regel noch zu jung. Und auch bei sehr betagten Patienten lohne sich ein Bleaching nicht mehr. Interessanterweise seien mehr Frauen als Männer an dieser Behandlung interessiert, die schon seit rund 30 Jahren existiere.
In einer Sommerserie bekennen Experten Farbe.