Autor: Nicole Jegerlehner
Freiburg«Wir wollen nicht, dass im Stadtzentrum noch mehr Parkplätze für Pendlerinnen und Pendler entstehen», sagt Pierre-Olivier Nobs, Vertreter der Freiburger Sektion des Verkehrsclubs Schweiz (VCS) und CSP-Generalrat. Der VCS hat eine Einsprache gegen die Umzonung im Sektor Grenette im Freiburger Burgquartier und die Rodung von knapp 800 Quadratmetern Wald eingereicht.
Die Immobiliengesellschaft Grenette will seit Jahren ihr Parkhaus vergrössern – darum das Gesuch für eine Umzonung. «Dem Gesuch hat die Stadt einen Rapport über die Zahl der Parkplätze im Burgquartier beigelegt, der unter dem Strich zeigt, dass keine neuen Parkplätze nötig sind», sagt Nobs. Laut Bericht fehlten im Quartier 40 Parkplätze für Kundschaft sowie 80 für Quartierbewohner. Hingegen habe es 94 Plätze zu viel für Pendler. «Also fehlen insgesamt nur 26 Plätze – doch nun sollen im Parkhaus Grenette 120 neue Plätze gebaut werden», sagt Nobs. «Das braucht es nicht.» Die Rodung werde durch diese Zahlen nicht gerechtfertigt.
Erst ein Quartierplan
Auch Pro Freiburg hat eine Einsprache eingereicht. «Wir möchten, dass erst ein Konzept für das Burgquartier vorliegt, bevor das Parking ausgebaut wird», sagt Jean-Luc Rime. Der Gemeinderat habe bereits vor langem einen Quartierplan versprochen, jedoch keinen vorgelegt. «Die Vergrösserung des Parkhauses würde einen sehr starken Einfluss auf das Burgquartier haben», sagt Rime; «da erwarten wir auch eine entsprechende Gegenleistung.» Er denkt an verbreiterte Trottoirs und eine Fussgängerzone, die vom Bahnhof bis zum Klein-St.-Johann-Platz geht: «Dies hat der Gemeinderat 1989 versprochen.»
Erste Auflage mit Fehlern
Damit das Grenette-Parkhaus erweitert werden kann, muss erst eine Wald- in eine Stadtzone umgezont werden. Zudem müssen die 800 Quadratmeter Wald weichen. Bei einer ersten Eingabe wurde das Rodungsgesuch mit dem Baugesuch koordiniert – was falsch war. Nun hat die Stadt Freiburg die Umzonung aufgelegt, und die Immobiliengesellschaft Grenette hat das Rodungsgesuch eingereicht, verbunden mit einer Aufforstung von 860 Quadratmetern Wald am Goz-de-la-Torche-Weg unterhalb des Palatinatweges (FN vom 4. September).