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Griechischer Feta, bosnischer Feta

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Riesengrosse Wassermelonen, kiloweise Kartoffeln und Zwiebeln türmen sich vor dem Geschäft mit der Aufschrift «Fresca Alima Supermarché et Boucherie». Eine bunte Auslage an Früchten lädt zum Einkaufen. Mehmet Günger führt den Laden seit einem Monat mit seiner Frau und drei Angestellten. Sie haben viel zu tun, immer, aber in diesen Tagen wird noch mehr Kundschaft erwartet. Es ist das Ende des Fastenmonats Ramadan, was in den muslimischen Familien gross gefeiert wird; leckeres Essen darf nicht fehlen. Vom arabischen Süssgebäck Baklava hat Günger extra mehr bestellt.

Das Fleisch ist halal

Das Ehepaar Iseini steht vor der Fleischtheke und kauft für das Festessen ein. Sie stammen ursprünglich aus Mazedonien, seit 33 Jahren lebt er in der Schweiz und freut sich über das neue Angebot. Es sei billig, die Qualität stimme, und dass das Fleisch halal sei, sei ihm auch wichtig (siehe Kasten). Auch Mariam aus Afghanistan schätzt es, dass das Fleisch nach der islamischen Schlachtmethode hergestellt wird. Und die elegant gekleidete Dame mit portugiesischen Wurzeln mag dieses Fleisch aus anderen Gründen: «Es hat länger gelegen, zieht nicht so viel Wasser.»

Wie zu Hause

Anderen wiederum spielt das keine so grosse Rolle. Der Kurde Hasan ist Atheist, aber er findet in dem Geschäft so etwas wie heimatliche Wärme. Und das geht wohl den meisten so, die hier einkaufen. Sie finden Produkte, die sie vorher jahrelang vergeblich gesucht haben. Der türkischstämmige Ygit zum Beispiel hat hier endlich «Manti» gefunden: frische Ravioli, wie sie seine Mutter zubereitet hat.

Dieses Bedürfnis hat der Geschäftsführer Mehmet Günger erkannt. Seine Familie–Onkel, Tanten, Cousins–betreiben in der ganzen Schweiz sieben Filialen. Das Sortiment umfasst Lebensmittel aus dem Balkan, dem arabischen Raum, der Türkei und sogar aus Portugal, weil so viele Portugiesen hier leben.

Jedem sein Bier

 Auf die Frage nach dem Geschäftskonzept meint er darum: «Es ist eben ein Laden für alle Ausländer.» Aber natürlich auch für die Schweizer, schiebt er nach, die kämen immer besonders früh am Morgen einkaufen.

Überhaupt findet Günger sein Angebot ganz normal; er gibt seinen Kunden, wonach sie verlangen. Darum verkauft er auch Alkohol, was nach islamischem Recht eigentlich nicht erlaubt wäre. Wenn jemand deswegen meckerte, störe ihn das wenig.

Dennoch ist das Angebot bemerkenswert. Man könnte stundenlang in dem türkischen Supermarkt verweilen und immer wieder etwas Neues entdecken. Da gibt es Bacalhau, portugiesischen Stockfisch. Es gibt bosnische Sucuk (Würste) und türkische Würste. Griechischen Feta, bosnischen Feta und mazedonischen Feta. Feta aus Schafs-, Ziegen- oder Kuhmilch. Es gibt Gewürze aller Art, Sesampaste für Falafel zum Beispiel–was Mohammed aus dem Libanon freut.

 Ein bisschen Normalität

400 Quadratmeter Exotismus. Für die Mutter aus dem Irak, die mit ihren beiden Kindern erst seit sieben Monaten in der Schweiz lebt, oder das syrische Paar, dessen Familie auf der ganzen Welt zerstreut ist, ein bisschen Normalität.

Definition

Halal und koscher ist nicht das Gleiche

Halal ist eine Form der religiösen Lebensmittelgewinnung im Islam. In Bezug auf Fleisch ist es eine spezifische Schlachtungsart, die nicht mit dem koscheren Schächten der Juden zu verwechseln ist. Halal schlachten setzt in der Schweiz voraus, dass das Tier zuerst betäubt wird (in der Regel mit einem Stromstoss) und man es unmittelbar danach ausbluten lässt, was zum Tod des Tieres führt. Nach Schweizer Gesetz muss das Tier zuerst mit einem Bolzenschuss oder ebenfalls mittels elektrischem Strom wahrnehmungs- und empfindungslos gemacht werden und wird unmittelbar danach entblutet. Muslime können somit in einem Schweizer Schlachthof rechtskonform mit dem schweizerischen Tierschutzgesetz schlachten. Bei der jüdischen Fleischgewinnungsart erfolgt das Töten der Tiere durch das Schächten. Das ist in der Schweiz verboten, weil man dabei das Tier ohne Betäubung ausbluten lässt. Koscheres Fleisch wird daher importiert. Wie Kantonstierarzt Grégoire Seitert auf Anfrage erklärte, ist die häufige Verwechslung der jüdischen und islamischen Schlachtmethoden darauf zurückzuführen, dass etwa in Deutschland oder Frankreich auch ohne Betäubung halal geschlachtet werden darf.rsa

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