Autor: fahrettin calislar
Gestern herrschte Hochbetrieb am fast 80 Jahre alten Sitz des Freiburger Stromversorgers Groupe E im Perolles-Quartier im Stadtzentrum. Rund 150 Mitarbeiter packten ihre Siebensachen und zogen ins neue Hauptgebäude an die Murtenstrasse nach Granges-Paccot. Etwa gleich viele weitere Angestellte aus anderen Standorten kamen hinzu. Total beschäftigt die Groupe E zurzeit an verschiedenen Orten über 800 Mitarbeiter.
Die Zügelübung geht heute und morgen weiter. Dann sollte eigentlich das Gröbste erledigt sein, schätzen die Verantwortlichen. Die Vorbereitungen dauerten schon über ein Jahr, wobei zuerst mit der aufwendigen Triage und Archivierung der zum Teil uralten Dokumente begonnen wurde. Die eigentliche Detailplanung begann vor rund drei Monaten, und vor etwa zwei Wochen wurde erstmals Material an den neuen Standort ausserhalb des Zentrums gebracht.
Viel Überzeugungsarbeit
«Die grösste Herausforderung war der Umgang mit den Befürchtungen der Angestellten im Zusammenhang mit den Veränderungen», erklärt Firmensprecher Christophe Kaempf auf Anfrage. Als Problem war im Vorfeld die Mobilität der Mitarbeiter erkannt worden. Die Zahl der Angestelltenparkplätze wurde auf Intervention des VCS massiv beschränkt. Mit verkauften Parkkarten will die Groupe E einen Mobilitätsplan finanzieren, welcher die Unterstützung der Anreise mit dem öffentlichen Verkehr zum Ziel hat. Auch die Neugestaltung der technischen Installationen gestaltete sich nicht einfach. Schliesslich wurden grosse Mengen an Dokumenten verfrachtet. Kaempf geht von insgesamt 3000 Kartons mit aktuellen Dossiers und rund 20000 archivierten Ordnern aus, die gezügelt wurden.
Nur der Laden bleibt
Die Möblierung ist neu, die alten Möbel haben die Verantwortlichen auf andere Standorte und die Tochterunternehmen der Groupe E verteilt. Im Altbau verbleibt der Laden für Elektrohaushaltsgeräte. In das neoklassizistische Gebäude aus dem Jahr 1933 sollen Teile der Kantonsverwaltung einziehen, insbesondere Mitarbeiter der Volkswirtschaftsdirektion. Die totalen Kosten für das neue Gebäude namens Plexus, das Land, Vorbereitung, Einrichtung und weitere Arbeiten wurden im Vorfeld auf rund 68 Millionen Franken geschätzt. Wie die Groupe E während ihrer Jahresbilanz-Medienkonferenz ausführte, sei nicht mit einer grossen Kostenüberschreitung zu rechnen. In Presseartikeln im Vorfeld waren massive Mehrkosten vermutet worden.
Letzte Woche wurde im Altbau noch inmitten von Zügelschachteln gearbeitet.Bild Aldo Ellena
Gestern legten die Angestellten der Groupe E im topmodernen Neubau los.Bild Corinne Aeberhard
«Die grösste Herausforderung war der Umgang mit den Befürchtungen der Angestellten im Zusammenhang mit den Veränderungen.»
Autor: Christophe Kaempf
Autor: Sprecher Groupe E