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Grossartige Botschaft in Kollegiumskirche

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Autor: Irmgard lehman

freiburg Ein warmer Sommerabend, froh gestimmte Gäste in sommerlichen Outfits: Am Donnerstagabend sind die Festivalbesucher in Scharen gekommen. Die 436 Plätze in der Kollegiumskirche sind bis auf den letzten Platz besetzt. Unter der Leitung des Freiburgers Laurent Gendre lösen das Ensemble Orlando, das Barockorchester La Cetra und vier Solisten wahre Begeisterungsstürme aus – ein nicht enden wollender Applaus. Zu Recht.

Aufgeführt haben sie zwei Werke von Jean Gilles, «Diligam te Domine» und das Requiem – ein Werk, das man kaum jemals gehört hat. Was eigentlich verwundert, zumal das Requiem eine aussergewöhnliche, strahlende, inspirierende Komposition ist, die reichlich wenig mit düsterer Beerdigungsmusik zu tun hat.

Geschichte rund ums Werk

Das Requiem ist eine musikalische Perle aus dem 17. Jahrhundert mit eigener Geschichte. Anscheinend haben Kinder von zwei Ratsmitgliedern aus Toulouse den Komponisten Gilles beauftragt, für ihre Väter das Requiem zu schreiben. Doch letztlich haben sie sich geweigert, das Werk bei der Beerdigung ihrer Väter spielen zu lassen. Die Tanzrhythmen könnten ein Grund gewesen sein. So wählt es der Komponist für seine eigene Beerdigung. Die Tragik: Jean Gilles ist 1705 kurz nach Beendigung des Werks im Alter von 36 Jahren gestorben.

Ein Fluidum erahnt

Unter der souveränen Leitung von Laurent Gendre finden sich am Donnerstagabend die vokalen und instrumentalen Kräfte zu einer hochkarätigen Interpretation zusammen. Gendre wählt flüssige Tempi, Akzentuierungen und Kontraste, die den vielschichten Charakter des Requiems auf wunderbare Weise zur Geltung bringen. Mit einer Dynamik, deren Fortepassagen mit Leichtigkeit und Klarheit bestechen. Während der Aufführung wird ein Fluidum erahnbar, eine Form von Spiritualität, die doch eher selten ist. Sowohl das hervorragende Barockorchester La Cetra wie auch Chor und Solisten lassen sich in ihrer Gesamtheit davon erfassen.

Ein Publikum horcht nach

Ein Agnus Dei wunderschön geführt im Chor, ein berückendes Offertoire von den vier Solisten reich eingefärbt: Die österreichische Sopranistin Miriam Feuersinger beeindruckt mit ihrer beseelten, wohldosierten Stimme, unterstützt vom Franzosen Vincent Lièvre-Picard mit ruhig geführtem, kultiviertem Kontratenor. Christian Immler, Professor hier in Freiburg, fasziniert mit einem reifen, ausdrucksstarken Charakterbass. Zur Homogenität des Solistenquartetts steuert aber auch der Walliser Valerio Contaldo mit seiner agilen und ausgewogenen Tenorstimme seinen Part bei.

Immer wieder löst die verklingende Musik grosse, berührende Stille aus. Teil dieses nachhorchenden Publikums zu sein – das ist es, was ein Konzert zum tiefen Erlebnis macht. Und darum dürfte eigentlich das Ensemble Orlando an künftigen Festivals Geistlicher Musik nimmer mehr fehlen.

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