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Grossartiges Karfreitagskonzert mit der Matthäuspassion von C.P.E. Bach

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Die Karfreitagskonzerte in der Kollegiumskirche gehören mittlerweile zum Jahresritual wie etwa die weihnachtliche Mitternachtsmesse in der Kathedrale. Wären sie nicht mehr, würde Wesentliches fehlen. Das hat die bis auf den letzten Platz besetzte Kirche am Karfreitag ein weiteres Mal gezeigt. Ostertage sind nun mal Klangtage: Die geistliche Musik, die Passionen, die in der Karwoche in unzähligen Kirchen ertönen, sind Ersatz geworden für das Karfreitagsritual früherer Zeiten.

Man staunt, wie die Menschen immer wieder mit grosser Anteilnahme und innerer Ergriffenheit der Leidensgeschichte Christi folgen. Vorab, wenn sie so wunderbar dargeboten wird, wie dies am Karfreitag der Fall war.

Publikum begeistert

Yves Corboz, Gründer und künstlerischer Leiter der «Konzerte der Karwoche», hatte für die 29. Ausgabe C. P. E. Bachs Matthäuspassion ausgewählt und damit die Zuhörenden zwei Stunden in den Bann gezogen. Das hervorragend disponierte Instrumentalensemble mit Chiara Banchini als Konzertmeisterin inspirierte ein engagiertes Vokalensemble.

 Der Chor (Profi- und Amateursänger) glänzte mit einer stimmlichen – allerdings vorab männlichen–Strahlkraft. Dabei wurde die Kontrastierung der chorischen Klangblöcke mit Soloeinsätzen durch eine unaufdringliche, dynamisch ausdifferenzierte Interpretation der Vokalsolisten besonders profiliert. So beeindruckte der Freiburger Tenor Jonathan Spicher in seiner Rolle als Evangelist nicht nur mit einer klaren Diktion, sondern auch mit beispielhafter Ausdrucksintensität. Aber auch der Bass Daniel Bacsinsky (Jesus), Raphaël Favre, Tenor, und Sebastian Leon, Bass, überzeugten mit einer ausgezeichneten Farbigkeit in Dynamik und Phrasierung. Profunde Sicherheit und Virtuosität erreichten im Verlaufe des Abends auch die Solistinnen Clémence Boullu, Vera Kalbergenova und Lidija Jovanovic.

In Freiburg war die Passion erstmals zu hören. Sie galt als verschollen und wurde erst 1999 in Kiew wieder aufgefunden. Das Werk ist die erste von 21 Passionen, die C. P. E. Bach geschrieben hat und insofern auch interessant, da es eine Vater-Sohn-Komposition ist. C. P. E. hat wesentliche Teile aus Vaters (J. S. Bach 1685-1750) Matthäuspassion übernommen. Des Sohnes Handschrift tragen die wunderschönen Arien, die schlichter gestaltet sind, als es in der Barockzeit üblich war. Von den vier Bach-Söhnen – der insgesamt 20 Kinder Bachs –, die Komponisten wurden, ist Carl Philipp Emanuel heute der bekannteste. Zu Lebzeiten war der ausgebildete Jurist und Cembalist am Hofe Friedrich des Grossen gar berühmter als sein Vater.

Dreissigste Ausgabe

Mit der Matthäuspassion hat Yves Corboz, Musiklehrer am Kollegium St. Michael, zweifelsohne seinen Ruf als musikalischer Gestalter der Karwoche gefestigt. Als künstlerischer Leiter hat er in den letzten 29 Jahren wirklich Grosses geleistet. Und die Ausgabe 2015 zeigt bereits Konturen. Mit der barocken Brocker Passion von G. Heinrich Stölzel soll die 30. Ausgabe gefeiert werden, wie Corboz nach dem Konzert anlässlich eines «verre d’amitié» in der Cafeteria des Kollegiums sagte. Ein Vorstand, präsidiert von Dominique Gachoud, Direktor der Groupe E, und ein Verein mit rund hundert Mitgliedern reichen Hand, damit die Tradition erhalten bleibt.

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