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Grosse Freiburger Stadthotels stehen vor einer ungewissen Zukunft

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Das NH Hotel ist schon länger geschlossen – und auch hier ist die Zukunft unklar.
Alain Wicht/a

Nach der faktischen Schliessung des NH Hotel steht in Freiburg die Zukunft eines weiteren Hotels zur Disposition. Das Au Parc soll verkauft werden. Es ist ungewiss, ob es danach als Hotel weiterbetrieben wird. 

Wer noch im Freiburger Stadthotel Au Parc übernachten möchte, sollte sich sputen. Die Nacht auf den 22. April 2022 ist vielleicht die letzte Gelegenheit dazu. Denn nur bis dann nimmt das klassische Seminarhotel unterhalb des Kantonsspitals Reservationen an. Es soll verkauft werden, bestätigt Pierre-Alain Morard, Direktor des freiburgischen Tourismusverbandes, doch die Verhandlungen liefen noch. Raymond Surchat, Direktor des Hotels und seit 2015 Präsident des Freiburger Hotelierverbandes, möchte sich noch nicht zur weiteren Zukunft des Hotels äussern. Es liege noch keine definitive Lösung vor, sagte er auf Anfrage nur. 

Klar ist laut Morard, dass das weitere Schicksal des Betriebs offen ist. Es sei ungewiss, ob allfällige neue Besitzer die Anlage weiterhin als Hotel führen wollen – «das ist eine Option, aber es gibt noch weitere». Es sei klar, dass es dann im Ermessen der neuen Eigentümer sei, was sie damit machen wollen. «Ich hoffe und glaube jedoch daran, dass es noch für eine Weile als Hotel betrieben werden kann.» 

NH Hotel seit Ende 2020 zu

Schon länger nicht mehr zur Verfügung steht das NH Hotel in der Freiburger Innenstadt. Nur drei Monate nach dem Ende des ersten Corona-Lockdowns schloss das Hotel im markanten Hochhaus Ende 2020 – vielleicht definitiv – die Türen. Die Betreibergesellschaft ging letzten Sommer in Konkurs. Seither steht es im Prinzip leer. Es laufen Verhandlungen zwischen der Stadt und den Eigentümern, weiss Morard, «diese ziehen sich aber in die Länge». Für die Tourismusförderung ist jedes geschlossene Hotel, insbesondere in der Innenstadt, ein Nachteil. Das NH und auch das Au Parc sind bekannt als Seminarhotels. Durch einen allfälligen Wegfall fehlen zentral gelegene Übernachtungsmöglichkeiten für Konferenzen und Grossanlässe. «Dann orientieren sich die Veranstalter natürlich anderweitig», so Morard.

Längere Vorgeschichte

Mit einer allfälligen Schliessung auch des Au Parc würden allein mit diesen beiden Hotels in Freiburg 350 Betten fehlen. Es gibt zwar noch andere Hotels im Innenstadtbereich, darunter drei Vier-Stern-Häuser, so Morard, «doch natürlich sind die einzelnen Fälle – namentlich die Schliessung des NH – beunruhigend.» Mit dem NH sei eines der grössten Hotels im Kanton zugegangen. Da fehlten nicht nur die Betten für Anlässe, sondern auch die Kurtaxen. 

Auch Volkswirtschafts- und Tourismusdirektor Olivier Curty zeigte sich über die Zukunft der grossen Stadthotels besorgt. «Das neue Tourismusgesetz wird es erlauben, neue Beherbergungsprojekte aktiver zu unterstützen», sagte Curty auf Anfrage. Aber das werde seine Zeit brauchen. 

Langsamer Strukturwandel 

Das Serbeln der grossen Häuser hat nicht erst gestern begonnen. Und es hat auch nicht nur mit Corona zu tun. Bereits im Herbst 2013 schloss das einzige Fünf-Sterne-Haus im Kanton, das Vieux Manoir in Merlach. Dieses habe eine Nische bedient, die Schliessung sei zwar schade gewesen für das Image des Tourismusstandorts Freiburg, habe jedoch keine weitreichenden Folgen gehabt, erinnert sich Morard. Vielmehr hätten sich die Gäste angepasst – mit der Konsequenz, dass die Übernachtungszahlen in anderen Hotels im Seebezirk daraufhin sprunghaft angestiegen sind. 

Insgesamt gute Aussichten

Insgesamt sei die Situation bei den Übernachtungen viel besser, als es auf den ersten Blick aussehe, betont Morard (siehe Kasten) weiter. Die Zahlen seien natürlich pandemiebedingt tiefer als vor Corona, aber 2021 zog man mit dem Rekordjahr 2019 gut mit. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Regionen gross. 

Aktuell liegen viele Hotelprojekte auf dem Tisch – allerdings kommen sie nur langsam voran. So ist ein grosses Hotel am Bahnhof Bulle im Bau und wird im August eröffnet, eines ist im Beaumont-Quartier in Freiburg geplant, ganz zu schweigen vom kürzlich angekündigten Seminarhotel im grossen Themenpark in Broc. In Pont-la-Ville im Greyerzbezirk soll ein Fünf-Sterne-Hotel entstehen. Es wäre das erste seit der Schliessung des Vieux Manoir.

Fünf Sterne de luxe

Unterschiede zwischen Regionen

Die Schwankungen als Folge der Covid-19-Pandemie waren im Kanton Freiburg stark. So zeigt die Erhebung des Bundesamts für Statistik, dass im Rekordjahr 2019 fast eine halbe Million Übernachtungen verzeichnet wurden – die Zahl im ersten Pandemiejahr 2020 aber auf etwas mehr als 300’000 fiel und sich 2021 wieder auf gegen 400’000 erhöhte. Dabei fällt auf, dass der Saanebezirk von 2019 bis 2021 fast 40 Prozent der Übernachtungen verlor – im ersten Jahr betrug der Rückgang sogar über 50 Prozent. Er stand zuvor etwa für 4 von 10 Logiernächten im Kanton. Zum Vergleich: Gesamtkantonal betrug die Abnahme von 2019 auf 2021 etwa einen Viertel. Doch auf der anderen Seite schossen die Logiernächte vor allem im See-, aber auch im Sensebezirk mit plus 29 respektive 23 Prozent im Vergleich zu vor Beginn der Epidemie durch die Decke. Im Kanton stehen übrigens rund 2000 Zimmer mit gegen 4000 Betten in der normalen Hotellerie zur Verfügung. fca

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