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Grosse Wasserfluten im Sensebezirk

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit Tagen ist der Pegelstand vieler Schweizer Gewässer bedenklich hoch. Nun sorgten die Unwetter und der lang anhaltende Regen auch im Kanton Freiburg für Schäden: Laut Kommandant Thomas Rudin musste die Feuerwehr Sense Süd am Montag 15 Mal intervenieren. Betroffen von der Überflutung von Kellern und Strassen waren bisher die Oberländer Gemeinden Oberschrot und Brünisried, weniger stark auch Alterswil und Heitenried.

Dütschbach übergelaufen

Die Überflutung hat Hugo Spicher, der in der Plötscha bei Oberschrot wohnt, überrascht: «Als ich von der Arbeit nach Hause kam, hatten sich schon riesige Flüsse gebildet, alles war überschwemmt.» Wegen sintflutartigen Regenfällen sei der Dütschbach übergelaufen und in die Quartierstrassen geflossen, wie die Kantonspolizei mitteilte. Hugo Spicher und seine Nachbarn handelten sofort: «Noch bevor die Feuerwehr da war, haben wir probiert, alle Keller leer zu räumen, um den Schaden möglichst gering zu halten», erzählte er gestern den FN. Auch Nicolas Bürgisser zeigte sich beeindruckt von der grossen Solidarität der Plötscha-Anwohner: «Es war schön zu sehen, wie sich die Nachbarn in dieser schwierigen Situation unterstützt haben.» Auch sei niemand in Panik geraten: «Sie haben sich ihrem Schicksal ergeben und sofort mit angepackt», so der Oberamtmann.

Wassermassen abpumpen

Hugo Spicher war so beschäftigt damit, zu helfen, dass er erst eine Stunde später bemerkte, dass sein eigener Keller auch überflutet war. Das Wasser sei nicht besonders hoch gestanden: «Vielleicht fünf Zentimeter», so Spicher, «aber auf die Fläche meines Kellers war dies trotzdem eine Unmenge Flüssigkeit, die man abpumpen musste.» Beschädigt sei vor allem seine Heizung; Nahrungsmittel habe er glücklicherweise keine in seinem Keller gelagert.

Situation ist entschärft

Sechs Stunden war die Feuerwehr Sense Süd am Montagabend unterwegs, 30 Leute haben an 15 Stellen interveniert. «Die Feuerwehrleute haben super gearbeitet, sagte Bürgisser gestern. Es sei wichtig für die Bevölkerung, zu wissen, dass man in der Notsituation auf die Feuerwehr zählen kann», so Bürgisser. Notsituationen aufgrund von Unwettern sind in den folgenden Tagen zwar eher unwahrscheinlich, zu sehr in Sicherheit wiegen dürfen sich die Oberländer Gemeinden aber dennoch nicht: «Da es in den letzten Stunden kaum mehr geregnet hat, hat sich die Situation entschärft und beruhigt», so der Oberamtmann. «Wenn es aber plötzlich wieder so stark regnet wie am Montag, bildet sich wieder Oberflächenwasser, und es könnte abermals Überschwemmungen geben.»

 Im Gegensatz zum Schiffenensee und der Saane kann bei der Sense kein Wasser abgelassen werden. Die nötigen Sicherheitsmassnahmen wurden aber getroffen: «Wir haben Sandsäcke positioniert und Absperrungen bereitgestellt», sagt Rudin, «nun müssen wir abwarten und hoffen, dass nicht ein weiteres Gewitter über uns hereinbricht.»

«Die Anwohner haben sich ihrem Schicksal ergeben und sofort mit angepackt.»

Nicolas Bürgisser,

Oberamtmann des Sensebezirks

Groupe E: Bis gestern Abend noch mit Reserven

Z wischen 50 und 80 Millimeter Regen innert 24 Stunden hatte Meteo Schweiz für das Einzugsgebiet der Saane vorausgesagt, 45 bis 60 Millimeter waren es bis gestern Mittag tatsächlich. «Die Vorhersage war ziemlich genau», so Jean-Marc Bourqui, Verantwortlicher der Leitstelle von Groupe E, gegenüber den FN. Das Energieunternehmen vermochte die erneut starken Niederschläge in der Nacht von Montag auf Dienstag gut zu bewältigen: Es konnte den Grossteil der Wassermenge für die Produktion nutzen. «Wir konnten uns rund drei Tage im Voraus vorbereiten», so Bourqui. Vorgängig hat Groupe E vor allem den Spiegel des Greyerzersees abgesenkt, den grössten Wasserspeicher entlang der Saane. Begonnen hatte Groupe E bereits am Wochenende, denn, so Bourqui: «Den Greyerzersee abzusenken, das geht nicht so schnell.»

Tatsächlich stieg der Greyerzersee während der Niederschläge schnell an: mit fünf Zentimetern pro Stunde um total einen Meter. Gegen acht Uhr gestern flossen rund 250 Kubikmeter pro Sekunde in den See; 75 Kubikmeter kann Groupe E beim Austritt aus dem See maximal turbinieren.

Gestern kurz nach Mittag lag der Pegel des Greyerzersees um 65 Zentimeter unter dem zulässigen Maximum, Tendenz sinkend. Bourqui wollte aber noch nicht völlige Entwarnung geben: Für gestern Abend waren erneut Niederschläge angesagt, und wenn diese erneut bis 20 Millimeter erreichen sollten, hätte es für den Greyerzersee nochmals kritisch werden können.

Der Verlauf der Saane stellt ein Kaskadensystem dar mit mehreren Speicherseen und Kraftwerken. Bei drei dieser Seen musste das Unternehmen Wasser ablassen, ohne es vollständig in Strom zu verwandeln: Rossinière, Lessoc und Perolles.

Kein Problem stellte für Groupe E bis gestern der Schiffenensee dar. Dieser war auf fast drei Meter unter den Maximalstand gesenkt worden und hatte gestern noch viel Reserve, so Bourqui.

Bei der Steuerung der Abflüsse stützt sich Groupe E gemäss Bourqui auf die Vorhersagen von Meteo Schweiz, aber es kann auch mit einem Computer-Modell die Abflüsse bis zu zehn Tage im Voraus simulieren. uh

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