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Grosser Informationsbedarf bei Flüchtlingen aus der Ukraine und in der Freiburger Bevölkerung

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Gesicherte Zahlen zu den Flüchtlingen aus der Ukraine gibt es keine, Fragen hat nicht nur die Freiburger Bevölkerung, sondern auch Gemeinden wollen Informationen, und die Antworten werden nach und nach kommen: So präsentiert sich derzeit die Lage im Kanton Freiburg.

Schweizweit wurden bis Montagvormittag 3843 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert, so die Angaben des Staatssekretariates für Migration. Weil sich die geflohenen Personen nicht umgehend bei den Behörden oder in den Asylzentren melden müssen, sind wahrscheinlich bereits mehr Menschen eingetroffen. Belastbare Zahlen gibt es nicht.

Das ist auch im Kanton Freiburg der Fall. Die Gesundheits- und Sozialdirektion, die zuständig ist für den Bereich Asylwesen, kann auf Anfrage keine Zahlen nennen zu ukrainischen Flüchtlingen auf dem Kantonsgebiet. «Die Personen melden sich nicht bei uns, ausser sie möchten in eine Gastfamilie», schreibt Generalsekretärin Claudia Lauper.

Runder Tisch mit Gemeinderat

Die Frage nach der Anzahl Flüchtlinge beschäftigt die Gemeinde Murten. Am Montagvormittag traf sich Gemeinderat Markus Ith (FDP)  zu einem Runden Tisch mit Vertretern des Vereins «Osons l’accueil – Wagen wir Gastfreundschaft», der Murtner Kirchen und weiteren Akteuren, die Flüchtlingen aus der Ukraine helfen. «Wir wollen eruieren, von wie vielen Personen wir im Raum Murten sprechen», sagte Markus Ith den FN im Anschluss an den Runden Tisch. «Wir wissen, dass sich Flüchtlinge auf dem Gemeindegebiet aufhalten, aber nicht wo sie untergebracht sind, zu wie vielen sie sind und wer die Gastfamilien sind.»

Die Gemeinde wolle besser abschätzen, wo und wie sie Hilfestellung geben kann, und sie könnte sich mit der Koordination von Hilfsangeboten auseinandersetzen, so Markus Ith. Aber dafür benötige sie mehr Informationen, «Wir nehmen das jetzt auf und besprechen dann im Gemeinderat, wo wir unterstützend wirken können.»

Auf ihrer Website bittet die Gemeinde, dass die Gastfamilien melden, wer bei ihnen untergebracht ist. Dies dürfe aber nicht mit einer Registrierung für den Schutzstatus S verwechselt werden, so der Gemeinderat. Diese Registrierung erfolge in den Bundesasylzentren. Ebenfalls auf der Website befinden sich Links zu den kantonalen Stellen und zu einer Übersicht über Hilfsangebote. «Der Informationsbedarf ist riesig. Wir haben bemerkt, dass die Bevölkerung den Anspruch hat, solche Informationen auch von ihrer Gemeinde zu erhalten», sagte Markus Ith.

Videokonferenz für Gastfamilien

Auf die vielen Fragen hat auch der Kanton reagiert. Auf seiner Website hat er auf Deutsch, Französisch und Ukrainisch Informationen für Flüchtlinge wie auch für die Freiburger Bevölkerung aufgeschaltet. Personen aus der Ukraine erfahren dort, wen sie für eine Unterkunft kontaktieren können, wie sie den Schutzstatus S erhalten, und was sie im Falle einer Krankheit tun können. Wer Flüchtlinge aus der Ukraine unterbringen möchte, findet auf der Kantonswebsite ein Anmeldeformular. Weiter gibt es Hinweise zu Freiwilligenaktionen, bei denen man mithelfen kann, und Materialspenden. Dolmetscher können sich via Formular melden und mit ihren Sprachkenntnissen helfen.

Für Gastfamilien wird die Direktion für Gesundheit und Soziales am Mittwochabend eine Videokonferenz veranstalten. In der Einladung, die den FN vorliegt, schreibt sie: «Viele Familien, die die Aufnahme von Personen in Erwägung ziehen oder bereits welche aufnehmen, haben konkrete Fragen zu diesem Schritt.» In der Videokonferenz sollen sie diese stellen können.

Wie viele Flüchtlinge in die Schweiz und nach Freiburg kommen werden, kann derzeit niemand abschätzen. Gesamtschweizerisch sei von 50’000 bis 250’000 Personen die Rede, so Claudia Lauper. Der Kanton Freiburg erhalte davon 3,8 Prozent zugeteilt. Das wären bis zu 9500 Menschen.

Übertragung

«Osons l’accueil» gibt die systematische Betreuung der Flüchtlinge ab

Fast 600 Plätze in Gastfamilien konnte der Verein «Osons l’accueil – Wagen wir Gastfreundschaft» bislang registrieren und mehr als 65 Menschen aus der Ukraine unterbringen. Laut Erwin Murer, verantwortlich für Deutschfreiburg, entfallen davon 120 Plätze in 40 Familien auf den deutschsprachigen Kantonsteil. Wegen der hohen Anzahl an Gastfamilien und der ansteigenden Zahl Flüchtlinge definiere «Wagen wir Gastfreundschaft» seine Mission neu, schrieben der Verein und die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) in zwei Communiqués.

«Wir haben bisher, begleitet von einem Sozialarbeiter der ORS Service AG, die Flüchtlinge persönlich zu den Gastfamilien gebracht», sagte Erwin Murer auf Anfrage. Anschliessend hätten die Vereinsmitglieder regelmässig telefoniert mit den Flüchtlingen und sie besucht. «Mit unseren Ressourcen können wir das jetzt nicht mehr leisten.» ORS Service AG werde die systematische Begleitung und Betreuung der Flüchtlinge und der Gastfamilien übernehmen. «Wir vom Verein werden aber auf Anfrage weiterhin beratend tätig sein.» ORS ist vom Kanton mit der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden beauftragt.

«Wagen wir Gastfreundschaft» werde den Gastfamilien bei Fragen im Bedarfsfall zur Verfügung stehen, ihnen zuhören und sie beraten, schreibt die GSD und dankt für «die ausgezeichnete Zusammenarbeit sowie die riesige Arbeit und das grosse Engagement». jmw

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