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Grosser Rat will bessere Chancen für französischsprachige Anwärter des Medizinstudiums

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Die Erfolgschancen von Französischsprachigen für den Zulassungstest zum Medizinstudium sollen verbessert werden. Der Grosse Rat hat am Freitag ein entsprechendes Postulat gutgeheissen.

«Ich hatte das Glück, dass ich diesen Test seinerzeit nicht machen musste», sagte Jean-Daniel Schumacher (FDP, Bourguillon) an der gestrigen Session des Grossen Rats. Der 66-jährige Grossrat und Arzt spielte auf den Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) an. Nur wer diesen besteht, darf an der Universität Freiburg sein Medizinstudium beginnen.

Nötig ist dieses Auswahlverfahren, weil die Universität Freiburg nicht über eine unbegrenzte Anzahl an Studienplätzen in Medizin verfügt. Die 120 verfügbaren Plätzen im ersten Jahr des Bachelors in Medizin werden zu 80 Prozent von Studierenden aus deutschsprachigen Kantonen belegt. Hier setzte die Kritik von Schumacher ein, die er in einem Postulat formulierte.

Die französischsprachigen Studierenden würden sich nicht angemessen auf den EMS vorbereiten können und werden damit benachteiligt: «Die Übersetzungen des Eignungstests ins Französische sind schlecht gemacht.» Schumacher stellte sich auch die Frage, ob der EMS in seiner heutigen Form überhaupt noch sinnvoll sei.

Schlecht ins Französische übersetzt 

Die Vorbereitungsmaterialien für den EMS werden in Deutschland hergestellt und sind anscheinend nicht gut ins Französische übersetzt. Achim Schneuwly (SVP, Oberschrot) zeigte deshalb Verständnis dafür, dass die Postulanten Chancengleichheit für die französischsprachigen Studenten verlangten.

Grossrat Achim Schneuwly betonte:

In unserem Kanton sollen alle Freiburger, egal welche Sprache sie sprechen, gleich behandelt werden.

Die 36-jährige Grossrätin und Ärztin Chantal Müller (SP, Sugiez) erinnerte sich, dass sie den Zulassungstest zweimal ablegen musste. Und sie wies darauf hin, dass es auf Französisch nur drei Bücher gebe, um sich auf den EMS vorzubereiten: «Es ist nicht lustig, sich da durchzuwursteln.» Die Deutschsprachigen dagegen könnten sogar für viel Geld spezielle Vorbereitungskurse belegen. «Ich finde es aber unfair, dass man die Erfolgschancen durch Geld beeinflussen kann.» Zustimmung erhielt Müller von Tina Raetzo (Die Grüne, Rueyres-les-Prés), die unterstrich, dass nicht alle Kandidierenden die Mittel hätten, kostenpflichtige Vorbereitungskurse zu besuchen.

Christian Clément (Die Mitte, Arconciel) wies darauf hin, dass 56 Prozent der Hausärzte im Kanton bald pensioniert werden. Viele deutschsprachige Medizinstudenten in Freiburg würden nach Abschluss ihres Studiums in ihre Heimatkantone zurückkehren. «Wir müssen uns fragen, wie wir es schaffen, damit es in Zukunft wieder mehr Ärzte geben wird in Freiburg», so Clément.

In der anschliessenden Abstimmung sprach sich eine überwältigende Mehrheit von 92 Abgeordneten für das Postulat aus; bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. 

Der Staatsrat wird nun einen Bericht ausarbeiten lassen. Diese systematische Datenerhebung und Analyse der Erfolgskriterien soll helfen, dass in Zukunft die Erfolgschancen aller Freiburgerinnen und Freiburger beim EMS verbessert werden.

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