«Dies ist ein sehr wichtiges Projekt für uns, das dem Standort Grangeneuve eine ganz neue Dynamik verleiht und einen grossen Schritt in die Zukunft bedeutet», sagt Staatsrat Didier Castella (FDP) auf Anfrage. Die Rede ist vom neuen Schulbauernhof für das dortige Landwirtschaftliche Institut. Er soll dieses «in seiner Vorbildfunktion stärken», wie es in einem gemeinsamen Communiqué der Baudirektion (RUBD) sowie der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) heisst. Das neue Gebäude dürfte nicht nur den dortigen Schülerinnen und Schülern, sondern auch den Bauern und weiteren Akteuren des Milchsektors zugutekommen – und somit «einem Sektor, der zu den Pfeilern der Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung im Kanton gehört», wie es heisst. Das Projekt ist laut Castella Ausdruck des Willens des Staatsrats, den Kanton Freiburg als Leader in diesem Bereich zu etablieren.
Der neue Schulbauernhof wird es ermöglichen, die theoretischen Kompetenzen der Auszubildenden durch praktische Übungen zu verbessern und dafür zu sorgen, dass dieses Wissen für die verschiedenen Berufe in diesem Bereich stets relevant ist. Das Bauprojekt, das in den Bereichen Tierwohl und Umweltschutz vorbildlich sei, wurde gestern öffentlich aufgelegt. Das Projekt soll den «Campus Grangeneuve als Referenzinstitution in der Schweiz stärken und zu einem Kompetenzzentrum machen, das weit über die Kantonsgrenzen hinaus anerkannt ist», heisst es weiter. Das Vorhaben sieht auch die Erweiterung der Lebensmitteltechnologiehalle und den Umbau des bestehenden Ökonomiegebäudes in eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle vor, für die der Grosse Rat einen Rahmenkredit von insgesamt zwölf Millionen Franken verabschiedet hat. Für den Schulbauernhof sind in diesem Zusammenhang 6,6 Millionen Franken veranschlagt. Sofern keine Einsprache eingelegt wird – wofür gemäss Didier Castella bislang keinerlei Anzeichen spürbar seien –, könnten die Arbeiten, die rund 22 Monate dauern werden, im Juni dieses Jahres beginnen. Die Einweihung ist laut Castella im Sommer 2021 möglich.
2900 Quadratmeter
Der für das Projekt vorgesehene Standort zwischen dem aktuellen Hof und einem Gebäude des Bildungszentrums für Hauswirtschaft, Milch- und Lebensmitteltechnologie hat zahlreiche Vorteile, heisst es weiter. So biete er mehr Umschwung für die Zugänge rund um das Gebäude und mehr Freiheiten bei der Benützung für Aktivitäten und Veranstaltungen. Die Grundfläche des geplanten Baus beträgt 2900 Quadratmeter. Damit wird der Schulbauernhof eine geräumige und hochwertige Infrastruktur für die Schülerinnen und Schüler sowie für die weiteren Akteure des Agrar- und Lebensmittelsektors bieten. Zudem messe das Projekt dem Umweltschutz und der Energieautonomie grosses Gewicht bei. Die Tragkonstruktion des Gebäudes wird aus Schweizer Holz bestehen, und auf dem Dach sollen knapp 3000 Quadratmeter Fotovoltaik-Module in Zusammenarbeit mit einem regionalen Unternehmen installiert werden. Wie die anderen Gebäude von Grangeneuve wird auch der Schulbauernhof an das Fernwärmenetz der Kehrichtverbrennungsanlage Saidef in Posieux angeschlossen werden. Dieser Umbau und die Erweiterung der Lebensmitteltechnologiehalle würden darüber hinaus auch den weiteren neuen Projekten in der Studienphase Rechnung tragen: der Umnutzung der Grange Neuve und des Käsereigebäudes. Das Dekret für diese neue Etappe wird dem Grossen Rat zu gegebener Zeit unterbreitet werden.
«Dies ist ein sehr wichtiges Projekt für uns, das dem Standort Grangeneuve eine ganz neue Dynamik verleiht.»
Didier Castella
Staatsrat (FDP)
Chronologie
Der Baubeginn verzögert sich
Im März 2016 hat der Grosse Rat einstimmig einen Kredit von zwölf Millionen Franken für die Erweiterung des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve gesprochen (die FN berichteten). Damals hiess es, dass der neue Schulbauernhof für etwa 50 Milchkühe bis 2018 gebaut werden soll; dies hat sich nun etwas verzögert. «Wir hatten im Bereich der technischen Installationen des Gebäudes Diskussionen, die sich über eine gewisse Zeit hinzogen, was zu dieser Verzögerung geführt hat», erklärt ILFD-Generalsekretär Peter Mäder auf Anfrage.
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