«Es ist schon erstaunlich, dass ein Anlass, der so klein begonnen hatte, so lange Bestand hat», sagt Etienne Raemy, Präsident des Organisationskomitees des Openair-Kinos Plaffeien. An die erste Ausgabe des Freiluftkinos im Jahr 1998 kann sich der Oberschroter nur spärlich erinnern. «Ich war gerade mal acht Jahre alt», sagt er lachend. Raemy weiss aber, dass sich damals alles noch im kleineren Rahmen abgespielt hat. «Zu Beginn wurden nur drei Filme gezeigt, es hatte weniger Besucher, das Budget war kleiner.» Zudem habe sich in all den Jahren vor allem auch die Filmtechnik geändert. «Bis 2012 projizierten wir die Filme noch mit den alten 35-Millimeter-Filmrollen. Durch die Digitalisierung hat sich die Qualität der Filme verbessert.»
Von Freiwilligen organisiert
Das Organisationskomitee des Openair-Kinos Plaffeien ist besonders stolz, dass es komplett von Freiwilligen organisiert wird. Ungefähr zwanzig Leute sind jeden Abend im Einsatz: an der Kasse, der Bar, bei der Infrastruktur und auch beim OK. So ist auch der 26-jährige OK-Präsident seit bereits neun Jahren bei der Organisation zuvorderst mit dabei. «Zuerst kommt man als Besucher ins Freiluftkino, dann wird man als Helfer angefragt. Ich glaube, die meisten von uns sind da einfach so reingerutscht», so Raemy. Der Einsatz lohne sich aber, denn die Stimmung am Kinospektakel sei jedes Jahr wieder ein spezielles Erlebnis. «Und schliesslich haben wir meistens auch Zeit, den Grossteil der Filme mit anzuschauen.»
Publikumsliebling am Sonntag
Zum 20-jährigen Bestehen des Openair-Kinos hat sich das Organisationsteam etwas Besonderes ausgedacht. Durch eine Onlineabstimmung konnte das Publikum entscheiden, welcher Film am kommenden Sonntag gezeigt wird. Zur Auswahl standen drei Klassiker: «Pulp Fiction», «E.T. – Der Ausserirdische» und «Forrest Gump». Die Kinoliebhaber haben sich für Letzteren entschieden. Eine Wahl, die Raemy nachvollziehen kann: «‹Forrest Gump› ist ein super Film: toller Schauspieler, tolle Geschichte.» Am Sonntag warte dann auch sonst noch eine kleine Überraschung auf die Kinobesucher.
Abgesehen von diesem speziellen Sonntag wählt das Organisationskomitee die Filme selber aus. Dabei sind den Veranstaltern zwei Dinge besonders wichtig: Die Filme sollen aktuell sein, und es soll für jeden Geschmack etwas dabeihaben. Konkret bestimmt das OK für jeden Abend eine Kategorie, beispielsweise Familienfilm, Blockbuster, Komödie oder Drama. Jedes OK-Mitglied könne dann Filme vorschlagen, die gemeinsam diskutiert werden. «Der Entscheid fällt uns nicht immer einfach», so Raemy, «besonders, wenn es zwei oder gar drei tolle Filme für eine Kategorie gibt.» So kommt es manchmal vor, dass sich das OK uneins ist. «Im Notfall entscheiden wir demokratisch», sagt Raemy.
Platz für 500 bis 600 Personen
Dieses Jahr findet das Openair-Kino wieder auf dem Platz der Orientierungsschule Plaffeien statt. Während den acht Tagen Freilufterlebnis leiht das Komitee die Filme bei einem Filmvermietunternehmen aus. «Wir bezahlen eine Grundgebühr pro Film», so Raemy. «Nach den Vorstellungen geben wir dem Verleiher bekannt, wie viele Leute das Kinoereignis besucht haben. Ein Anteil der Einnahmen muss dann zusätzlich abgegeben werden.»
Am meisten Andrang erwarten die Organisatoren beim Kinderfilm «Ich – einfach unverbesserlich» am Mittwoch und beim Liebesfilm «Du neben mir» am Freitag. 500 Stühle stehen bereit, im Notfall könne das Kino auf 600 aufgestockt werden. 200 der Plätze sind überdacht, so dass die Filme auch bei Schlechtwetter genossen werden können. Der Präsident des Organisationskomitees selber freut sich besonders auf den Dienstagfilm «Abgang mit Stil»: «Das könnte ein sehr lustiger Film werden», so Raemy.
Zum Kinoprogramm: http://www.openairkino-plaffeien.ch/
