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Grosses Konzept für die Sense von morgen

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Wie soll die Sense Mitte des 21. Jahrhunderts aussehen? Diese Frage steht im Zentrum des Gewässerentwicklungskonzepts Sense 21. «Wir haben uns gefragt, in welchem Zustand wir die Sense unseren Kindern und Grosskindern hinterlassen wollen», sagt Projektleiter Lukas Hunzinger vom Ingenieurbüro Flussbau AG in Bern. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Kantone Freiburg und Bern, die mit dem Pilotprojekt eine bislang einzigartige Kooperation wagen. Das Konzept bezieht sich auf den Abschnitt der Sense zwischen der Einmündung des Schwarzwassers und der Saane-Mündung. Die Uferschutzbauten auf diesem Abschnitt sind in die Jahre gekommen. Auch hatte der WWF dort in einer Studie von 2011 ein grosses Potenzial für Renaturierung identifiziert (siehe Text unten). Die beteiligten Gemeinden sind Bösingen, Wünnewil-Flamatt, Ueberstorf, Köniz, Neuenegg und Laupen. Das Konzept ist seit letztem Jahr fertig, nun können die Gemeinden konkrete Projekte aufgleisen (siehe Kasten unten).

Bevölkerung konnte mitreden

«Wir haben versucht, für das Konzept verschiedenste Interessen im Zusammenhang mit der Sense unter einen Hut zu bringen», sagt Hunzinger. Dabei durften neben den betroffenen Gemeinden von Beginn weg auch verschiedene kantonale Ämter und Fachstellen des Bundes mitreden. Parallel dazu konnte sich auch die Bevölkerung zur künftigen Gestaltung der Sense äussern und in Bürgerforen ihre eigenen Visionen für die Zukunft des Flusses entwickeln. «Am Ende wurde klar, dass die Vorstellungen der Behörden und Fachstellen weitgehend mit denen der Bevölkerung übereinstimmen», so Hunzinger.

Für die Umsetzung der gesammelten Ideen haben Hunzinger und sein Team schliesslich fünf Themenschwerpunkte gesetzt und 47 konkrete Massnahmen für die betroffenen Gemeinden ausgearbeitet. So stehen neben der Renaturierung und dem Hochwasserschutz unter anderem auch die Naherholung und die Landwirtschaft im Fokus. Ganz so einfach sei es aber nicht gewesen, die verschiedenen Ansprüche zu vereinen. «Wir mussten Kompromisse eingehen. Schliesslich haben wir den Flusslauf in verschiedene Zonen unterteilt, in denen jeweils eines der Themen im Mittelpunkt steht», so Hunzinger.

Auch die Koordination der Kantone Freiburg und Bern ist bei der Planung und Ausführung des Projekts nicht ganz einfach. «Die beiden Kantone haben andere Kulturen im Umgang mit dem Wasser», sagt Hunzinger. Denn während auf der Berner Seite der Kanton über einen für die Gemeinden bindenden Gewässerrichtplan verfügt, gibt es auf Freiburger Seite wenig Möglichkeiten für den Kanton, die Gemeinden zu den vorgesehenen Massnahmen zu verpflichten.

Einen Papiertiger verhindern

Damit das Projekt Sense 21 auch auf Freiburger Seite kein Papiertiger wird, braucht es laut Hunzinger einen zusätzlichen Anstoss. «Am besten wäre es, wenn die betroffenen Gemeinden die Leitung des Projekts gleich ganz dem Kanton überlassen würden», sagt er. «Dann könnten die beiden Kantone effizient zusammenarbeiten». Da dies aber im Gewässergesetz anders vorgesehen ist, rät er den Freiburger Gemeinden, einen gemeinsamen interkommunalen Teilrichtplan für das Projekt auszuarbeiten. «Der Teilrichtplan wäre der nächste logische Schritt hin zur Umsetzung des Konzepts», sagt Hunzinger.

Chronologie

Seit nunmehr sechs Jahren in Planung

Das Konzept Sense 21 umfasst den rund 13 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen der Schwarzwasser-Einmündung und der Einmündung in die Saane. Die Idee zum Konzept kam im Jahr 2011 auf. Damals erarbeitete der WWF eine Studie, die im unteren Abschnitt der Sense ein grosses Renaturierungspotenzial aufzeigte. Gleichzeitig drängte sich eine Neukonzeption des Hochwasserschutzes auf. Die Planung des Konzepts verlief in drei Schritten: Zuerst analysierten Experten den aktuellen Zustand der Sense. Anschliessend erarbeiteten Bürger und Fachleute jeweils ein Leitbild. Aus der Synthese der beiden Leitbilder wurden 47 konkrete Massnahmen für die betroffenen Gemeinden Bösingen, Wünnewil-Flamatt, Ueberstorf, Köniz, Neuenegg und Laupen definiert. Die Massnahmen folgen fünf Schwerpunktthemen (siehe Kasten) und wurden Anfang 2016 veröffentlicht. Nun gilt es für die Gemeinden, diese Massnahmen mit konkreten Projekten umzusetzen.

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Massnahmen

Der Ball liegt nun bei den Gemeinden

Das Konzept Sense 21 soll verschiedene Ansprüche an die Sense unter einen Hut bringen (siehe Haupttext). Um die verschiedenen Anforderungen zu erfüllen, wurden 47 konkrete Massnahmen zu fünf Schwerpunktthemen definiert: Hochwasserschutz und Unterhalt, Gewässerraum, Gewässerschutz und Ökologie, Morphologie und Aufweitung und Naherholung. Einige Massnahmen richten sich an alle Gemeinden, andere sind speziell auf eine Gemeinde ausgerichtet. Zu den wichtigsten Massnahmen auf Sensler Seite gehören zum Beispiel Massnahmen zum Schutz vor Hochwasser in Flamatt und Bösingen, ein Fahrverbot bei den Waldwegen im Bereich Büffel-Sensematt und die Aufweitung der Sense in Oberflamatt, die zur Revitalisierung des Flusses beitragen soll. Dieses Projekt haben die Gemeinden Wünnewil-Flamatt und Neuenegg bereits parallel zur Planung des Konzepts in Angriff genommen (die FN berichteten). Weitere Projekte wollen die Gemeinden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nach und nach aufgleisen und umsetzen.

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