Am Mittwoch, 2. Mai, um 9 Uhr beginnt am Bezirksgericht Saane der Prozess um den 51-jährigen russischen Ölmilliardär Roman Abramowitsch – einer der reichsten Männer der Welt. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung fordert von Abramowitsch, seinem früheren Geschäftspartner und dem russischen Ölunternehmen Gazprom Neft die Rückzahlung von 46 Millionen Franken plus Zinsen (die FN berichteten).
«Diskutieren keine Reisepläne»
Versucht man indes, im Vorfeld dieses aussergewöhnlichen Prozesses, in den 17 Anwälte involviert sind, weitere Details herauszufinden, so beisst man allenthalben auf Granit. Schriftliche Unterlagen zuhanden der Presse gibt es laut dem Gerichtspräsidenten Stéphane Raemy nicht, da es sich um einen Zivilprozess handelt.
Offen bleibt auch die Frage, ob Abramowitsch die Saanestadt persönlich besucht. «Wir diskutieren Abramowitschs Reisepläne nicht mit der Presse», heisst es seitens Abramowitschs Sprecher John Mann auf Anfrage.
«Bis dato keine Informationen»
Luke H. Gillon, einer der involvierten Anwälte, liess verlauten, dass er aufgrund des Berufsgeheimnisses ebenfalls keine Auskünfte geben könne. Und auch die Kantonspolizei hat laut ihrem Sprecher Bernard Vonlanthen «bis dato keine Informationen» darüber, ob spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden sind.
Seit 13 Jahren hängig
Bekannt ist Folgendes: Grund für den Prozess ist die konkursite Firma Runicom, die in Freiburg domiziliert war und deren Moskauer Büro Abramowitsch von 1993 bis 1996 leitete. Der Fall ist seit 13 Jahren in der Schweiz hängig. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung macht die Beklagten für den Konkurs von Runicom verantwortlich und reichte 2005 eine Klage beim Bezirksgericht Saane ein. Eine Beschwerde von Gazprom gelangte daraufhin bis vor Bundesgericht. Dieses bestätigte aber im November 2014, dass Freiburg und nicht Moskau der Gerichtsstand sei.