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Das Aigle Noir auf neuer Flughöhe

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«Die Menschen sollen sich hier wie zu Hause fühlen und immer wieder zurückkommen wollen.» Patrick ­Hauser stimmt bereits seit Tagen das Personal auf das neue Abenteuer der Stiftung ­St-Louis ein. Nach der Crêperie Sucrésalé, der Übernahme der Gesamtleitung von Le Port und der Eröffnung des Kurzwarengeschäfts La Filature in der Stadt Freiburg wagt sich die Stiftung zur Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen und sozialen Problemen an ein weiteres Projekt. Am kommenden Dienstag, um 7 Uhr, eröffnet sie das Restaurant Aigle Noir an der Alpengasse. Gestern fand die offizielle Einweihungsfeier statt.

Sozial und selbsttragend

Die Vorfreude ist bei allen spürbar: bei Co-Geschäftsführer Hauser, bei Chefkoch Jean-Marc Rohrbach, beim Direktor der Stiftung St-Louis, Thierry Bourquenoud, und natürlich bei allen Angestellten. Von den 15 bis 20 Personen, die in der Küche und im Service tätig sein werden, sind die Hälfte Menschen mit psychischen oder sozialen Problemen. Sie erhalten mit dem Aigle Noir einen neuen Ort, wo sie sich auf den Wiedereinstieg in den normalen Arbeitsmarkt vorbereiten können. Das Projekt richtet sich nach den Prinzipien der solidarischen Wirtschaft, wie Thierry Bourquenoud erklärt. «Es ist das Wirtschaften von morgen, das wir hier vorleben.» Das Bistro, das keine öffentlichen Subventionen erhält, soll selbsttragend sein, und Gewinne sollen in das Unternehmen investiert werden.

Für ein gemischtes Publikum

«Uns geht es auch darum, diesen symbolträchtigen Ort neu zu beleben», sagt Bourquenoud und blickt aus den grossen Fenstern des Wintergartens. «Schauen Sie sich bloss das Panorama an.»

Das Interieur des Aigle Noir wurde in mehrmonatiger Arbeit seiner neuen Bestimmung zugeführt. Die Möbel im Stil des Shabby Chic sorgen zugleich für ein Wohnzimmer-, Bar- und Bistrogefühl. Das mit dem Wohlfühlen dürfte kein Pro­blem werden. Konzerte, Ausstellungen, Konferenzen, Degustationen sollen das Ihrige beitragen. Dies, obwohl der Bruch von einem teuren Nobelrestaurant zu einem geselligen, für ein breites Publikum erschwinglichen Lokal nicht grösser sein könnte. Doch genau diese Neuausrichtung motiviert Patrick Hauser, der bis vor kurzem die Brasserie Beausite im Beauregard geführt hat. «Der soziale Aspekt verändert die Arbeit. Man muss den Stress rausnehmen, wenn man mit psychisch und sozial angeschlagene Menschen zusammenarbeitet. Das führt dazu, dass ich ganz anders mit dem Personal rede. Meine Arbeit bekommt einen völlig neuen Sinn.»

Lokale Produkte

Auf der Speisekarte von Jean-Marc Rohrbach stehen ein Frühstück für neun Franken, zwei Mittagmenus – ein vegetarisches und eines mit Fleisch – für 20 Franken, Tapas für zwischendurch und eine Karte mit verschiedenen Speisen zwischen neun und 40 Franken. Die Karte soll jeden Monat wechseln.

Gekocht wird mit lokalen Produkten und viel Gemüse. «Die Idee ist, dass man fast täglich von 7 bis 23.30 Uhr essen kann.» Die Arbeit mit Menschen, die eine besondere Unterstützung brauchen, sei spannend, sagt Rohrbach, der vorher unter Ex-Aigle-Noir-Spitzenkoch Roland Blanc gekocht hat. «Aber klar, die ­langen Arbeitszeiten bereiten den Mitarbeitenden teilweise Mühe.» Rohrbach weiss, wovon er spricht.

Ergänzung zum Le Port

«Mein Team arbeitete schon im Le Port zusammen.» Mit dem Aigle Noir kann die Stiftung St-Louis den Mitarbeitenden nun auch ausserhalb der Sommersaison eine Arbeit anbieten. Zumal die Gastronomie für die Wiedereingliederung sehr geeignet sei, wie Bourquenoud sagt. «Es gibt viele kleine Arbeiten, die erledigt werden müssen. So findet sich für alle Fähigkeiten etwas, ohne dass eine Ausbildung nötig ist.»

Die 54-jährige Anne Felix schaut vorsichtig freudig ihrer neuen Arbeit entgegen. Sie wohnte dreieinhalb Jahre im Haus der Stiftung St-Louis und half dort in der Küche. Früher kämpfte sie mit einem Alkoholproblem, heute hat sie es überwunden. Den freien Arbeitsmarkt traut sich die gelernte Hotelfachassistentin aber nicht zu. An Ehrgeiz fehlt es ihr nicht. «Ich mag es, wenn es zackzack geht», sagt sie. Es sei allerdings auch sehr lange her, dass sie im Service gearbeitet habe. Darum ist sie froh, im Aigle Noir geschützt, aber unter realen Bedingungen – im Betrieb arbeiten keine Sozialarbeiter – arbeiten zu können. «Hier kann ich sagen, wenn ich mich überfordert fühle.»

Zahlen und Fakten

Burgergemeinde finanzierte Umbau

Die Liegenschaft an der Alpengasse 10 mit dem Restaurant Aigle Noir gehört der Burgergemeinde der Stadt Freiburg. Sie verpachtet das Lokal mit mehreren Sälen an die Stiftung St-Louis. Nachdem der ehemalige Pächter, Roland Blanc, Ende März das Restaurant aufgegeben hatte, liess die Burgergemeinde die Räumlichkeiten für gut 740 000 Franken sanieren. Die Kosten für das Mobiliar und die neue Küche übernahm die Stiftung St-Louis. Sie betrugen 380 000 Franken.

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«Uns geht es auch darum, diesen symbolträchtigen Ort neu zu beleben.»

Thierry Bourquenoud

Direktor Stiftung St-Louis

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