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Der Deal des heiligen Theodul mit dem Teufel

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Als Walliser erzählt Stephan Gasser, Konservator am Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, eine Geschichte besonders gern: die des heiligen Theodul, der in der Dauerausstellung des Museums auf einem Gemälde von Hans Boden aus dem Jahr 1522 verewigt ist. Bei dem Bild handelt es sich um einen Altarflügel aus der Pfarrkirche von Greyerz. Es zeigt den Heiligen des 4. Jahrhunderts, auch bekannt als Theodor von Sitten, mit seinen typischen Attributen: Weinfässer auf der einen Seite, einen Teufel mit einer Glocke auf der anderen.

Das Weinwunder

Die Weinfässer verweisen auf ein Weinwunder, das Theodul als erster Bischof des Wallis gewirkt haben soll und das als «Legende der Jodernkufe» bekannt ist: In einem Jahr mit starkem Frost erfroren demnach alle Reben, und den Wallisern mangelte es an Wein. «Sie litten grosse Not», so steht es laut Stephan Gasser selbst in Walliser Schulbüchern. Die dürstenden Menschen wandten sich an ihren Bischof, und der half grosszügig aus – dank einem Weinfass in seinem Keller, das sich niemals leerte. Einzige Bedingung war, dass niemand einen Blick in das Fass werfen durfte. Eines Tages aber wurde die Versuchung zu gross, und ein Neugieriger schaute in das Fass, das sogleich zerbrach.

Der Teufel und die Glocke

Bekannter noch als die Legende um das Weinwunder ist jene um den Teufel, der auf dem Gemälde ebenfalls zu sehen ist. Nach dieser Legende erfuhr Theodul im Traum, dass der Papst in Rom Hilfe brauche. Um möglichst rasch nach Rom zu gelangen, fragte er drei Teufel, welcher von ihnen der schnellste sei. Stephan Gasser erzählt genüsslich, so wie er es einst von seinem Grossvater gehört habe: «Der erste Teufel sagte, er sei so schnell wie der Wind. Der zweite sagte, er sei so schnell wie der Blitz. Der dritte aber sagte, er sei so schnell wie ein Weibergedanke. Auf diesen dritten fiel Theoduls Wahl.» Der Deal: Würde bei der Rückkehr aus Rom ein weisser Hahn zuerst krähen, wären die beiden quitt. Wäre es aber ein schwarzer Hahn, erhielte der Teufel Theoduls Seele. Der Teufel brachte Theodul also nach Rom, dort half dieser dem Papst und bekam zum Dank eine grosse Glocke. Der Teufel musste da­raufhin den Bischof mitsamt der schweren Glocke zurück nach Sitten bringen. Dort krähte, wie hätte es anders sein können, der weisse Hahn, und der Teufel schmetterte die Glocke aus Wut zu Boden. «Theodul aber bekreuzigte die Glocke, diese erhob sich vom Boden und schwebte hinein in die Kathedrale», so beendet Stephan Gasser die Geschichte.

In der Zeit, in der die Museen wegen des Coronavirus geschlossen sind, bringen die FN in einer losen Serie Objekte aus Freiburger Museen zu den Leserinnen und Lesern nach Hause.

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