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«Der Tanz ist eine universelle Sprache»

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Zierlich und zart wirkt die Frau, die da in ihrem neuen Tanzstudio an der Giessereistrasse in Freiburg steht, sie spricht ruhig und wohlüberlegt, doch in ihren grossen, braunen Augen lodern Leidenschaft, Energie und die pure Freude an dem, was sie macht: Nicole Morel ist Tänzerin und Choreografin, und sie wollte nie etwas anderes sein. «Das ist ganz natürlich passiert», sagt die 33-Jährige, die mit sieben Jahren ihre ersten Ballettstunden am Konservatorium Freiburg hatte. «Anfangs machte ich auch noch Eiskunstlauf und Musik», erzählt sie, «aber damit habe ich aufgehört, weil ich nur noch tanzen wollte.»

Ballettschule und Fernmatura

Ein Wendepunkt kam nach der obligatorischen Schulzeit: «Anstatt mit meinen Klassenkameraden ans Gymnasium zu gehen, entschied ich mich für eine Fernmatura und bereitete mich gleichzeitig auf den Prix de Lausanne vor», so Nicole Morel. In Lausanne traf sie auf John Neumeier, Gründer und Direktor der Ballettschule Hamburg. Dieser ermutigte sie, sich an seiner Schule zu bewerben, sie ging zum Vor­tanzen – und wurde angenommen. «Die Schule bietet eine solide klassische Ausbildung, setzt aber auch auf zeitgenössischen Tanz und auf Kreativität», sagt sie. «Das hat mich angesprochen.»

So ging die Stadtfreiburgerin mit sechzehn Jahren nach Hamburg, absolvierte dort die zweijährige Ausbildung, neun Stunden am Tag an sechs Tagen in der Woche, und arbeitete daneben an ihrer Fernmatura. «Es brauchte viel Disziplin», sagt sie, «aber wenn man etwas mit Leidenschaft macht, fühlt sich eine Anstrengung nicht wie eine Anstrengung an.» Nach dem Abschluss in Hamburg erhielt Nicole Morel ihren ersten Profivertrag, an der Compañia Nacional de Danza  2 in Madrid. Dort blieb sie ein Jahr und traf dann eine Entscheidung, die sie heute als Risiko bezeichnet: Sie kam zurück nach Freiburg, um die Matura abzuschliessen – zu einem Zeitpunkt, als ihre Profikarriere gerade erst begonnen hatte. «Meine Eltern freuten sich darüber», sagt Morel und lacht. Immer wieder betont sie, wie sehr ihre Eltern sie unterstützt und ermutigt hätten, egal, wie sie sich entschieden habe. «Sie hätten mich auch verstanden, wenn ich die Schule nicht abgeschlossen hätte.» Der Abschluss sei ihr aber wichtig gewesen: «Mir schwebte schon damals vor, einmal eine eigene Compagnie zu gründen, und ich wusste, dass ich dafür mehr können musste als Tanzen.»

Vom Tanz zur Choreografie

Doch zunächst ging Nicole Morel als Tänzerin zurück nach Deutschland, kaum hatte sie ihre Matura in der Tasche: 2007 wurde sie am Ballett Mainz engagiert, damals unter der Leitung des Schweizer Choreografen Martin Schläpfer. Als dieser 2009 ans Ballett am Rhein in Düsseldorf wechselte, folgte ihm die Freiburgerin. «Es war eine unglaubliche Erfahrung, Teil eines so grossen Schiffs zu sein», sagt Morel. Das Ballett am Rhein ist Teil der Deutschen Oper am Rhein, die das Opernhaus Düsseldorf und das Theater Duisburg bespielt. «Wir waren 45 Tänzerinnen und Tänzer», so Morel.

Mit diesem Engagement sei ihr Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Fünf Jahre lebte sie diesen Traum in Düsseldorf. Dann habe sie das Gefühl gehabt, reif zu sein, um ihren zweiten grossen Traum zu verwirklichen: eine eigene Compagnie zu gründen und als Choreografin zu arbeiten. So kehrte sie 2014 nach Freiburg zurück und gründete 2015 die Compagnie Antipode Danse Tanz. Zusammen mit Mélanie Geor­giou von der Yogaschule Sadhana Yoga eröffnete sie ein Studio, das zuerst in Marly ansässig war und vor ein paar Wochen nach Freiburg umzog. Mit Antipode Danse Tanz brachte Morel seither erfolgreich die Kreationen «Nebula» und «Meta» auf die Bühne. Sie habe davon profitiert, dass sich in Freiburg während ihrer Abwesenheit viel getan habe und dass sie sofort Zugang zum Residenz-Programm des Nuithonie bekommen habe, sagt sie. «Der Tanz hat hier in den letzten Jahren viel an Anerkennung gewonnen.»

Sie sei glücklich, ihre Leidenschaft nun in Freiburg leben zu können. «Der Tanz ist eine universelle Sprache. Ich liebe das, was ich mache, und ich habe noch viele Ideen.» Dafür arbeitet sie jetzt als Choreografin genauso hart, wie sie es früher als Tänzerin tat. «Immer, wenn ich alle meine Energie in etwas stecke, klappt es auch.» Als Tänzerin hat Nicole Morel früh gelernt, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt: «97  Prozent des Erfolgs sind Arbeit», sagt sie, «der Rest ist Talent – und ein bisschen Glück.»

FN-Serie

Eine Stafette mit Porträts

In einer losen Serie stellen die FN Menschen aus ihrem Verbreitungsgebiet vor: Personen, die etwas Spannen- des erlebt haben, über eine grosse Lebenserfahrung verfügen, einen interessanten Beruf oder ein spezielles Hobby haben oder die an ihrem Wohnort das Dorf- oder Stadtbild prägen. Der jeweils Porträtierte bestimmt das folgende Porträt.

mz

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