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Ein ganz besonderes Elixier

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Der Mensch, der Feldhase, der Seehund, aber auch das Känguru und das Schnabeltier: Sie alle gehören, so unterschiedlich sie sind, zu den Säugetieren. Über 6000 Säugetierarten bevölkern die Erde. Sie sind darum ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Natur. «Das macht sie für ein Museum wie unseres besonders interessant», sagt Peter Wandeler, Direktor des Naturhistorischen Museums Freiburg. Dieses eröffnet heute Abend seine neue Sonderausstellung mit dem Titel «Milch – Mütterliches Elixier», in der es um die Milch als Lebensgrundlage aller Säugetiere geht. So unterschiedlich die Säugetiere sind, so vielgestaltig sind auch die Milch der Weibchen und die Art ihrer Verabreichung. «Wir wollen den Reichtum der Natur zeigen und so ein breites Publikum dafür sensibilisieren», so Peter Wandeler. «Ein so alltägliches Produkt wie die Milch ist dazu ein guter Schlüssel.»

Vögel, Spinnen, Säugetiere

Entsprechend ist die Ausstellung publikumsnah, interaktiv und leicht zugänglich, mit Texten auf Deutsch, Französisch und Englisch. Es handelt sich um eine Eigenproduktion des Museums, gestaltet vom Zoologen Mathias Kölliker in Zusammenarbeit mit dem Büro Wapico. Nach der Präsentation in Freiburg wird die Ausstellung auch im Zoologischen Museum der Universität Zürich zu sehen sein, das etliche Leihgaben zur Verfügung gestellt hat.

Beim Betreten des Saales mögen die Besucherinnen und Besucher zunächst irritiert sein: Da erklingt Vogelgezwitscher, und mitten im Raum steht ein grosses Nest. Vögel in einer Ausstellung über Säugetiere? So abwegig sei das nicht, erklärt Kurator Mathias Kölliker. «Sie stehen für die elterliche Investition in die nächste Generation. Bei den Vögeln, die ständig Nahrung für ihren Nachwuchs herbeischaffen müssen, ist dies besonders deutlich zu sehen.» Dass es noch viel extremer geht, zeigt ein Video über eine Spinnenart, bei der die frisch geschlüpften Jungen ihre Mutter bei lebendigem Leib verspeisen, um selber gross und stark zu werden.

Da scheint die Aufzucht der Jungen durch mütterliche Milch doch die wesentlich bessere Lösung zu sein. Deren Entwicklung begann vor 200 Millionen Jahren, zur Blütezeit der Dinosaurier, als die sogenannten Cynodontia lebten. Die Weibchen dieser Ursäugetiere produzierten zwar noch keine Milch, aber ein schweiss­ähnliches, antibiotisches Sekret, mit dem sie ihre Eier schützten. Vor 170 Millionen Jahren tauchten die Monotremata auf, vor 150 Millionen Jahren die Marsupialia und die Placentalia. Diese drei Unterklassen unterscheidet man bei den Säugetieren. Die bei weitem grösste Gruppe mit rund 6000 Arten sind die Placentalia, zu denen auch der Mensch gehört. Die Marsupialia oder Beuteltiere umfassen gut 300 Arten, etwa das Känguru oder den Koala. Von den Monotremata, den Ursäugern, gibt es heute nur noch vier Arten; dazu gehören das Schnabeltier und der Kurzschnabeligel.

Die Männchen und die Milch

Nach dieser Reise durch die Evolution betritt man ein Labor, in dem es auf spielerische Weise Wissenswertes über die Milch verschiedener Tierarten zu entdecken gibt. So erfährt man, dass die Milch sich sehr unterschiedlich zusammensetzt: Beim Zebra etwa besteht sie zu 90 Prozent aus Wasser, beim Seehund zu 62 Prozent aus Fett. In diesem Teil trifft man auch auf ausgestopfte Säugetiere aus verschiedenen Klimazonen – und auf eine eigens nachgebildete Frau mit Baby aus der Steinzeit.

Gemütlich auf Kissen gekuschelt, erhält man anschliessend in einem Kurzfilm Antworten auf Fragen wie die, ob die Milch immer von der eigenen Mutter stammt oder warum das Säugen eine rein weibliche Angelegenheit ist. Letzteres hänge mit den Paarungssystemen zusammen, erklärt Mathias Kölliker. «Bei vielen Tierarten gehen die Partner nach der Paarung auseinander, da wäre eine männliche Milchproduktion wenig sinnvoll.» Dort aber, wo dauerhafte Paarbeziehungen entstünden – etwa beim Rotfuchs oder auch beim Menschen – sei es nicht undenkbar, dass auch die Männchen den Nachwuchs säugen könnten. «Bis jetzt ist das in der Evolution nicht passiert, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass es einmal soweit kommt.» Tatsächlich sind zwei Flughundarten bekannt, bei denen auch die Männchen Milch produzieren; es ist allerdings nicht klar, ob diese Milch wirklich der Aufzucht der Jungen dient.

Naturhistorisches Museum, Museumsweg 6, Freiburg. Vernissage: Fr., 14. Juni, 18 Uhr. Bis zum 2. Februar 2020. Täglich 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

Programm

Museen widmen sich der Milch

Die Ausstellung «Milch – Mütterliches Elixier» ist Teil des Projekts «Milch 2019» des Verbands der Museen des Kantons Freiburg. Dazu gehört auch die aktuelle Ausstellung des Greyerzer Museums in Bulle über die Geschichte der Milch im Kanton Freiburg (FN vom 18. Mai). Weitere Museen und Institutionen widmen sich im Verlauf des Jahres mit Mini-Ausstellungen, Vorträgen, Ateliers und Führungen dem Thema Milch.

cs

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