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«Ein Heiliger musste seine Leistung bringen»

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Manche Besucher des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg sind irritiert oder gar entsetzt, wenn sie auf dem Rundgang durch die Dauerausstellung vor der Vitrine des heiligen Felix stehen, andere sind fasziniert, und für manche gehört der Katakombenheilige zu den Höhepunkten des Museumsbesuchs. Der heilige Felix ist ein komplettes Skelett, in seitlich liegender Haltung in einer Wandvitrine, bekleidet mit einer Tunika, einem Mantel und Schuhen aus rotem Samt. Er ist so als römischer Soldat gekennzeichnet, denn er stammt aus den römischen Katakomben, die im 16. Jahrhundert wiederentdeckt wurden. Der katholischen Kirche kam die Entdeckung in der Zeit der Gegenreformation gerade recht: Man ging davon aus, auf einen Friedhof von Märtyrern gestossen zu sein, und verschickte die ausgegrabenen Gebeine ins ganze katholische Abendland.

Ein getaufter Heiliger

Auch in der Schweiz bestellten Klöster und später Pfarreien solche Katakombenheilige für die Reliquienverehrung. In Freiburg gelangten die ersten im 17. Jahrhundert in die Klöster der Ursulinen, der Augustiner und der Visitantinnen. Im 18. Jahrhundert war die Reihe an den Landpfarreien. So kamen 1755 die Gebeine des heiligen Felix in die Pfarrkirche von Tafers. Die Kapuzinerinnen im Kloster Bisenberg hatten das Skelett zuvor zusammengesetzt und mit Glassteinen kunstvoll geschmückt. 1791 erwarb die Pfarrei Tafers mit dem heiligen Prosper einen zweiten Katakombenheiligen und schliesslich 1837 den heiligen Eusebius. Als die Pfarrkirche in den 1960er-Jahren restauriert wurde, wurden alle drei Heiligen entfernt und dem Museum für Kunst und Geschichte übergeben.

Wie viele andere Katakombenheilige sei der heilige Felix «getauft» worden, erklärt Museumskonservator Stephan Gasser. Tatsächlich habe es sich bei den geborgenen Skeletten um die sterblichen Überreste unbekannter Männer gehandelt, denen später Heiligen-Identitäten zugeordnet worden seien. «In manchen Fällen gehören nicht einmal alle Skelettteile zu ein und derselben Person.» Spannend seien die Katakombenheiligen allemal. «Reliquien faszinieren allgemein viele Menschen, egal, ob es sich um kleine Objekte oder um Ganzkörper-Reliquien handelt.» Man spüre selbst beim Betrachten die enge Beziehung, die die Menschen einst zu den Reliquien gehabt hätten. «Eine Reliquie repräsentierte einen Heiligen. Tat der Heilige, was man von ihm erwartete, verehrte man ihn und bedankte sich bei ihm.» Doch auch das Gegenteil war üblich: «So ein Heiliger musste schon seine Leistung bringen», sagt Stephan Gasser. «Tat er das nicht, wurde er durchaus auch geschlagen oder bespuckt.» Dabei war die Grösse nicht entscheidend für die Wirksamkeit. Kleine Reliquien, etwa einzelne Knochen, galten als ebenso mächtig. Auf die Museumsbesucher des 21. Jahrhunderts jedoch hat der komplett erhaltene heilige Felix unbestritten eine unvergleichliche Wirkung.

Die FN stellen in einer losen Serie aussergewöhnliche Objekte aus Freiburger Museen vor.

«Ein Heiliger musste seine Leistung bringen»

Manche Besucher des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg sind irritiert oder gar entsetzt, wenn sie auf dem Rundgang durch die Dauerausstellung vor der Vitrine des heiligen Felix stehen, andere sind fasziniert, und für manche gehört der Katakombenheilige zu den Höhepunkten des Museumsbesuchs. Der heilige Felix ist ein komplettes Skelett, in seitlich liegender Haltung in einer Wandvitrine, bekleidet mit einer Tunika, einem Mantel und Schuhen aus rotem Samt. Er ist so als römischer Soldat gekennzeichnet, denn er stammt aus den römischen Katakomben, die im 16. Jahrhundert wiederentdeckt wurden. Der katholischen Kirche kam die Entdeckung in der Zeit der Gegenreformation gerade recht: Man ging davon aus, auf einen Friedhof von Märtyrern gestossen zu sein, und verschickte die ausgegrabenen Gebeine ins ganze katholische Abendland.

Ein getaufter Heiliger

Auch in der Schweiz bestellten Klöster und später Pfarreien solche Katakombenheilige für die Reliquienverehrung. In Freiburg gelangten die ersten im 17. Jahrhundert in die Klöster der Ursulinen, der Augustiner und der Visitantinnen. Im 18. Jahrhundert war die Reihe an den Landpfarreien. So kamen 1755 die Gebeine des heiligen Felix in die Pfarrkirche von Tafers. Die Kapuzinerinnen im Kloster Bisenberg hatten das Skelett zuvor zusammengesetzt und mit Glassteinen kunstvoll geschmückt. 1791 erwarb die Pfarrei Tafers mit dem heiligen Prosper einen zweiten Katakombenheiligen und schliesslich 1837 den heiligen Eusebius. Als die Pfarrkirche in den 1960er-Jahren restauriert wurde, wurden alle drei Heiligen entfernt und dem Museum für Kunst und Geschichte übergeben.

Wie viele andere Katakombenheilige sei der heilige Felix «getauft» worden, erklärt Museumskonservator Stephan Gasser. Tatsächlich habe es sich bei den geborgenen Skeletten um die sterblichen Überreste unbekannter Männer gehandelt, denen später Heiligen-Identitäten zugeordnet worden seien. «In manchen Fällen gehören nicht einmal alle Skelettteile zu ein und derselben Person.» Spannend seien die Katakombenheiligen allemal. «Reliquien faszinieren allgemein viele Menschen, egal, ob es sich um kleine Objekte oder um Ganzkörper-Reliquien handelt.» Man spüre selbst beim Betrachten die enge Beziehung, die die Menschen einst zu den Reliquien gehabt hätten. «Eine Reliquie repräsentierte einen Heiligen. Tat der Heilige, was man von ihm erwartete, verehrte man ihn und bedankte sich bei ihm.» Doch auch das Gegenteil war üblich: «So ein Heiliger musste schon seine Leistung bringen», sagt Stephan Gasser. «Tat er das nicht, wurde er durchaus auch geschlagen oder bespuckt.» Dabei war die Grösse nicht entscheidend für die Wirksamkeit. Kleine Reliquien, etwa einzelne Knochen, galten als ebenso mächtig. Auf die Museumsbesucher des 21. Jahrhunderts jedoch hat der komplett erhaltene heilige Felix unbestritten eine unvergleichliche Wirkung.

Die FN stellen in einer losen Serie aussergewöhnliche Objekte aus Freiburger Museen vor.

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