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Ein Kartenspiel zur Gruppenstärkung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Hinter Olivier Berger türmen sich verschiedenste Tischspiele, und vor ihm liegen Hunderte farbige Spielkarten. Sie gehören zum Spiel namens «Labtag», das der Arbeitsstellenleiter der Jubla des Kantons Freiburg praktisch in Eigenregie entwickelt hat. Nun ist er dabei, jeweils drei Spielkarten in kleine Säckchen zu verpacken. «Insgesamt verteilen wir 1500 Päckchen an unsere 14 Scharen im Kanton.» Mit dem Spiel möchte er erreichen, dass sich die Jubla-Scharen wieder regelmässiger treffen. «Früher gab es mehrmals wöchentlich ein Gruppentreffen, heute ist es schon nicht schlecht, wenn man sich einmal monatlich sieht», sagt Olivier Berger.

Das Spiel hat kinderleichte Regeln, die die einzelnen Scharen im Lauf der Zeit selber erweitern können. Olivier Berger nimmt drei Spielkarten zur Hand und deutet auf die Nummer in der rechten Ecke einer Karte. «Das ist der Wert der Karte.» Die Spieler legen die Karte verdeckt auf den Tisch und müssen erraten, was das Total aller Kartenwerte zusammen ist. Wer es richtig errät, darf eine Karte weglegen. So geht es weiter, bis die erste Hand leer ist.

Bunte Figuren in Fantasiewelt

Auf den Karten sind Figuren dargestellt – bunte Vögel, schrullige Professoren oder Fantasiewesen. Darüber stehen ihre Namen, die ebenso kreativ sind wie die Darstellungen. «Für die Figuren gab es keine Vorgaben», so Olivier Berger. Mitgestaltet haben die Karten unter anderen Jubla-Kinder aus der achten Klasse der Jubla Düdingen. «Mir ist aufgefallen, wie viele von ihnen das Kartenspiel ‹Magic› spielen», erzählt Olivier Berger. Darum habe er kurzerhand beschlossen, auch Elemente des «Magic»-Spiels einfliessen zu lassen. So ähnle beispielsweise das Layout der Karten jenem des international berühmten Spiels.

Die Figuren verknüpft eine Geschichte (siehe Kasten). Auch sie sei wie die Spielregeln grösstenteils der Fantasie der Spieler überlassen. Das Grundgerüst der Geschichte hat Olivier Berger vorgegeben und jeweils kleine Geschichtshäppchen auf die Spielkarten gedruckt. «Eine Geschichte als Rahmen für das Spiel beeinflusst die Wahrnehmung des Spiels», erklärt er. Gäbe es keine Geschichte, seien es trockene Jasskarten.

Auch vom Jassen sind Ideen in das Spiel eingeflossen. In der linken Ecke jeder Karte stehen jeweils die Jassfarbe und die Zahl. «Damit könnten die Regeln beispielsweise um einen Trumpf erweitert werden.»

Aus der Vereinskasse

Olivier Berger spielt selbst leidenschaftlich gerne Brettspiele. Er hat soziokulturelle Animation studiert und wollte schon immer ein Spiel selbst kreieren. «Es ist schön, dass wir das Spiel nicht vermarkten müssen», sagt er. So sei es auch ohne finanziellen Erfolg für ihn und die Jubla des Kantons ein Gewinn.

Zwecks finanzieller Unterstützung habe er die Stiftung Pro Jungwacht Blauring angefragt. Da «Labtag» dem Ziel der Jungwacht Blauring Schweiz zur Stärkung des Scharalltags entspreche, habe er sich Unterstützung erhofft. «Sie wollten das Spiel finanziell nicht unterstützen.» Die Herstellung mit Kosten von rund 3000 Franken bezahlte die Jubla des Kanton Freiburgs aus der Vereinskasse. «Im Spiel steckt aber auch viel Freiwilligenarbeit», betont der Initiant während des Einpackens der «Labtag»-Karten.

Anreiz durch Sammeln

Im Verlauf des Jahres wird Olivier Berger noch weitere Male Spielkarten verteilen. Denn «Labtag» ist auch ein Sammelspiel. Erst mit 36 Karten ist das Set komplett – damit schliesslich Jass-Regeln eingeführt werden können. Um mehr Karten zu erhalten, müssen die Scharen am sogenannten Jub­lab mitmachen. Das heisst, dass sie mit ihren Gruppen neue Veranstaltungen organisieren und so regelmässige Gruppenstunden fördern.

Auch die Aktionen der Scharen sollen vielfältiger werden. «Jedes Mal eine Seilbahn im Wald bauen, ist doch langweilig», sagt Olivier Berger. Mit der Teilnahme können Spezialkarten, sogenannte Legendärkarten, gewonnen werden. Olivier Berger denkt auch an den Einbezug von Kindern und Jugendlichen aus Gemeinden, die keine eigene Jubla haben. «Unsere Vision ist, dass die Jubla mit dem Spiel indirekt auch wachsen kann», so der Arbeitsstellenleiter.

Zur Geschichte

«Grosskonzern» tritt gegen «Freiraum» an

Das Spiel «Labtag» der Jubla des Kanton Freiburgs spielt in einer Fantasiewelt. «Es ist eine klassische Gut-gegen-Böse-Geschichte», erklärt Olivier Berger, Entwickler des Spiels. Die roten Karten stehen für das Team der Bösen, die blauen Spielkarten repräsentieren die Guten. Die Geschichte dahinter: Das multinationale Unternehmen «Gruppe Marketing und Kommerz» hat sogenannte Labinis entwickelt. Sie sollen einst so unverzichtbare Alltagshelfer wie das Smartphone werden. Um sie der Öffentlichkeit vorzustellen, hat das fiktive Grossunternehmen ein Labtag-Turnier organisiert. Am Turnier messen sich die Labinis des Grosskonzerns mit jenen der Gegenseite. Diese wird vom Team um Captain Freeroom repräsentiert – gespielt von blauen Karten. Captain Freeroom, oder Freiraum, sei ein Charakter, den es in der Jubla bereits gegeben habe, erklärt Olivier Berger.

Die dritte Farbe im Spiel ist Grün. Zu ihr gehören Karten, deren Figuren vornehmlich Vögel sind. Welche Rolle die grünen Karten im Spiel übernehmen werden, sei noch nicht definiert. Die Idee des Spiels sei, dass sich die Geschichte in jedem Spiel anders entwickeln könne. «Kreativität und Zusammensein sind zwei Grundsätze der Jubla», so der Arbeitsstellenleiter Olivier Berger.

Er weist die Interpretation, dass sich das Spiel gegen den Kapitalismus richte, von sich. Ihm sei es wichtig gewesen, ein Spiel ohne edukativen Auftrag zu entwickeln. «Früher spielten wir viele Jubla-Spiele, die Werte vermitteln wollten. Das hat mich immer gestört», so Olivier Berger. Für ihn müsse ein Spiel ein Spiel bleiben.

 

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