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Ein Krimi mit geschichtlichem Hintergrund

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Bahnhof Zürich: Ein fremder Mann hilft Isabelle Rast mit ihrem Gepäck – und bricht plötzlich zusammen. Das letzte Wort des Sterbenden löst in Isabelle eine Unruhe aus, welche sie mitten in eine mysteriöse Familiengeschichte führt. Zusammen mit ihrer Tochter Sarah und Véronique, der Ehefrau des Verstorbenen, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Flucht vor den Lügen

Anonyme Anrufe auf das Handy des Verstorbenen bringen sie zu einer seltsam lieblosen Beerdigung, Schlüsselstelle einer düsteren Vergangenheit. Durch Besuche auf verschiedenen Ämtern und an wichtigen Orten nähern sie sich der Lösung des Rätsels und bauen dabei eine starke Freundschaft zueinander auf. Zur selben Zeit beginnt die dunkelhäutige Sarah sich mit ihrer Identität auseinanderzusetzen. Eine uneheliche Geburt, ein Vater, den sie nicht kennt, ein Kontinent, der ihr fremd ist – ihre Wurzeln liegen in Afrika. Mit jedem Tag kommen die drei Frauen der Wahrheit ein Stück näher. Sie kämpfen gegen Vertuschungsversuche und administrative Hürden an und decken die Ungerechtigkeit auf, die dem Verstorbenen widerfahren ist. Sie lernen seine Feinde – «Er hat unsere Familie kaputt gemacht» – kennen und verstehen, warum er vor ihnen und all den Lügen davonlief, bis diese sich selbst vor den Lügen fürchten.

Ein aktuelles Thema

Das Thema Verdingkinder spielt in diesem Roman eine äusserst bedeutende Rolle. Ein Thema, über das man nicht gerne spricht, wurde von Franz Hohler in einen fesselnden Krimi verpackt. Nach vielen Autobiografien von ehemaligen Betroffenen, die in der letzten Zeit erschienen sind, bringt Hohler dieses Thema nun in eine literarische Form und setzt damit ein starkes Zeichen, dieses traurige, bis heute nachwirkende Kapitel der Schweizer Geschichte nicht zu verdrängen, sondern seiner zu gedenken.

Starke Bilder

Franz Hohler schafft realistische, starke Bilder und regt die Vorstellungskraft der Leserinnen und Leser an, über die Hintergründigkeit von Alltagsszenen nachzudenken. Die Spannung baut sich über das ganze Buch hinweg stetig auf, die Enthüllung immer neuer Geheimnisse fesselt den Leser. Der Roman ist angenehm geschrieben und liest sich leicht. Die Lektüre ist für Jung und Alt geeignet und regt sogar zum Wiederlesen an. Geschichtsinteressierte und Liebhaber von spannenden Geschichten werden dieses Buch mögen.

Verdingkinder

Ein dunkles Kapitel der jungen Schweizer Geschichte

Mittlerweile haben die Schweizerinnen und Schweizer fast vergessen, dass es eine Zeit gab, in der man Kinder in der Schweiz verdingt hat. Wie konnte das sein? Die Bauern waren, vor allem seit der Industrialisierung, in der Knechte und Mägde in die Fabriken abwanderten, bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein auf billige Arbeitskräfte angewiesen. Dazu nahm man Kinder aus dem Waisenheim und solche, die aus sehr armen oder moralisch als ungeeignet eingestuften Verhältnissen kamen. Die zuständige Gemeinde gab sie demjenigen, der am wenigsten Kostgeld verlangte; teilweise wurden die Kinder regelrecht auf dem Markt versteigert. Man liess sie hart arbeiten. Viele Verdingkinder litten in dieser Zeit unter Gewalt, Hunger und Missbrauch. Kinder, die diese Zeit überlebten, müssen ihr ganzes Leben mit physischen und psychischen Problemen kämpfen und möchten oftmals gar nicht über ihre Kindheit sprechen. Am 15. September 2016 stimmten Nationalrat und Ständerat dem Vorschlag des Bundesrates zu, einen Solidaritätsbetrag von 300 Millionen Franken an ehemalige Verdingkinder zu bezahlen. Dieser wird ab diesem Jahr den noch lebenden Verdingkindern ausgezahlt. Schätzungen zufolge gibt es in der Schweiz noch rund 15 000 ehemalige Verdingkinder.

Yannick Oppliger und Noah Thurnherr

 

 

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