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Ein Zwischensieg für Damien Piller

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64,5 Prozent der Genossenschafterinnen und Genossenschafter haben sich in einer Urabstimmung gegen die Absetzung von Damien Piller ausgesprochen. Der Präsident der Regionalgenossenschaft Neuenburg-Freiburg und die restlichen Mitglieder der Genossenschaftsverwaltung bleiben somit im Amt. 121 356 Genossenschafterinnen und Genossenschafter aus Freiburg und Neuenburg waren zur Abstimmung aufgerufen; die Wahlbeteiligung lag bei 41,7 Prozent. Diese Zahlen gehen aus den Resultaten der Revisionsstelle Pricewaterhouse Coopers (PWC) hervor, die den FN vorliegen. Zur Abstimmung war es gekommen, weil der ­Migros-Genossenschaftsbund und die Direktion der Regionalgenossenschaft Neuenburg-Freiburg Damien Piller vorwerfen, in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Piller bestreitet die Vorwürfe (siehe Kasten).

Die Verwaltung, bestehend aus Präsident Piller, Vizepräsident Philippe Menoud sowie Marcelle Junod und Jean-Paul Eltschinger, dankte in einer Medienmitteilung den Genossenschaftern für «ihre Weitsicht und ihr Vertrauen». «Wir haben das Resultat nicht erwartet», sagte André Clerc, der Anwalt der Verwaltung, den FN. «Wir sind sehr froh, und die Verwalter haben durchaus emotional reagiert.» Piller selbst war für die FN gestern nicht erreichbar. André Clerc interpretiert das Resultat auch als Absage an das Vorgehen des Genossenschaftsbunds. Ziel der Verwaltung sei es nun, «in die Normalität zurückzukehren». In Kürze werde die Verwaltung über Massnahmen entscheiden, um die Ruhe in der Regionalgenossenschaft wiederherzustellen, heisst es in der Mitteilung.

Neue Anzeige

Doch Ruhe dürfte so schnell nicht einkehren in der Regionalgenossenschaft der Migros Neuenburg-Freiburg. Der Genossenschaftsrat nimmt das Ergebnis der Abstimmung zwar zur Kenntnis, wie er gestern mitteilte. Er bezweifelt aber das Resultat und hat am Dienstag bei der Staatsanwaltschaft Neuenburg Strafanzeige wegen Betrugs und Bestechung eingereicht. Nach einem Bericht des Westschweizer Fernsehens RTS über möglicherweise gefälschte Wahlzettel gebe es einen starken Verdacht, dass die Wahl manipuliert worden sei, schreibt der Genossenschaftsrat. Deshalb müsse das Resultat untersucht werden. «Migros behält sich das Recht vor, das heute von PWC publizierte Resultat erneut nachprüfen zu lassen.»

400 mysteriöse Wahlzettel

Das Westschweizer Fernsehen hatte am Montagabend berichtet, ein Postangestellter habe sich anonym an die Journalisten gewandt, weil er rund 400 Wahlzettel in Briefkästen einer Gemeinde gefunden hatte, die jedoch weder im Kanton Freiburg noch im Kanton Neuenburg liegt. Nur Genossenschafter aus diesen beiden Kantonen waren zur Abstimmung zugelassen. Auf den Wahlzetteln war ein Nein zur Abberufung Pillers und der Verwaltung vermerkt. Der Postangestellte sagte zu RTS, es sei höchst ungewöhnlich, bei so einer Abstimmung so viele Antwortcouverts in einigen wenigen Briefkästen zu haben. Normalerweise seien es viel weniger. Die Wahlzettel wurden bei der Abstimmung aber nicht gezählt, da sie nicht rechtzeitig abgeschickt worden waren.

Damien Piller hatte gegenüber RTS jede Verwicklung abgestritten und sagte, er bedaure es, sollte es Unregelmässigkeiten gegeben haben. Anwalt André Clerc bezeichnete die Anzeige gestern als «lächerlich». «Wir haben im Vorfeld gewarnt, dass die Abstimmung so nicht durchführbar ist, weil die Stimmkarten ohne Antwortkuvert retourniert werden können. Es hiess dann, die Bulletins seien nicht fälschbar.» Dass nun die Gegenseite dies trotzdem behaupte, zeuge davon, dass sie schlechte Verlierer seien. Die Genossenschaft wiederum schreibt, es sei nun an der Justiz, Licht in die Affäre zu bringen.

Vorgeschichte

Bauprojekte in La Roche und Belfaux im Mittelpunkt

Damien Piller ist seit 23  Jahren Präsident der Migros-Regionalgenossenschaft Neuenburg-Freiburg. Der Genossenschaftsbund wirft ihm vor, er habe beim Bau der Migros-Filialen in La Roche und Belfaux je 800 000 Franken über ihm nahestehende Gesellschaften ohne Gegenleistung einkassiert. Die Direktion der Regionalgenossenschaft hat deswegen bei der Freiburger Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Betrugs und ungetreuer Geschäftsführung eingereicht. Das Verfahren läuft derzeit.

Damien Piller bestreitet die Vorwürfe. Die 800 000 Franken seien Baupauschalen gewesen, die bereits vor den Arbeiten vereinbart worden seien, sagte André Clerc, Anwalt der Verwaltung der Regionalgenossenschaft letzte Woche den FN. Mehrere Gutachter hatten zuvor die Sache schon untersucht – doch deren Ergebnisse waren von den beiden Seiten unterschiedlich interpretiert worden. Während die Direktion nicht überzeugt war, sah die Verwaltung den Beweis erbracht, dass Piller unschuldig sei.

Gemäss Genossenschaftsrecht kann die Direktion die Verwaltung nicht absetzen; nur die Genossenschafter können darüber entscheiden. Im September wurde die Urabstimmung über die Absetzung angekündigt – ein Novum in der Geschichte der Migros. Damien Piller bezeichnete den Schritt als unlauter und ging rechtlich dagegen vor. Letzte Woche noch fiel der Gerichtsentscheid zur Durchführung der Abstimmung.

nas

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