Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Eine Künstlerin und ihre Heldinnen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Frauen können die Welt verändern: Davon ist die Freiburger Künstlerin Isabelle Pilloud überzeugt. Sie denkt dabei nicht nur an einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik oder Gesellschaft, sondern auch an all jene Frauen, die überall auf der Welt in ihrem Alltag viel bewirken. Für Pilloud sind diese Frauen Heldinnen, und ihnen hat sie ein Langzeitprojekt gewidmet, das sie jetzt in einer Ausstellung im Espace Jean-Tinguely – Niki de Saint Phalle in Freiburg zeigt.

Dreh- und Angelpunkt des Projekts wie auch der Ausstellung ist eine grosse, auf eine Leinwand gestickte Weltkarte. Unzählige farbige Perlen sind darauf aufgenäht. Jede Perle steht für eine Heldin irgendwo auf der Welt. Doch es sind nicht Isabelle Pillouds persönliche Heldinnen, die da verewigt sind, sondern jene von Besucherinnen und Besuchern von Ausstellungen, in denen die Künstlerin in den vergangenen Jahren mit dem Projekt zu Gast war. «Ich war selber von vielen Frauen inspiriert, die ich ‹meine Heldinnen› nannte», so Pilloud. «Dann habe ich einen Weg gesucht, um die Heldinnen anderer Leute kennenzulernen.»

Mütter und Grossmütter

Erstmals präsentierte Pilloud ihre Landkarte Anfang 2015 im Tapetenmuseum in Mézières. Es folgten Stationen an verschiedenen Orten in der Schweiz und im Ausland. Wer eine Perle aufnäht, ist dazu aufgerufen, auf einem Dokument kurz zu erklären, wer seine Heldin ist, wo sie lebt und was ihre Geschichte ist. «Es sind viele Mütter und Grossmütter darunter», sagt Isabelle Pilloud, «aber auch historische Persönlichkeiten oder bekannte Frauen unserer Zeit.» Einzige Bedingung sei, dass es sich um real existierende Frauen handle, nicht um fiktive Figuren aus Filmen oder Büchern.

Von den Geschichten all dieser Heldinnen – rund 160 sind bis jetzt zusammengekommen – lässt Pilloud sich für Kunstwerke aller Art inspirieren. Einige davon sind jetzt im Espace Tinguely zu sehen: rund fünfzig Gemälde, Druckgrafiken und Installationen. Eine Werkserie etwa trägt den Titel «Elles ont pris les armes» und zeigt Frauen, die für sich ganz unterschiedliche Waffen gefunden haben. Darunter findet sich etwa Estela de Carlotto, die Präsidentin der Grossmütter der Plaza de Mayo in Buenos Aires, die das weisse Kopftuch zum Symbol für die Kinder machte, die während der Militärdiktatur entführt worden sind. Da ist aber auch die pakistanische Schülerin Malala Yousafzai, die in einem Blog über ihren schwierigen Alltag schrieb und dafür von den Taliban verfolgt wurde. Oder die Künstlerin Niki de Saint Phalle, die mit ihren Schiessbildern ihre eigenen Dämonen bekämpfte.

Reisen in fünf Länder

Boxhandschuhe sind ein wiederkehrendes Motiv in der Ausstellung. Den Anstoss dazu fand Isabelle Pilloud in einem Film über eine junge afghanische Boxerin, den sie am Filmfestival Freiburg sah. «Die junge Frau beeindruckte mich sehr», so Pilloud. «Sie sagte im Film, sie kämpfe nicht nur für sich, sondern für alle Frauen ihres Landes.» In der Ausstellung ist nun ein Gemälde zu sehen, das den Titel des Films («Boxing for Freedom») trägt und eine Boxerin zeigt, die von der Frau aus dem Film inspiriert ist.

Um ihre Geschichten über Heldinnen zu finden, aber auch, um starke Frauen aus verschiedenen Kulturen zu treffen, hat Isabelle Pilloud mehrere Reisen unternommen, die sie nach Buenos Aires, London, Japan, Marokko und Kanada führten. Diese Reisen waren dank dem kantonalen Mobilitätsstipendium möglich (siehe Kasten). Das Projekt sei aber nicht beendet, so die 56-Jährige. Bereits in der aktuellen Ausstellung lädt sie das Publikum ein, weitere Perlen auf die Karte zu nähen, um noch mehr faszinierende Frauengeschichten zu entdecken.

Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Murtengasse 2, Freiburg. Vernissage in Anwesenheit der Künstlerin: Do., 12. Dezember, 18.30 Uhr. Bis zum 16. August 2020. Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr.

Mobilitätsstipendium

Kanton unterstützt reisende Künstler

Die Reisen, die Isabelle Pilloud für ihr Projekt «Heldinnen» unternommen hat, waren dank dem kantonalen Mobilitätsstipendium 2016/17 möglich. Dieses Stipendium vergibt die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport seit 2015 an Freiburger Berufskünstler, um Projekte zu unterstützen, die einen Aufenthalt im Ausland oder ausserhalb der eigenen Sprachregion erfordern. Es ist mit jährlich maximal 20 000 Franken dotiert und kann an einen oder an mehrere Kunstschaffende ­gehen.

cs

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema