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Eine mörderische Dreiecksgeschichte

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Arlene ist verheiratet mit einem einfachen Autohändler und hat eine Affäre mit einem steinreichen Zahnarzt. Eines Tages beschliesst Arlene mit ihrem Liebhaber, ihren Ehemann umzubringen, doch der Mordversuch scheitert. Dann ändern sich die Vorzeichen, das Ehepaar findet wieder zusammen und will nun seinerseits den Zahnarzt um die Ecke bringen. Auch dieses Vorhaben geht schief, und es dauert nicht lange, bis die beiden Männer sich zusammentun und nun den Tod von Arlene planen – dass auch das nicht klappen wird, überrascht an dieser Stelle niemanden mehr.

Diese skurrile Geschichte erzählen die amerikanischen Autoren Ron Clark und Sam Bobrick in ihrem 1979 am Broad­way uraufgeführten Stück «Murder at the Howard Johnson’s». In Deutschland wird die Komödie unter dem Titel «Mörderkarussell» seit Jahren regelmässig und mit grossem Erfolg gespielt – nicht jedoch in der Schweiz. Das Talman Ensemble aus Ueberstorf ändert dies nun und bringt das Drei-Personen-Stück ab heute als Schweizer Erstaufführung ins Kellerpoche in Freiburg.

Erstmals eine Komödie

Für Niklaus Talman, Gründer und Leiter des Ensembles, ist es ein besonderes Stück: Er feiert damit gleichzeitig sein 35-jähriges Bühnenjubiläum und das 15-jährige Bestehen des Talman Ensembles (siehe Kasten). Für die Stückwahl habe er sich darum bewusst viel Zeit genommen, sagt der Schauspieler und Regisseur. «Die Initialzündung kam eines Morgens, als ich im Radio und in der Zeitung lauter schlechte Nachrichten vernahm und fand, es sei an der Zeit, die Menschen wieder einmal zum Lachen zu bringen und ihre Sorgen vergessen zu lassen.» Schon mehrfach hat das Talman Ensemble in der Vergangenheit Humoresken gespielt, etwa von Tschechow, doch noch nie eine Komödie. Das sollte sich nun ändern: «Ich suchte eine gute, gescheite Komödie, keinen Schwank», betont Niklaus Talman. Da habe er sich an «Mörderkarussell» erinnert, ein Stück, das eine Bekannte von ihm in Deutschland sehr erfolgreich aufgeführt habe. «Ich las das Stück, und ich fand es perfekt, sowohl vom Inhalt wie auch von der Besetzung her.»

Eine bewährte Truppe

Nach einem zweistündigen Telefonat mit dem Verlag in Hamburg seien die Aufführungsrechte geklärt gewesen. Es fehlten noch die Schauspieler, und auch da war die Wahl schnell getroffen: «Luc Spori musste unbedingt dabei sein, mit ihm spiele ich seit meinen Anfängen. Und Katharina Bohny ist seit acht Jahren dabei und war meine erste Wahl für die Frauenrolle.»

Tournee in Planung

Im Juli machte sich das Trio an die Arbeit, im August begannen die eigentlichen Proben. «Wir hatten immer viel zu lachen und haben vor lauter Spass oft die Zeit vergessen», erzählt Talman. Er hat sich entschieden, das 40-jährige Stück in der Gegenwart spielen zu lassen. «Es ist ein zeitloser Stoff, der auch heute noch gut passt.» Einige Passagen habe er umgeschrieben, um den Textfluss und den Rhythmus zu verbessern.

Sechs Mal ist das Stück ab heute im Kellerpoche in Freiburg zu sehen. Der Ort passt gut, denn hier hat das Talman Ensemble in den vergangenen fünfzehn Jahren immer wieder gespielt – auch das allererste Stück 2002, Tom Stoppards «Rosenkranz und Gülden­stern».

Nach den Vorstellungen in Freiburg will das Talman Ensemble mit «Mörderkarussell» auf Tournee gehen und überall dort spielen, wo es schon einmal aufgetreten ist, etwa in Burgdorf, Zürich, Zug und Basel. Die ersten Daten stehen bereits fest: Im Dezember ist das Trio im Theater am Käfigturm in Bern zu sehen.

Premiere: Kellerpoche, Freiburg. Do., 11. Oktober, 20.15 Uhr. Weitere Aufführungen im Kellerpoche: 12., 13., 25., 26. und 27. Oktober, 20.15 Uhr. Zudem ist das Stück am 21. und am 31. Dezember im Theater am Käfigturm in Bern zu sehen.

Rückblick

Erstes deutsches Profitheater in Freiburg

Im Oktober 1983, vor 35 Jahren, machte Niklaus Talman im Stadttheater Basel seine ersten Schritte als Schauspieler. 16-jährig sei er gewesen und habe gar nicht unbedingt Schauspieler werden wollen, erzählt er. Die Leute, die er dort getroffen habe, allen voran der Regisseur Erich Holliger, hätten ihn aber rasch auf diesen Weg gebracht. So absolvierte er von 1987 bis 1991 die Hochschule für Musik und Theater in Bern und gründete etwas später sein «Basler Ensemble». Mit diesem Ensemble zügelte er 2002 nach Ueber­s­torf, um unter dem neuen Namen «Talman Ensemble» das erste deutschsprachige Profi­theater im Kanton Freiburg aufzubauen. Seither hat das Ensemble hier, inklusive «Mörderkarussell», 24 Stücke auf die Bühne gebracht. «Die Zeit verging wie im Flug, und ich bereue nichts», sagt Talman im Rückblick. Höhepunkte waren für ihn unter anderem die Uraufführung von Jürg Federspiels «Märchentante» 2003, die Inszenierung von Hansjörg Schneiders «Sennentuntschi» 2008, mit dem das Ensemble am Fringe Festival in New York teilnahm, oder das Musiktheater «Don Quijote» 2014.

Die Zukunft seines Ensem­bles sieht Niklaus Talman weiterhin im Kanton Freiburg. «Wie fühlen uns wohl hier, obwohl die Anforderungen gross sind.» Der Nachwuchs jedenfalls steht bereits in den Startlöchern: Talmans 15-jährige Tochter Laila amtiert bei «Mörderkarussell» erstmals als Regieassistentin und spielt in der nächsten Produktion die Hauptrolle. Auch die 12-jährige Sofia steht im nächsten Stück auf der Bühne.

cs

«Ich suchte eine gute, gescheite Komödie, keinen Schwank.»

Niklaus Talman

Schauspieler und Regisseur

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