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«Eine Zusage ans Leben»

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Wenns rund läuft, ist Pater Pascal in seinem Element. Und so hat er den Lockdown trotz aller Widrigkeiten und trotz der Tragik der Corona-Pandemie als aufregend erlebt. Innert kürzester Zeit mussten Ideen her, wie die Hygienemassnahmen in den Kirchen umgesetzt werden, wie die Mitarbeitenden im Home­office arbeiten sollen, wie Messen aufgenommen und via Fernseher in die Wohnungen der Gläubigen geschickt werden können.

Pascal Marquard ist in Zürich geboren und ging in Zug zur Schule. Die Kirche habe ihn schon früh fasziniert, sagt der 44-Jährige: Wegen der Lebensgemeinschaft im Kloster, aber auch wegen der pastoralen Arbeit. «Als Pfarrer begleitet man die Menschen an wichtigen Punkten im Leben – einige sind fröhlich wie Taufe und Hochzeit, andere sind traurig wie Beerdigungen.»

1999 machte er seine ersten Schritte als Kandidat im Orden der Franziskaner im Kloster Flüeli-Ranft im Kanton Obwalden; 2001 bis 2002 war er im italienischen Padua im Noviziat. Bis 2008 studierte er katholische Theologie, hauptsächlich in Würzburg in Deutschland. 2008 wurde Pascal Marquard in der Franziskanerkirche Freiburg zum Priester geweiht.

«Zu Beginn war die Theologie nicht wichtig für mich», sagt er. «Dann begann ich mich immer mehr dafür zu interessieren.» Ein Theologiestudium verändere einen Menschen. «Es bietet einen ganz neuen Standpunkt zur Betrachtung der Welt.» Denn alles werde auf Gottes Wirken hin hinterfragt.

«Mein Eintritt ins Kloster war keine Absage an die Welt, sondern eine Zusage ans Leben.»

Doch wie entscheidet sich ein 23-jähriger Mann für ein Leben im Kloster und gegen das Leben in der weltlichen Gesellschaft – samt Verzicht auf sexuelle Beziehungen und auf eine eigene Familie? «Ich habe mich nie gegen etwas entschieden», sagt Pater Pascal. «Ich habe mich immer für mehr entschieden.» So sei sein Schritt in den Orden der Franziskaner kein Verlust gewesen, sondern ein Gewinn. «Der Eintritt ins Kloster war keine Absage an die Welt, sondern eine Zusage ans Leben.»

Für den Franziskanerorden hat er sich entschieden, weil dieser eine sehr authentische Ordensgemeinschaft habe. «Wir leben in der Gesellschaft, nicht zurückgezogen.» Die Franziskaner engagierten sich für die Gesellschaft und ebenso für die Kultur und die Wissenschaft.

Seit 2008 lebt Pater Pascal im Franziskanerkloster im Burgquartier in der Stadt Freiburg. Erst wirkte er als Universitätsseelsorger und übernahm einige Aufgaben rund um die Vorbereitungen zu den umfassenden Sanierungsarbeiten im rund 760-jährigen Kloster. Ab 2011 widmete er sich dann ausschliesslich dem Umbau. 2013 wurde er zudem zum Guardian ernannt, zum Vorsteher des Klosters. In dieser Zeit lief es rund – ganz, wie es Pater Pascal gefällt.

Doch er selber wurde auch ganz rund: Er nahm stark zu. «Ich habe während der Umbauzeit meinen Körper vernachlässigt», sagt er im Rückblick. Er, der sich immer gerne bewegt hat, kam im Stress der Umbauzeit kaum mehr dazu, Sport zu treiben. «Und auch die Ernährung stimmte nicht.» Das habe zu einer «schleichenden Vernachlässigung» geführt. 2017, ein Jahr nach dem Abschluss der Umbauarbeiten, engagierte er einen Sportcoach, bewegte sich wieder mehr und stellte seine Ernährung um. Heute fühlt er sich wieder wohl in seinem Körper.

«Wo der Mensch im Zentrum steht, ist mir wohl.»

Seit 2017 amtet Pascal Marquard als Pfarrer in der Stadt Freiburg und als Bischofsvikar für Deutschfreiburg. Als Bischofsvikar haben ihm die Firmungen sehr gefallen: «Die jungen Menschen, die von der Kirche noch einmal begrüsst werden.» Er schätzt es auch, dass das Seelsorgeteam in der Stadt Freiburg eine grosse Nähe zu den Gläubigen hat. «Wo der Mensch im Zentrum steht, ist mir wohl.»

Das Amt des Bischofsvikars bringe aber auch weniger angenehme Aspekte mit sich – beispielsweise wenn es um schwierige Personalprobleme gehe. Trotzdem: Er übernehme gerne Leitungsaufgaben. «Ich entscheide rasch, schaue vorwärts und habe das Wohl der Menschen im Fokus», sagt er über sich selber. Und er interessiere sich immer wieder für Neues. «Neue, schwierige Aufgaben haben für mich einen grösseren Reiz, als eine Verwaltungsaufgabe auszuüben.»

Solch eine neue Aufgabe kommt nun auf Pater Pascal zu: Der Franziskaner verlässt Ende Juli die Klostergemeinschaft in Freiburg. Er übernimmt im zürcherischen Zolli­kon, also in einer reformierten Umgebung, einen Seelsorgeraum mit drei Kirchen und gut 4500 Katholikinnen und Katholiken.

«Ich werde mich auf eine einzige Aufgabe konzentrieren, nachdem ich nun lange immer drei Hüte aufhatte.»

Pater Pascal zieht es zurück nach Zürich, weil er näher bei seiner Mutter leben möchte; sein Vater ist vor eineinhalb Jahren gestorben. Dazu verlässt er zwar das Kloster, nicht aber den Orden: Er hat um eine Exklaustration gebeten, die es einem Franziskaner erlaubt, ausserhalb des Klosters zu leben. «Das wird mein Leben stark verändern.» So wird Pater Pascal nach Jahren in der Klostergemeinschaft einen eigenen Haushalt führen. «Am Anfang ist bei solchen Wechseln immer auch Unsicherheit dabei.» Aber er freut sich auch: Beispielsweise darauf, dass er Freunde zu sich einladen und sie bekochen kann. Und er freut sich auch darauf, etwas mehr Zeit für sich selber zu haben. «Ich werde mich auf eine einzige Aufgabe konzentrieren, nachdem ich nun lange immer drei Hüte aufhatte.»

Und so verabschiedet sich Pascal Marquard bald von der Stadt Freiburg – einer Stadt, die er sehr schätzt. «Die Zweisprachigkeit und die Begegnung der Kulturen machen diese Stadt aus.» Freiburg sei eine sehr reiche Stadt; auch durch ihre geografische Lage und ihre Bausubstanz. «Freiburg ist eine Perle.»

Weil er sich der Stadt sehr verbunden fühlt und viele Freundschaften geknüpft hat, behält er ein kleines Pied-à-­terre in der Zähringerstadt. «Ich werde sicher ab und zu meine Freizeit hier verbringen und Freunde treffen.» Denn das hat er in den Jahren, in denen es rund lief, gelernt: «Es ist wichtig, die Freizeit zu gestalten und sich vom Beruf abzugrenzen.» Nur wenn er sich erhole und im Alltag Ruhepausen habe, könne er als Seelsorger für die Menschen da sein.

Nachfolge

Erstmals eine Frau

Wenn Pater Pascal nach Zollikon geht, wird auch seine Stelle als Bischofsvikar für Deutschfreiburg frei. Erstmals übernimmt nun eine Frau dieses Amt: Marianne Pohl-Henzen. Sie war acht Jahre lang die rechte Hand des Bischofsvikars. Allerdings wird sie nun nicht Bischofsvikarin, auch wenn sie diese Funktion übernimmt: Charles Morerod, Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, hat sie zur bischöflichen Delegierten für die Bistumsregion Deutschfreiburg ernannt. Das Amt des Bischofsvikars ist an die Priesterweihe gebunden.

 

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