Ein Somalier hat von der Stadt Freiburg Sozialhilfe bezogen – bis sich herausstellte, dass er mehrere Bankkonti verschwiegen hatte. Als offizieller Agent eines Hawala-Finanzsystems war er für zahlreiche Unteragenten verantwortlich. Hawala ist ein informelles Überweisungssystem, das seine Wurzeln in der frühmittelalterlichen Handelsgesellschaft des Vorderen und Mittleren Orients hat. Geld kann schnell, vertraulich und sehr kostengünstig transferiert werden, indem es von Person zu Person übergeben wird. Das Geld zirkuliert physisch und wird meist nicht über Banken weitergegeben.
Der heute 64-Jährige hatte dem städtischen Sozialamt nicht gesagt, dass er als Agent eines Hawala tätig war und dafür Kommissionen einstrich. Die Ermittlungen brachten zutage, dass er zwischen Dezember 2008 und Mai 2012 so mindestens 14 000 Franken eingenommen hatte, ohne das Sozialamt zu informieren. Nun hat die Freiburger Staatsanwaltschaft den Mann wegen Betrugs zu einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagessätzen mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren verurteilt. Zudem trägt er Gerichtskosten in der Höhe von 2400 Franken.
Das Bundesstrafgericht hatte den Somalier im März 2018 wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz und Geldwäscherei zu einer bedingten Haftstrafe von 14 Monaten verurteilt.
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